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Im Falle eines Falles ist das eine Falle
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Zu den wenigen und deshalb zeitlosen Themen innerhalb meiner Arbeit als Leserobmann gehören die Beschwerden von Lesern wegen eines besonders schändlichen Falls von "Abzocke". Zur Erinnerung: Hier in meinem Blog habe ich in den vergangenen Jahren unter anderem von einem Preis von vier Euro für ein Bier bei einem Stadtfest berichtet sowie von dem Einsatz kommunaler Vollzugsbediensteten zum Zweckes des Verteilens von "Knöllchen" wegen Falschparkens rund um eine Festhalle während einer Weihnachtsfeier für Familien mit Kindern und von Geschwindigkeitskontrollen im Verlauf von Bundesstraßen und Autobahnen ohne einen einzigen erkennbaren Grund für das Tempolimit. Der am häufigsten vorgetragene Grund für die Vergabe des Prädikats "Abzocke" aber ist der Rundfunkbeitrag, den auch Leute bezahlen müssen, die gar keinen Fernseher haben; nahezu wöchentlich wird die Zeitung aufgefordert, endlich etwas dagegen zu unternehmen.
Obwohl ich weiß, dass ich mir damit noch nie wirklich Freunde gemacht habe, wiederhole ich meinen Standpunkt in dieser Sache: Wer wider besseres Wissen gegen Bestimmungen wie beispielsweise Tempolimits verstößt oder in Parkverbotszonen seine Blechkarosse abstellt, hat kein Recht, sich zu beklagen. Wem die vier Euro für ein Bier zu viel sind, muss darauf verzichten. Bis heute war ich der Ansicht, dass dieses Thema kein journalistische ist, weil meine Kollegen das Wort "Abzocke" nur dann in seinem ursprünglichen Sinn verwenden, wenn es sich tatsächlich um ein "über den Tisch ziehen" beispielsweise bei Haustürgeschäften hart an der Grenze zu Kriminalität handelt. Nun denke ich seit diesem einen Gespräch über einen anderen Aspekt nach, wobei es um einen sprachlichen Vergleich und damit um das Handwerk von Redakteuren geht; zu einem abschließenden Ergebnis bin ich in meinen Überlegungen noch nicht gekommen, weshalb ich nun darüber schreibe und das Dilemma beziehungsweise meine Frage in den virtuellen Raum stelle:
"Es geht mir um eine Nachricht in der Zeitung, ich habe da mal eine Frage zum besseren Verständnis", meinte ein Leser in der Leitung und nannte mir mit "Polizeikontrolle - Grüner Pfeil: Sieben tappen in die Falle" die Überschriften einer Nachricht in einer Lokalausgabe der "Freien Presse". Innerhalb einer halben Stunde hatte die Polizei sieben Autofahrer erwischt, die gegen die ?Grünpfeilregelung? verstoßen haben. Die Fahrer waren an der mit einem Grünen Pfeil versehenen Ampel bei Rot nach rechts abgebogen, ohne vorher anzuhalten ? wie es vorgeschrieben ist. "Ich erinnere mich an Diskussionen über eine mögliche Abzocke bei Geschwindigkeitskontrollen", sagte der Anrufer weiter und formulierte dann die Frage, die mich zum Nachdenken brachte: "Kann man wirklich von einer Falle sprechen, wenn man weiß, dass die Polizei nur kontrolliert, ob eine Vorschrift eingehalten wird? Den Beamten hier eine Hinterlist zu unterstellen, was meiner Ansicht nach für eine Falle eine zwingende Voraussetzung ist, wird doch wohl niemand wagen."
Zunächst habe ich dem Mann in der Leitung zugestimmt, dass dieser bildhafte Vergleich wohl nicht wirklich angebracht ist; dann aber bin ich ins Grübeln geraten, ob man nicht doch von einer Falle sprechen kann. Denn wenn ich mich einer Kreuzung mit einem Grünen Pfeil für Rechtsabbieger nähere, bekomme ich doch schon mitunter das Gefühl; Achtung Falle, bloß nicht reintappen. Nun befinde ich mich in einer Zwickmühle: Ist eine Falle eine Falle, nur weil ich sie als Falle empfinde? Und dürfen meine Kollegen in der Redaktion diese Redewendung künftig noch ohne Bedenken verwenden?
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