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Drei Sätze, eine Nachricht: Mehr nicht?
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Zwei Leser haben mich heute angerufen, weil sie sich wegen einer aus nur drei Sätzen bestehenden Meldung in der "Freien Presse" von heute ganz fürchterlich aufgeregt hatten und unbedingt ein Ventil brauchten, um ihren Gefühlshaushalt mit dem Ablassen von angestautem emotionalem Dampf wieder einigermaßen ins Gleichgewicht zu bringen. "Das ist eine Nachricht von einer solch historischen Bedeutung, wie ich sie in den vergangenen Jahren kaum in der Zeitung gelesen habe", meinte eine Leserin und kritisierte: "Das hätte groß auf die Titelseite gehört, mit Hintergrundberichten über die Konsequenzen für damals bis in die Gegenwart angesichts der Flüchtlingsströme, und auf jeden Fall hätte ein Kollege von Ihnen mit einem Leitartikel die Ungeheuerlich dieser Nachricht kommentieren müssen." Mit dieser Anruferin habe ich mich noch zehn Minuten lang unterhalten, wobei ich jedoch auf wenig Verständnis bei ihr mit dem Argument gestoßen bin, dass die Tatsache an sich schon lange bekannt war und meine Kollegen in der Redaktion schon mehrfach und auch ausführlich über die Folgen geschrieben haben wie beispielsweise erst jüngst unter der Überschrift "Die Mitschuld des Westens". Bei dem zweiten Gespräch war ein Mann in der Leitung: "Das sagt er so einfach, und ist sich dabei wohl kaum bewusst, wie viele Menschen deswegen ihr Leben lassen oder ihre Heimat wegen der Angst vor Terror und Gewalt verlassen mussten. Ich fasse es einfach nicht, eine Entschuldigung, als wenn das reichen würde."
Mich hat diese Nachricht auf der Seite Politik nicht weniger betroffen gemacht, wobei ich noch gedacht habe, dass er viel Mut besessen hat, das auszusprechen, was der ganzen Welt mittlerweile klar geworden sein dürfte. Diesem ehemaligen Staatschef dafür aber Respekt zu zollen, soweit ging mein Verständnis nicht; eher habe ich auch so etwas wie den Ansatz für ein Wutgefühl in mir gespürt. Um diese Nachricht ging es:
Blair bedauert Fehler im Irakkrieg
London - Großbritanniens Ex-Premier Tony Blair hat zugegeben, dass der Irakkrieg aufgrund falscher Informationen begonnen wurde und die Folgen schlecht durchdacht waren. "Ich bitte für die Tatsache um Verzeihung, dass die Geheimdienstinformationen, die wir bekommen haben, falsch waren", sagte der ehemalige Labourchef dem US-Sender CNN. "Ich bitte auch um Verzeihung für den Irrtum in der Auffassung dessen, was passieren würde, wenn man das Regime beseitigt." (dpa)
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