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Die Älteren meinen: Jünger muss nicht sein

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Zu meinen mir selbst auferlegten Regeln beim Umgang mit den Anliegen und Fragen von Lesern gehört auch, dass ich hier in meinem Blog niemals über ein Thema schreibe und es womöglich sogar zur Diskussion stelle, von dem ich überhaupt keine Ahnung habe und das mir so fremd ist, dass ich Hemmungen habe, auch nur zu versuchen, mich näher damit vertraut zu machen, um das Ansinnen der Leser zumindest im Ansatz verstehen zu können. So weit, so gut, wenn nicht auch dies zu meinen Prinzipien gehören würde: Wenn fünf oder mehr Anrufer mich wegen eines Artikels in der Zeitung anrufen, will ich das nicht ignorieren und zumindest auch an dieser Stelle darüber informieren, dass es Menschen gibt, die sich mit diesem Problem an mich gewandt haben. Bei dem nun folgenden Thema ist mir das zum Teil sogar gelungen:

Die Überschrift des Artikels lautete "Warten auf Musikantenstadl 2.0" und es ging darum, dass Andy Borg mit 54 Jahren angeblich zu alt sei, um die Sendung zu moderieren, aber dass Experten glauben, dass eine Verjüngungskur dieser Fernsehshow gelingen könnte. "Das darf doch nicht wahr sein, jetzt wird an der letzten schönen Sendung für uns älteren Zuschauer gedreht", meinte der erste von sechs Anrufern, die meine Nummer wegen dieses Berichts gewählt hatten. "Wir wollen unseren altgewohnten Musikantenstadl behalten, mit schöner Blas- und Volksmusik", brachte eine andere Leserin ihre Kritik an den Plänen der Verantwortlichen beim Bayerischen Rundfunk. "Können Sie sich bitte dafür einsetzen, dass man von dieser angeblichen Modernisierung beziehungsweise Verjüngung, was immer auch das bedeuten mag, absieht und alles bleibt, wie es ist", formulierte ein Anrufer seine Bitte an die "Freie Presse". Den Leser, der sich heute bei mir gemeldet hat, kann ich leider nicht zitieren; zum einen, weil seine Aussprache stark von einem regionalen Dialekt geprägt war, und zum anderen, weil ich keine Idee habe, wie ich die lautmalerischen Formulierungen, mit denen der Mann einige spezielle Charakteristika der Popmusik (vorwiegend aus den USA) in Wörter und Sätze packen sollte. Ein Anrufer meinte, er habe das Thema bei einer Familienfeier angesprochen und sei von seinem Enkel darauf hingewiesen worden, dass man im Internet mit Hilfe einer Petition sich dafür stark machen könne, Entscheidungsträger davon zu überzeugen, ihre Pläne aufzugeben. Bei den ersten beiden Gesprächen hatte ich noch darauf verzichte müssen, weil ich bis zu diesem Zeitpunkt den Artikel auf der Seite "Aus aller Welt" noch gar nicht gelesen hatte, aber die restlichen vier Anrufer habe ich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass in dem Bericht sehr wohl kritischen Stimmen zu Worte kommen, die unter anderem meinen, dass eine Verjüngung dem Musikantenstadl nicht nur nichts nutzt, sondern auch viele treue Zuschauer vergraulen könnte, weshalb man lieber darauf verzichten möge.

Also habe ich den Suchbegriff "Musikantenstadl" bei Youtube eingegeben und anschließend festgestellt, dass der Clip mit den meisten Klickzahlen fast zweieinhalb Millionen Mal aufgerufen worden war; ich habe ihn mir bis zum Schluss angesehen und (ich betone) angehört. Und ich gestehe: Was man an dieser Musikshow verjüngen könnte, entzieht sich meiner Kenntnis, und ob Andy Borg zu alt für die Sendung ist, möchte ich nicht einschätzen müssen, denn er ist ein halbes Jahr jünger als ich.

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