Blog "Leser-Obmann": Einspruch - und niemand will darüber streiten

Weil es eher selten der Fall ist, möchte es betonen: Dies wird ein sehr kurzer Blogeintrag. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens: Ich fühle mich leider nicht in der Lage, die Gespräche, die ich zwischen zehn und zwölf mit Lesern über die friedliche Revolution im Herbst 1989 und über die heutige Sonderausgabe zu diesem Thema geführt habe, auch nur annähernd dem Anlass gerecht zusammenzufassen oder einzelne diskutierte beziehungsweise kritisierte Punkte oder Kommentare und teilweise sehr persönliche Beiträge von Anrufern auszuwählen, um hier darüber zu berichten. Der zweite Grund:

Sieben Leser haben mich angerufen, weil sie mir etwas zum Artikel "Wir Komplizen" innerhalb des Herbst-89-Spezials sagen wollten. Und nun kommt das, was ich kaum für möglich gehalten habe: Ausnahmslos haben sie den Gastbeitrag des Arztes und Filmemachers Klaus-Gregor Eichhorn gelobt und dem Autor in jeder Beziehung zugestimmt; zwei Anruferinnen waren so ergriffen, dass sie kaum weitersprechen konnten. Das ist umso bedeutsamer, weil der Text innerhalb unserer Reihe "Einspruch" erschienen ist und demnach eigentlich zum Streiten über das Thema anregen soll. Absolut verblüfft aber hat mich diese Tatsache: Die sieben Leser waren alle älter als 70 Jahre. Was das bedeutet, kann nur verstehen, wer "Wie Komplizen" gelesen hat. Denn bei fast allen anderen Themen innerhalb der Reihe "Einspruch" war am gleichen Tag bei mir am Telefon die Aufregung groß und der Widerspruch immens.

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