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Nur die Nachricht, kein Kommentar
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Dies Blogeintrag beschränkt sich auf reine Nachrichten und ist völlig frei von Interpretationen derselben, auch auf Kommentare dazu verzichte ich ausnahmsweise. Seit Montag haben sich neun Personen bei mir gemeldet, die weder die "Freie Presse" lesen, noch sich für gewöhnlich im Internet über die Homepage der Zeitung mir Nachrichten aus der Region versorgen. Diese Anzahl ist deshalb bemerkenswert, weil sich in den Jahren zuvor durchschnittlich maximal mal ein Anrufer im Monat mit einem Anliegen an mich gewandt und dabei ausdrücklich betont hat, dass er seinen Wohnsitz weit außerhalb des Verbreitungsgebietes der "Freien Presse" hat. Eine weitere Tatsache möchte ich nicht unerwähnt lassen, aber als solche auch nicht weiter kommentieren: Die neun Personen leben ausnahmslos in den alten Bundesländern.
Drei davon haben in den vergangenen drei bis fünf Jahren jedes Jahr ihren Urlaub in Sachsen verbracht; zwei bekannten sich als Fans des Radsports und wiesen ausdrücklich darauf hin, dass das Erzgebirge für Mountainbiker ein besonders lohnenswertes Ziel sei. Der Dritte war ein "Wanderer aus Leidenschaft", wie er mir zu verstehen gab, und hat sich jedes Jahr einen anderes Ziel vor allem im Grenzgebiet im Erzgebirge und Elbsandsteingebirge gesucht, um vor dort aus zu Tagestouren zu starten. Diese drei Personen versicherten mir, künftig nicht mehr nach Sachsen kommen zu wollen.
Die anderen sechs Personen haben ihre Wurzel in Sachsen und haben bis zur Wende beziehungsweise bis Anfang der neunziger Jahre auch hier in der Region gewohnt, bevor sie sich entschlossen hatten, die Koffer zu packen und in eins der alten Bundesländer zu ziehen; zwei davon der Liebe wegen (eine Frau, ein Mann), die restlichen vier, weil sie hier keine Arbeit gefunden und deshalb ein Angebot im Westen angenommen hatten. Drei Anrufer wollten mir mitteilen, wie betroffen sie angesichts der aktuellen Nachrichten aus ihrer alten Heimat sind, und dass sie sich große Sorgen machen angesichts der Entwicklung in bestimmten Regionen. Zwei wollten von mir wissen, ob ich beziehungsweise meine Kollegen in der Redaktion uns schon mal Gedanken darüber gemacht hätte, warum dieses soziale Phänomen sich gerade in Sachsen auf eine derart schlimme Art und Weise ausbreiten kann, während sie mir andererseits zu verstehen gaben, dass es solche Brennpunkte in ihrer neuen Wahlheimat nicht geben würde. Die letzte dieser sechs Personen meinte nur, dass die Medien eine Mitschuld hätten, weil sie auf eine ihrer Ansicht nach nicht zu verantwortenden Art und Weise dazu beitragen würden, dass solche Vorkommnisse es als "bad news" bis in alle Welt schaffen würden. Eine Antwort auf meine Frage, ob wir über solche Ereignisse seiner Ansicht nach dann gar nicht oder nur kurz und knapp berichten sollten, habe ich leider nicht mehr bekommen, weil der Mann aufgelegt hat.
Mehr möchte dazu nicht sagen.
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