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Von schnellen Zügen und reichen Prinzen

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Freitag ab eins mach ich meins, und das bedeutet: Auch in dieser Woche habe ich mir wieder einige Randnotizen gemerkt von nicht ganz so großen oder besonders aufschlussreichen Erlebnissen mit Lesern am Telefon, die aber nicht unter den Tisch fallen sollen und über die ich deshalb jetzt kurz berichten möchte. Wie immer gilt: Ohne Gewähr für einen Informations- oder Unterhaltungswert.

Episode 1: Insgesamt haben mich rund 20 Leser angerufen, nachdem sie einen oder mehrere Artikel sowie Leserbriefe zu den Berichten innerhalb der Reihe "Anders heilen" gelesen hatten. Dabei kam auch mehrmals das Gespräch auf die beiden "Einsprüche":  Unter der Überschrift "Homöopathie - "Ein Konzept ohne Wissenschaft" hatte der Arzt Jan Oude-Aost die Meinung vertreten Homöopathie & Co. würden nicht wirken, während sein Kollege, der Universitätsprofessors Andreas Michalsen, unter der Überschrift "Schluss mit der Voreingenommenheit" meinte, dass Naturheilkunde und Schulmedizin sich ergänzen müssten. Von den vielen Meinungsäußerungen zu diesem Thema möchte ich nur eine hier wiedergeben, der Anrufer zitierte Marc Twain:  "Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich."

Episode 2: Ein Leser hatte dieses Anliegen: Vor kurzem habe er während einer Autofahrt im Radio die Nachricht gehört, dass die zuständige Kommission für Umweltfragen in der Europäischen Union eine Gesetzesvorlage auf den Weg gebracht habe, dass künftig das Grillen mit Holzkohle verboten werden soll, um die Feinstaubbelastung der Luft zu verringern. "Das ist mir aber gerade erst wieder eingefallen, könnten Sie bitte mal recherchieren, wie der Stand in dieser Sache ist, und dann einen Bericht darüber in die Zeitung setzen?", fragte mich der Mann in der Leitung. "Kein Problem, ich gebe das Thema sofort an die Kollegen weiter", versprach ich ihm. Was nun kommt, ist mir tatsächlich etwas peinlich: Ich habe mich zuerst im eigenen Archiv der "Freien Presse" und dann im Netz auf die Suche nach dieser Nachricht über das drohende Verbot von Holzkohle zum Grill gemacht. Und es hat zehn Minuten gedauert, bis ich sie endlich gefunden habe. "EU-CO2-Kommission will Grillen mit Holzkohle verbieten", lautete die Überschrift der Meldung auf der Homepage eines privaten regionalen Senders. Die Verabschiedung des neuen Gesetzes aus Brüssel sei wohl nur noch Formsache, hieß es weiter, und damit dürfen schon ab diesem Sommer keine Holzkohlegrills mehr verwendet werden. Für einige Sekunden war ich sprachlos angesichts der Tragweite dieser Nachricht, dann fiel mein Blick auf die Datumszeile: 1. April 2015.

Episode 3: Meine Kollegen in der Redaktion wissen, vermutlich auch deshalb, weil ich ihnen seit fast fünf Jahren damit auf die Nerven gehe, dass sie bei Artikeln, in denen es um Bergbau und um entsprechendes Brauchtum geht, besonders aufmerksam bei der Verwendung von Fachbegriffen sein müssen, weil sie davon ausgehen können, dass es eine Vielzahl an Lesern gibt, die sich auskennen und jede Ungenauigkeit bei Bezeichnungen, erst recht jeden Fehler bemerken und sich deswegen dann bei mir melden. Bei diesem Experten war aber war ich selbst maßlos überrascht, denn er hatte mir zu verstehen gegeben, dass er mit seinem beruflichen Hintergrund (teilweise unter Tage) genau wisse, wovon er spreche, bevor er mir sagte: "Es geht mir um den Artikel über diese japanische Magnetschwebebahn, die mit 603 Kilometer pro Stunde einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt hat." Für einen Augenblick war ich verwirrt: Was hat der Schnellzug mit Bergbau zu tun? Der Mann in der Leitung klärte mich auf: "In dem Artikel ist zu lesen, dass der Zug rund zehn Sekunden lang oberhalb der magischen Grenze von 600 Kilometern pro Stunde durch den Schacht gedonnert sei", meinte der Anrufer und fügt hinzu: "Ich zitiere aus dem Wörterbuch: Schacht - ein enger, senkrecht in die Tiefe gehender Grubenbau." Noch bevor ich mich für den Hinweis bedanken konnte, viel mir (siehe Blogeintrag von vorgestern) das Gewehr wieder ein, das keine Flinte ist, weil es nicht mit Schrotkugeln schießt, sondern mit einer Kugel. Und weil ich aus meinen Fehlern lerne, werde ich diesmal meine Kollegen in der Redaktion nicht über den Hinweis über den Schacht informieren, damit ich nicht wieder das K-Wort zu hören bekommen. (K wir Krümel...)

Episode 4: Damit gar nicht erst der Verdacht aufkommt, ich würde es mit dem regelmäßigen "Gedicht der Woche" in meinem Blog nicht so ernst nehmen, gibt es heute wieder eine "poetische" Meinungsäußerung zu einem aktuellen Thema:

Ein reicher Prinz aus Irgendwo,
sucht das Dornröschen sowieso.
Er reitet mit seinem Pferde,
fast um die halbe Erde.

Er kam in ein verträumtes Land,
das ihm als Griechenland bekannt.
Dort fand er Dornröschen und mit viel Glück,
küsste er sie ins Leben zurück.

Nun wollen sie im Land gemeinsam schöne leben,
denn Steuern brauchen Reiche nicht abzugeben.

Margot S.

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