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Keine Frage das Alters, oder doch?
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Ohne dass ich das geplant oder auf irgendeine Weise beeinflusst habe, geht es in meinen Randnotizen aus den Protokollen der Gespräche mit Lesern zwischen zehn und zwölf zum Wochenausklang heute in allen vier Geschichten um die Belange und Interessen von älteren Menschen. Ob das wirklich nur ein Zufall ist oder doch eher daran liegt, dass die Leser der "Freien Presse" vielleicht doch ...?
Episode 1: Manchmal bereiten die Leser die Information, die sie mir am Telefon mitteilen wollen, mit bedeutungsschwangeren Einleitungen so vor, dass ich das Gefühl bekomme, gleich den entscheidenden Tipp zu hören, wie die Erderwärmung zu stoppen ist oder alle bewaffneten Konflikte auf der Welt mit einem Schlag beendet werden können. "Sie glauben gar nicht, welche Erkenntnis mir gerade gekommen ist", sagte beispielsweise ein Anrufer und fügte hinzu: "Wenn Sie das bitte an die Entscheidungsträger weitergeben, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass in dieser Sache doch noch nicht das letzte Wort gesprochen worden ist." Angerufen hatte mich der Mann wegen mehrerer Artikel über das drohende Aus der Bahnlinie zwischen Chemnitz und Aue. Die Begründung der Befürworter dieser Stilllegung habe vor allem die niedrigen Fahrgastzahlen zum Inhalt. Der Mann in der Leitung meinte: "Die Bedienung der Fahrkartenautomaten ist viel zu kompliziert, vor allem für älter Menschen im Seniorenalter. Wenn man das vereinfachen würde, da können Sie ganz sicher sein, würden viel mehr Leute auch auf dieser Strecke mit dem Zug fahren."
Episode 2: Repräsentativ sind meine Gespräche mit Lesern am Telefon sicherlich nicht, doch diese Zahlen überraschen trotzdem: Elf Leser haben mich angerufen und gesagt, dass sie sich jetzt endlich entschieden haben, doch noch das Internet in ihr Leben zu lassen, nachdem sie meine Kolumne "Das Netz ist einfach" auf der Seite Leserforum gelesen hatten. Neun dieser Anrufer haben noch nie in ihrem Leben zuvor an einem Computer gesessen, geschweige denn ein Smartphone in der Hand gehalten. Sechs von diesen Lesern gingen davon aus, dass man sofort lossurfen kann, sobald man das Gerät in Hand hält, und waren enttäuscht, dass mit dem Herstellen einer Verbindung zum Netz doch noch eine große Hürde zu nehmen ist, bevor man die Reise auf der Datenautobahn antreten kann. Mir war, muss ich eingestehen, vorher nicht klar, wie schwierig es sein kann, einem Gegenüber, der noch etwas mit elektronischen Datenverkehr zu tun hatte, zu erklären, was eine Sim-Karte ist oder wie W-Lan funktioniert. In diesem Zusammenhang ist mir die nächste Episode eher etwas peinlich.
Episode 3: "Können Sie mir mal erklären, was ein Hotspot ist?", fragte mich eine Leserin, die sich selbst mit "schon über siebzig" vorgestellt hatte. Nun bin auch nicht gerade ein Fachmann für die Hardware in Zusammenhang mit dem Internet, weshalb ich mich einen Moment konzentrieren musste, bevor ich diesen Erklärungsversuch startete: "Das ist ein fixer Punkt im öffentlichen Raum, der einem, wenn man ein entsprechendes Gerät wie Smartphone oder Tablet-PC hat, einen drahtlosen Zugang zum Internet ermöglich." Die Frau in der Leitung schwieg ein paar Sekunden, dann hörte ich sie sagen: "Das habe ich verstanden, wobei sich mir der Zusammenhang in diesem Artikel nicht erschließt; aber das werde ich auch noch rauskriegen, vielen Dank." Sie nannte mir noch die Überschrift des Artikels, bevor sie auflegte. Zwei Stunden später hatte ich dann endlich Zeit, mal die Suchmaschine zu aktivieren und zu fragen, ob ich "Hotspot" einigermaßen richtig erklärt hatte. Vermutlich hat sich in dieser Sekunde meine Gesichtsfarbe ein wenig verändert, denn ich fand heraus: Hotspots nennt man auch die Registrierungszentren für Flüchtlinge.
Episode 4: Eine Leserin hat mich in einem handgeschriebenen Brief zu sich nach Hause eingeladen, weil sie der Meinung ist, dass wir beide bei einer Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen ganz wunderbar miteinander plaudern könnten über all die Dinge, von denen sie meint, weil sie jede Woche meine Kolumne auf der Seite Leserforum, dass wir da gemeinsame Interessen und Wertvorstellungen haben. Um mir einen Besuch bei ihr schmackhaft zu machen, hat sie dem Schreiben (mit Seehundbaby als eine Art von Wasserzeichen) zwei Fotos beigelegt: Das eine zeigt sie selbst in die Kamera lächelnd, das andere ist ein Blick aus ihrem Schlafzimmer; auf dem ersten Bild sitzt sie auf dem Sofa und spielt auf einer Balalaika, während sich vor ihrem Fenster eine von viel Sonnenschein erhellte Schneelandschaft ausbreitet. Sie habe auch daran gedacht, ihre Kinder zu bitten, bei der Kaffeerunde mit dabei zu sein, sich letztendlich aber dagegen entschieden, weil sie mich nicht teilen möchte mit den beiden 63 und 64 Jahre alten Töchtern.
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