Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Sorry, keine Wahl: Nur das eine Thema

Schon gehört?
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Artikel anhören:

Weil es in diesen Tagen bei mir am Telefon nahezu nur ein Thema gibt und weil diese kontrovers geführte Debatte kurz davor steht, bei der Zahl der bei uns eingegangenen Leserbriefe mit weit mehr als 100 Meinungen einen neuen Rekord zu erzielen (bislang führ die Diskussion um die Sterbehilfe mit 120 Leserbriefen diese Liste an), habe ich jetzt keine andere Wahl, denn andere Kommentare von Anrufern und Mailschreibern bieten sich ohnehin nicht an, jetzt darüber zu schreiben: Im Zusammenhang mit Lesermeinungen zu Berichten und Kommentaren über die Pegida-Bewegung halte ich diese drei Punkte für erwähnenswert:

Erstens: Sieben Mal habe ich die Seite Politik vom 20 Dezember als pdf-Datei an Anrufer geschickt, nachdem sie sich beschwert hatten, wofür dieser Mann von heute stellvertretend jetzt zu Wort kommen und seinen Unmut formulieren darf: "Sie sollten gefälligst mal das Positionspapier der Pegida in die Zeitung setzen, damit Ihrer Leser endlich mal erfahren, was diese Leute wirklich wollen und wofür sie auf die Straße gehen." Wie alle anderen auch habe ich ihn gefragt, ob er einen Internetanschluss hat und mir seine Mailadresse verrät, damit ich ihm ebenfalls die Seite mit der Überschrift "Das Thema: Pegida-Positionen im Faktencheck - Zuwanderung oder Abschottung?"

Zweitens: Leider habe ich es versäumt, bei den Gesprächen am Telefon zwischen zehn und zwölf zu zählen, weil ich erst viel später gemerkt habe, welche Regelmäßigkeit sich dort offenbart, weshalb ich nur von den schriftlichen Stellungnahmen berichten kann. Mit diesem Ergebnis: In 13 Briefen war der Satz "Ich habe nichts gegen (...), aber ..." zu lesen; die Lücke in Klammern fühlten die Worte Ausländer, Asylanten oder Flüchtlinge aus.

Drittens: Bei den Unterhaltungen am Telefon habe ich auf drei Fragen von Lesern nicht geantwortet. "Können oder wollen sie die Leute nicht verstehen, weil sie kein Sachse sind?", formulierte eine Leserin ihre Zweifel am Leserobmann; andere haben weniger höflich zum Ausdruck gebracht, was sie von mir und meiner Eignung "als Mann aus den alten Ländern" für diesen Job halten. "Glauben Sie eigentlich an Gott?", wollte ein Leser von mir wissen, weil er (wie einige andere auch) der Ansicht war, dass nur mitredendürfe, wer sich einem christlichen Weltbild einschließlich entsprechender Wertvorstellungen verpflichtet fühlt; ein Leserin gebrauchte das Wort "Gretchenfrage", nur dass sie mich anschließend nicht mit Heinrich ansprach. "Wie stehen Sie der Lebensweisheit, dass man keiner Statistik trauen sollte, die man nicht selbst gefälscht hat?", fragte mich eine Leser, weil er mit mir über den Artikel "Mehrheit der Deutschen lehnt den Islam ab" reden wollte; eine Antwort hat er nicht erhalten, weil ich diese Frage mit dem ironischen Unterton ganz einfach nicht mehr hören kann, weshalb ich auf mein Recht zu schweigen verweise, bevor ich Gefahr laufe, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.

Weitere Blog-Einträge

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.