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Aber so was von Freitag, der 13.

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Abergläubisch? Ich? Diesen Vorwurf weise ich mit Vehemenz zurück. Deshalb würde ich auch niemals auf die Idee kommen, den Freitag, den 13. dafür verantwortlich zu machen, dass ich bei meinen Gesprächen mit Lesern zwischen zehn und zwölf heute mehr als einmal gedacht habe: Gerade auf dieses Problem habe ich noch gewartet, damit ich meine ganze Kraft dafür einsetzen kann, dem Anliegen der Anrufer zu entsprechen und mich für ihr Ansinnen einzusetzen. Diese Beispiele möchte mögen belegen, was ich damit meine:

"Ich habe das Interview mit dem Sprachforscher in der Wochenendbeilage gelesen und bin ja so was von sauer", sagte eine Leserin; mit etwas Mühe war es mir dann doch gelungen, sie dazu zu bewegen, nicht weiterzusprechen, damit ich mir die Seite auf den Schirm holen konnte. Der Bericht trug die Überschrift "Wir fragten Löcher in den Bauch", und es ging darum, dass Manfred W.  Hellman die Unterschiede der ost- und westdeutschen Sprache erforscht hat und nun von DDR-Besuchen und Missverständnissen berichten durfte. "Um was genau geht es Ihnen denn?", fragte ich die Frau in der Leitung. Dies war ihre Antwort: "Der Mann ist ein Wessi, der hat doch so was von keine Ahnung von uns, das ist echt zutiefst beleidigend, was er da von sich gibt." Nach der Unterhaltung habe ich fünf Kollegen befragt, die schon zu DDR-Zeiten bei der "Freien Presse" als Redakteur gearbeitet hatten. Die einhelligen Meinung: Das Lesen des Interviews war ebenso unterhaltsam wie informativ, die Beispiele regten fast ausnahmslos zum Schmunzeln an.

"Ich habe gerade meine Bibel in der Hand, darf ich Ihnen kurz etwas daraus vorlesen?", fragte mich ein Leser; er durfte. Ich fasse zusammen: In dem Artikel "Freitag, der 13." auf der Titelseite der heutigen Ausgaben war zu lesen, dass Adam und Eva an diesem Wochentag in den verbotenen Apfel gebissen und so die Sünde in die Welt gebracht haben sollen. "Hier steht eindeutig etwas von Frucht und nicht von Apfel, es wird Zeit, dass Sie endlich akzeptieren, dass fast alle Übersetzungen an dieser Stelle ein falsches Wort verwenden."

"Sie haben doch in Ihrer Kolumne unter anderem über Tierphobien geschrieben", sagte eine Leserin und erklärte mir weiter, dass sie es nicht akzeptieren könne, dass ich unter der Überschrift offensichtlich wenig Verständnis dafür habe, dass Betroffene bereits in Panik geraten, wenn sie biespielsweise nur das Foto einer Vogelspinne in der Zeitung sehen. Nachdem ich sie gebeten hatte, mir zu sagen, um was es ihr konkret gehe, fügte sie hinzu: "Dann schlagen Sie doch bitte mal die Seite Ratgeber vom vergangenen Mittwoch auf." Das tat ich. "Und was sehen Sie da?" Ich schluckte und atmete tief durch, bevor ich erwiderte: "Hackfleisch, ein große Foto von einem Klops." Die Frau in der Leitung war an ihrem Ziel angekommen: "Und nun stellen Sie sich vor, dass der Kollege im Nachbarzimmer sich gerade ein Hackepeter-Brötchen aus der Kantine geholt hat und vor Ihren Augen reinbeißt." Das tat ich. "Und?" Mein Geständnis lautete: "Für einen Vegetarier gibt es kaum eine schlimmere Vorstellung, als ..."

"Wollen Sie wissen, warum ich bei Merkel und Putin immer an 'Shades of Grey' denken muss?", fragte mich ein Leser, der mein "nicht wirklich" jedenfalls nicht so interpretierte, dass er sich aufgefordert fühle, mir seine Gedanken nicht weiter zu erzählen, weshalb er weiter sprach und mit diesen Worten begann: "Es knistert gewaltig, wenn Angela Merkel und Wladimir Putin aufeinander treffen. Es riecht nach ... "

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