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Tatsächlich: Hilfe aus den USA

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Dass ich mal von einem "Gedicht der Woche" hier in meinem Blog behaupten würde, dass es unter der gleichen Rubrik auch auf der Seite Kultur in der "Freien Presse" gut aufgehoben wäre, hätte ich bis heute nicht zu träumen gewagt, doch nun ist es passiert. Worüber ich mich noch mehr gefreut habe, ist eine Mail aus den USA, von der ich unter anderem in meinem Randnotizen aus den Gesprächen mit Lesern zum Wochenausklang berichten möchte.

Episode 1: Der Mann ist Jahrgang 1933, aufgewachsen im Erzgebirge und 1957 in die USA ausgewandert, wo er heute in Durham/New Hampshire lebet. Den Kontakt mit der alten Heimat hält unter anderem dadurch, dass über die Homepage der "Freien Presse" das Geschehen in der Region verfolgt. Nachdem er meinen Blogeintrag "Der Frieden ist es mir wert" und die Kolumne "Frieden bewegt" auf der aktuellen Seite Leserforum gelesen hatte, hat er mir eine ebenso kurze wie ausdrucksstarke Mail geschickt, die mit diesen beiden Sätzen endet: "Wir alle in unserer Familie sind Kriegsgegner und Friedensaktivisten. Es wird Zeit, dass Deutschland seine Nibelungentreue gegenüber den USA aufgibt."

Episode 2: Im Gegensatz dazu möchte ich auch die Meinung eines Lesers nicht für mich behalten, die zu denen gehört, bei denen ich mich manchmal frage: Weitermachen? Der Mann hatte die Briefe zu der Modernisierung der US-Atomwaffen auf der Seite Leserforum gelesen und meinte: "Leider werden aber auch diese richtigen Meinungen in der Luft verpuffen, denn wie schon ein großer Mann einst sagte: Demokratie ist, wenn Alle alles sagen können und keiner zuhört. Was interessiert denn die Meinung des Volkes. Das Volk ist nur wichtig, wenn gewählt wird, nach der Stimmenabgabe machen die Parteien, was sie wollen. Traurig, aber wahr."

Episode 3: Umso mehr habe ich mich über diese Haltung einer Leserin gefreut, die nach der Lektüre dieser Leserbriefe meinte: "Gut, man fühlt sich besser, wenn man erkennt, dass auch andere denken wie ich. Man fühlt sich besser, aber noch lange nicht gut. Ich würde den Politiker selbst alle Macht nehmen und an ihre Stelle Humanisten im besten Wortsinn setzen." Außerdem hat sie mir noch verraten, dass sie die Seite Leserforum aus der Zeitung herausgetrennt habe, was ihr schwer gefallen sei, in einen Umschlag gesteckt und an die Bundeskanzlerin geschickt habe. "Vielleicht weiß sie ja noch nichts von diesem Aufschrei", fügte die Leserin abschließend hinzu.

Episode 4: Diese das "Gedicht der Woche" in meinem Blog, und ich habe es erhalten als eine Reaktion auf den Artikel "?Eisvogel erobert Leipzig?:

Der Eisvogel

In Feuerfarben flammt mein Prachtgefieder,
Als Vogel bin ich ein Geschöpf der Luft.
Ins Wasser tauch ich beutehungrig nieder,
Die Erde birgt mein Nest in tiefer Höhlengruft.

So hab ich teil an allen Elementen
Und bin doch keinem heimisch und vertraut:
Im Wasser übertreffen mich die Enten,
Der Maulwurf besser in der Erde baut.

Selbst in der Luft bin ich ein schlechter Flieger.
Der schwere Kopf erlaubt nicht weiten Flug.
Auf kurze Strecken höchstens bleib ich Sieger.
Nach Süden lockt mich nicht der Wandervögel Zug.

Das Feuer flieh ich trotz der blauen Blitze
Die mein Gefieder prahlend um sich sprüht.
Die Kälte lieb ich, nicht die Tropenhitze,
Obgleich die Brust in warmen Tönen glüht.

So stümpre ich in allen Lebensräumen,
Kaum angepasst und doch nicht ausgesiebt
Vom Daseinskampf. ? Wer sollte mich erträumen?
Ich wundere mich oft selbst, dass es mich gibt.

Bernhard W.

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