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Wohlstand - Leben am Abgrund?

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Manchmal bringen Leser ihre Meinung zu einem ebenso umfassenden wie komplizierten Sachverhalt mit einem einzigen Satz auf den Punkt, wobei ich dann in solchen Augenblicken denke: Genau so ist das, und nicht anders, meine uneingeschränkte Zustimmung hat dieser Anrufer. Heute war das wieder einmal der Fall, weshalb ich davon berichten möchte. Der Mann in der Leitung sprach zunächst drei Themen an, die unmittelbar nichts miteinander zu tun haben, aber zurzeit in der Öffentlichkeit mehr oder weniger kontrovers diskutiert haben.

Bei dem einen Thema geht es um den Streit um die weitere Zulassung des Pflanzengiftes Glyphosat, bei dem sich die Befürworter dafür stark machen, dass es in der konventionellen Landwirtschaft weiter verwendet werden darf, während Politiker und vor allem Umweltschutzorganisationen sich vehement gegen eine Neuzulassein einsetzen und dabei auf die Gefahren vür Mensch und Natur verweisen; Wissenschaftler und Behörden waren zu unterschiedlichen Einschätzungen über die Risiken von Glyphosat gekommen, insbesondere was eine Krebsgefahr für den Menschen angeht.

"Gericht erlaubt das Küken-Töten" lautete die Überschrift eines Artikels, der den Leser bewogen hatte, mich anzurufen. Mit dem Verweis darauf, dass Verwaltungsrichter keine Moral-Apostel seien, hatte das Oberverwaltungsgericht im Streit um die Tötung männlicher Küken betont, dass ihre Entscheidungen sich nicht vom Zeitgeist beeiflussen lassen dürften. Das Töten der männlichen Eintagesküken verstoße nicht gegen das Tierschutzgesetz.

Vielen Milchbauern in Deutschland droht das wirtschaftliche Aus, weil einige Molkereien für ein Kilogramm Frischmilch weniger als 20 Cent bezahlen, was zur Folge hat, dass immer mehr Landwirte nicht mehr kostendeckend produzieren können und deshalb sich von der Milchwirtschaft verabschieden. Das ist das dritte Thema, über das der Mann in der Zeitung gelesen hatte und das ihn bewogen hatte, meine Nummer zu wählen und mir diese Frage zu stellen:

"Wo sind wir mit unserer Wohlstandsgesellschaft nur hingeraten und wie lange wollen wir noch tatenlos zusehen, dass wir uns am Abgrund bewegen?"

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