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Wie damals: Wer Bananen wollte ...

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Um einen kurzen Moment des Glücks, einen etwas anderen oder - besser gesagt - einen zweiten Blick auf das Leben und Wirken eines Erfindergeistes sowie um die Bedeutung des Handelns mit Bananen in den Zeiten vor der Wiedervereinigung vor mittlerweile fast 25 Jahren geht es heute in meinen Randnotizen aus den Protokollen der Gespräche mit Lesern zwischen zehn und zwölf.

Episode 1: Es gibt sie, diese kurzen Momente, in denen ich Leser für einen Moment oder vielleicht auch für zwei Gedanken länger tatsächlich glücklich machen kann, wobei ich nicht verschweigen möchte, dass es nicht immer wirklich kleine Wunder sind, sondern manchmal etwas eher Banales, was die Anrufer verzückt und mir in der Folge ein gutes Gefühl gibt. So wie heute: "Mein Mann steht neben mir, wir sind beide sehr aufgeregt, denn vielleicht können Sie uns helfen, wir haben nicht gewusst, wen wir sonst hätten anrufen können", sagte eine Leserin und erklärte mir ihr Problem: Im Fernsehen hatten beide einen Bericht über die Folgen des Unwetters am Mittwoch gesehen, in dem ein Geschädigter interviewt wurde; nur wenige Sekunden lang war der Beitrag, aber der Name des Manns war kurz eingeblendet. "Und wir beide denen jetzt, dass es mein Cousin sein könnte, den wir zum letzten Mal vor über 40 Jahren gesehen haben", erfuhr ich von der Frau in der Leitung weiter. Und dann ging alles ganz schnell: Mit ein paar Klicks hatte ich den TV-Klipp im Netz gefunden und erfahren, in welchem Ort das Gewitter mit Hagel und Sturmböen ganze Dächer abgetragen hatte, woraufhin ich nur noch den Namen und den Ort in die Suchmaske eingeben musste, bevor ich dem Ehepaar am Telefon sagen konnte: "Er steht im Telefonbuch, haben Sie einen Stift zur Hand?"

Episode 2: Der kürzeste Leserbrief, der mich jemals erreicht hat, ist es nicht, denn der bestand nur aus zwei Wörtern, aber mit einem aus neun Wörtern zusammengesetzten Satz landet dieser in meinem Ranking auf Patz vier. Ein Leser hatte sich bei mir gemeldet, nachdem er die Reportage "Ein Job am Seil" über einen Mann gelesen hatte, der vor 70 Jahren auf die Idee gekommen war und diese auch umgesetzt hatte, Gebäude nicht mit Hilfe eines Gerüsts zu sanieren, sondern eine aus mehreren Personen bestehende Seilschaft an die Arbeit gehen zu lassen. Der Verfasser des Briefs kennt den Erfinder dieses Verfahrens schon lange und ist der Meinung, dass er ohne die Unterstützung seiner Frau wohl kaum so erfolgreich gewesen wäre. Und deshalb möchte er gern diesen Brief im Leserforum veröffentlicht haben: "Eva, wer dich als Frau hat, muss glücklich sein."

Episode 3: Seit Wochen schon durfte ich in meinem digitalen Ordner "Leben in der DDR" keine neue Notiz mehr "abheften", was mich schon darüber nachdenken ließ, dass ich vielleicht nach mehr als 20 Jahren hier in Sachsen schon das meiste über die Zeit vor der Wende weiß und mich eigentlich nur noch selten etwas überraschen kann. Doch dann teilte mir ein Leser seine Meinung zu dem Artikel "Karte für Pokalspiel nur mit Kombiticket" mit, und ich war um eine Information über damals reicher: "Karten verkaufen wie zu finstersten DDR-Zeiten. Wer für das Pokalspiel gegen Dortmund eine Karte möchte, muss ein Heimspiel gleich mit kaufen. Wie früher Bananen wollte, musste Weißkraut mitnehmen. Hat der CFC so etwas nötig?"

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