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Ich winke, du winkst, ich habe ge...

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Von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass Leser mich anrufen, weil sie eine wichtige Erkenntnis gewonnen, eine lehrreiche Erfahrung gemacht oder eine besondere Entdeckung gemacht haben, die sie gern dem Rest der Welt mitteilen möchten, aber leider haben sie keine Ahnung und noch weniger einer Idee, wie sie das anstellen sollen. "Sie sind doch die Zeitung, können Sie das nicht einfach mal abdrucken?", fragte mich heute eine Leserin, die mir auf Nachfrage bestätigte, dass sie ganz gut ohne Internet auskommt und auch keine Absicht hat, an dieser Einstellung etwas zu ändern. Nur wenige Minuten später hatte ich einen Mann in der Leitung, der gleichfalls nicht weiter damit leben möchte, sich häufig über eine bestimmte Sache aufzuregen, weshalb er mich aufgefordert hat, dafür zu sorgen, dass ihm dieses Dilemma künftig erspart bleibt. Aber der Reihe nach:

"Ärgern Sie sich nicht auch zurzeit ständig darüber, dass diese kleinen Fruchtfliegen in Scharen auftreten, sobald Sie in der Küche mal etwas Obst eine Zeitlang liegen lassen, bevor Sie es essen?", fragte mich die Frau und wollte gleich weiterreden, aber ich habe sie unterbrochen: "Und ob, kann ich Ihnen sagen, obwohl ich Obst eigentlich selten esse, sondern meistens trinke, aber ich kann morgens mein Smoothie gar nicht so schnell herstellen, dass die Fliegen sich nicht beispielsweise über die Schale der Ananas hermachen." Meinen Einwurf hat die Frau mir nicht übel genommen, im Gegenteil: "Sehen Sie", sagte sie, "und nun verrate ich Ihnen etwas, was dagegen hilft, damit Sie es in die Zeitung setzen können." Ich fasse das Mittel gegen Fruchtfliegen zusammen, möchte aber betonen, dass zur Umsetzung mindestens bis zu einem Jahr an Vorbereitungszeit erforderlich ist: Man sammelt eine Handvoll Kastanien und lässt sie auf einem Obstteller oder auf der Fensterbank in der Nähe von Blumentöpfen trocknen. Während des Winters lagert man sie dann an anderer Stelle, um die schrumpeligen Kastanien im nächsten Frühjahr über Nacht in Wasser zu legen, damit man sie anschließend in der Küche verteilen kann, und schon hat man Ruhe vor den Fruchtfliegen. Vielleicht tritt dieser Tipp von diesem Blog aus seinen Siegeszug an, bei den Kollegen in der Redaktion werde ich kaum auf offenen Ohren stoßen, um darüber einen Artikel zu schreiben; versuchen werde ich es auf jeden Fall.

"Ich kann es nicht mehr lesen, ich will es nicht mehr hören, und von Ihnen möchte ich jetzt entweder einen Tipp hören, wie ich es schaffe, trotzdem gelassen zu bleiben, oder Sie versprechen mir, sich zumindest bei Ihren Kollegen in der Redaktion dafür einzusetzen, dass ich es nicht mehr ertragen muss", sagte der Leser und erklärte mir, was ihn so aufregt, wenn er es hört und vor allem wenn er es in der Zeitung liest. Er formulierte es als Bitte: "Würden Sie so freundlich sein und winken konjugieren?" Ich tat, wir mir geheißen: "Ich winke, du winkst, er winkt ..." An dieser Stelle unterbrach mich der Anrufer: "Auf das Perfekt kommt es mir an." Ich tat, wir mir empfohlen und tappte in die Falle: "Ich habe gewunken, du hast ge..." Weiter kam ich nicht: "Sehen Sie, da haben wir den Salat, Sie machen es auch falsch", fuhr er mir in die Konjugation von winken. Zunächst wusste ich nicht, wie ich gestehen muss, was er meint, weshalb ich schwieg, dann hörte ich seine Stimme dies sagen: "Ich habe gewinkt." Nun bleibt mir nur die Hoffnung, dass möglichst viele Leute und vor allem Kollegen in der Redaktion diesen Blog lesen, damit sie nie wieder Sätze wie diesen schreiben: "Die Freizeit-Narren hatten kurz zuvor vom Festwagen im Umzug kräftig gewunken und jetzt ziemlich trockene Kehlen." Und ich frage mich zum wiederholten Mal: Wie kann etwas falsch sein, was so richtig klingt.

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