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Eins mit der Natur, geht das noch?
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In mehr oder weniger regelmäßigen Abständen taucht dieser Satz in Meinungen von Lesern auf, die mir geschrieben haben oder mit denen ich mich am Telefon unterhalten habe. "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann." In den vergangenen Wochen beispielsweise habe ich diese Worte einmal gelesen und einmal am Telefon gehört, und beiden Lesern ging es um das Fällen der Bäume in der Platanen-Allee in Chemnitz. Zum Hintergrund: Die Abholzung gehört zu den Vorbereitungsarbeiten für den Bau der neuen Bahntrasse von der Bernsdorfer Straße zur Fraunhoferstraße. Das 74 Millionen Euro teure Bauvorhaben ist Bestandteil der zweiten Ausbaustufe des Chemnitzer Modells, die voraussichtlich ab 2019 Chemnitz und Thalheim über das städtische Straßenbahnnetz und Strecken der Eisenbahn miteinander verbinden wird. Bei diesem Spruch geht es um eine Weissagung der Cree, von der man aber mittlerweile sicher weiß, dass er so niemals tatsächlich (auch in der Übersetzung) von einer historischen Person ausgesprochen wurde und dann in die Beschreibungen der Weltanschauung der Indianer überging, sondern vielmehr eine Art von Ideal ist, das aus der Überlieferung mehrerer Zitate von berühmten Menschen des 19. Jahrhunderts entstanden ist und eine von Respekt und Wertschätzung gekennzeichnete Haltung zu Natur und Umwelt auf den Punkt soll. Darauf möchte ich hinaus:
Dieser Satz sollte meiner Ansicht nach heute nicht mehr gesprochen oder geschrieben werden, wenn Menschen allein zum Ausdruck bringen wollen, dass sie nicht damit einverstanden sind, wie in einem konkreten Fall der Natur unwiderruflicher Schaden angetan oder die Umwelt auf eine nicht zu verantwortende Art und Weise geschädigt oder sogar zerstört wird. Vielleicht taugt er noch dazu, die ablehnenden Haltung gegenüber jedem Streben nach maximaler Gewinnoptimierung und der Vermehrung von Geld allein des Besitzes wegen zum Ausdruck zu bringen, aber selbst dann verkommen diese Worte zu einem Lippenbekenntnis, das in den meisten Fällen besser ungesagt beziehungsweise ungeschrieben bleiben sollte. Wenn Bäume gefällt werden, weil der Mobilität der Menschen mehr Wert eingeräumt wird als der Natur im wahrsten Sinne ihrer Bedeutung, finde ich das ganz schlimm, wobei ich nicht einmal daran denken mag, wie die Umwelt bei Verkehrsinfrastrukturprojekten wie beispielsweise der Schnellbahntrasse zwischen Leipzig und Erfurt oder der neuen Autobahn zwischen Chemnitz und Leipzig gebeutelt wurde. Die Natur- und Umweltschutzorganisationen stehen vor einer gewaltigen Herausforderung, den Schaden so gering wie möglich zu halten, und sie verdienen jede Unterstützung, die ihnen jeder Einzelne zukommen lassen sollte. Doch die Weisheit der Cree sollte man außen vor halten, weil sie einen Rückschluss auf den zulassen sollte, der sie ausspricht, denn der Spruch beinhaltet eine Haltung zur Natur beziehungsweise zum Leben an sich, die wohl niemand mehr für sich beanspruchen kann, weil er nicht losgelöst durchs Dasein sich bewegen kann, ohne von dem System "Geld verdienen und Essen kaufen" vereinnahmt zu werden. Ich würde es gern schaffen, manchmal träume ich davon, aber das Ideal der Indianer hängt eindeutig zu hoch. Deshalb rate ich Lesern, wenn sie mir diese Worte als Argument sagen oder als Urteil für Umweltfrevler aussprechen, vielleicht einmal darüber nachzudenken, welche Rolle beispielsweise der Konsum des Konsums wegen in ihrem Leben spielt und ob sie sich schon mal überlegt haben, in ihrem Leben etwas an Wert zu schaffen, dass man nicht mit Geld kaufen kann. Nie war dies meiner Ansicht nach wertvoller als in der Zeit, in der wir gerade leben.
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