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Großer Ärger, aber worum geht es?

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Dies ist kein Quiz, weil ich ohnehin über keine Preise verfüge, die ich in Aussicht stellen könnte, aber es geht trotzdem oder sogar vor allem diesmal darum, beim Lesen so schnell wie möglich zu erraten, um welches Thema es im Folgenden geht. Selbstverständlich ist ganz unten, was ich gleich zu Beginn nicht verschweigen möchte, die Antwort auf diese Frage zu lesen, weshalb ich nur darum bitten kann, nicht ans Ende zu schielen, sondern sich bei jedem weiteren Hinweis zu überlegen, warum sich dieser eine Leser an mich gewandt hat. Los geht's:

Der Mann hat einer öffentlichen Einrichtung einen Brief geschrieben, in dem steht dieser Satz: "Außerdem kosten Sie mich Zeit und Nerven und im Endeffekt Geld und Sex."

Weil er sich ohne jede Einschränkung im Recht sieht, ist er sich auch bei dieser Forderung ganz sicher: "Da Sie meinen Standpunkt nun kennen, erwarte ich, dass Sie mir eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 5000 Euro zahlen."

Auch vor weitergehenden Schritten hat der Leser keine Angst, denn in seinem Schreiben an die Verantwortlichen für seinen Ärger schreibt er auch dies: "Da es Ihnen allem Anschein nach an einem gesunden Menschverstand mangelt, habe ich die Sache selbst übernommen und an die gesetzgebenden Institutionen weitergeleitet."

Dies ist sein ultimativste Drohung: "Da ich in letzter Zeit bei Behördenkontakten den Eindruck hatte, dass viel nach dem Motto 'ruhig bleiben, ja sagen, abwimmeln" operiert wird und mein Anliegen nicht ernst genommen wird, ist dies ein offener Brief, den ich auch an Zeitungen geschickt habe in der Hoffnung, der Sache so ein bisschen mehr Nachdruck zu verleihen."

Mir gab er nicht weniger deutlich zu verstehen: "Ich würde dieses Geld nicht einmal bezahlen, wenn ich Multimilliardär wäre, aus Prinzip nicht."

Damit auch ich besser nachvollziehen kann, was ihn so in Rage bringt, wählte er diesen Vergleich: "Stellen Sie sich vor, ich stelle eine Schale voller Keks in den Raum und kassiere von jedem zehn Cent, und zwar auch von denen, die gar keine Kekse essen wollen, nur weil ich Wichtigeres zu tun habe und nicht kontrollieren kann, wer von den Keksen gegessen hat, wenn ich Schale wieder abhole."

Um mir auch die letzten Zweifel daran zu nehmen, dass er im Recht ist, formulierte er dies, was seiner Meinung nach (in einfachem Deutsch) eine Maxime für alle erlassene Gesetze sein sollte, als Hinweis an die Staatsgewalt: "Versetzen Sie sich unter Anbetracht der jeweiligen Situation  einer Person in deren Lage und prüfen dann, ob das erlassene Recht von Gesichtspunkten aus stimmig ist. Ist es das nicht, ist es auch kein Recht."

Abschließend hat der Leser es sich auch nicht nehmen lassen, eine noch größeren Zusammenhang herzustellen: "Große Angriffe sind nicht so gefährlich, sie sind klar zu erkennen und eindeutig zu bekämpfen. Es sind die kleinen Spitzen, die viele Bürger ständig ertragen müssen, die irgendwann das Maß so überfüllen, dass es sich bei einer großen Reaktion entlädt."

Darum geht es dem Leser: Er besitzt weder einen Fernseher noch ein Radio und sieht nicht ein, dass er trotzdem monatlich 17,98 Euro an den Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio überweisen soll, weshalb er der Forderung, die seit dem Inkrafttreten des Gesetzesänderung zum 1. Januar 2013 mittlerweile entstandene Schuld von mehr als 400 Euro zu bezahlen, auf keinen Fall nachkommen wird.

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