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Ende 50: Der Frank und ich

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Es bleibt dabei: Auch weiterhin werde ich hier in meinem Blog zum Ende der Woche von kurzen Geschichten aus den Randnotizen zu den Gesprächen mit Lesern am Telefon berichten. Heute geht es darin unter anderem auch um Frank Schöbel, der - was ich durchaus als Auszeichnung verstehe - es geschafft hat, in der Riege der Schlagersänger sich einen zeitlosen Platz gesichert zu haben und die Frage, wie ihm dies in den Jahren nach der Wende gelungen ist, schon lange nicht mehr beantworten muss, weil sein andauernder Erfolg für sich spricht.

Episode 1: Ein Mann aus Südafrika, der als gebürtiger Salzburger schon lange in seiner Wahlheimat lebt, hat Kontakt mit mir aufgenommen, nachdem er einer Einladung gefolgt war, um sich die schönen Seiten von Sachsen zeigen zu lassen. Weil mir diese Aufzählung so gut gefallen hat und wir uns dieses Lob auf der Zunge zergehen lassen sollten, möchte ich drei Punkte zitieren. Erstens: "Äußerst angetan war ich von der Freundlichkeit der Menschen in Sachsen und der disziplinierten und zuvorkommenden Fahrweise der Autofahrer." Zweitens: "Sehr auffallend fand ich die Ruhe und Friedlichkeit der Besucher der Restaurants und Biergärten." Drittens: "Allen, die Sachsen nicht kennen, kann ich nur empfehlen, diesen traumhaften Teil Deutschlands zu erforschen und den Aufenthalt dort zu genießen."

Episode 2: In dem Bericht "Spekulationen um Florena" ging es kürzlich darum, dass die beliebte Ostmarke möglicherweise vor dem Aus steht. In Waldheim lässt der Beiersdorf-Konzern nämlich inzwischen vor allem für Nivea produzieren und es gebe Probleme: Von Umsatzeinbruch, schrumpfender Belegschaft und Umstrukturierungen ist die Rede. Ein Leser am Telefon hat mir zunächst viel von seiner Begeisterung für die Produkte von Florena erzählt, bevor er mir zum Schluss sagte: "Rufen Sie doch bitte mal Frank Schöbel an, der soll sich mal in die Spur begeben und sich dafür einsetzen, dass Florena überlebt." Natürlich wollte ich wissen, warum der Anrufer dem Sänger zutraut, seinen Einfluss bei dem Konzern gelten zu machen. Die Antwort hat mich zunächst verblüfft: "Der Mann nutzt - ich weiß das aus einer zuverlässigen Quelle - die Creme von Florena. Und? Er ist 73 Jahre alt und sieht aus wie Ende 50." Dann habe ich mich für den Anruf bedankt und mich verabschiedet, bevor ich mich dorthin begeben habe, wo es einen großen Spiegel gibt. Und? Ich bin Ende 50 und ...

Episode 3: Ein bisschen fühle ich mich, ehrlich gesagt, mittlerweile verfolgt; der Papst nämlich lässt mich nicht zur Ruhe kommen. Aber der Grund, weswegen ein Leser sich mit mir in Verbindung gesetzt hat, war diesmal nicht meine Kolumne "Locker bleiben" auf der aktuellen Seite Leserforum. Dem Mann ging es vielmehr darum, dass Franziskus mehr auf den Islam und sein theologisches Fundament zugeht, statt in zu kritisieren und in die Schranken zu weisen. Er meinte: "Mit seiner jüngsten Meldung  in der er Gewalttätigkeit im Islam mit der Gewalttätigkeit im Christentum gleichsetzt, schießt er den sprichwörtlichen Vogel ab." Und er fügte hinzu: "Das Oberhaupt der katholischen Kirche entschuldigt die in der islamischen Lehre immanente Gewalt gegen Ungläubige mit einzelnen Untaten von sogenannten Christen." Abschließend teilte er mir mit: "Es ist klar, dass der Papst wie fast alle Politiker und viele Kleriker den Feind überhaupt nicht kennt. Wenn er glaubt, dass Religionen keinen Krieg wollen, ist auch klar, dass er den Islam nie studiert und von niemandem wahrheitsgemäß informiert wurde." Erreicht hat der Leser bei mir dies: Wieder einmal war ich froh, obwohl mir sein Weltbild bis in die entferntesten Ebenen meiner eigenen Weltanschauung fremd ist, dass es diesen Papst gibt.

Episode 4: Mein "Gedicht der Woche" hat mir heute ein Leser als Reaktion auf den Bericht "Überleben in Aleppo" mit dem Foto von dem Jungen Omran zukommen lassen.

Abend über der Stadt

Stille senkt sich über
die weit auslaufende Stadt,
die untergehende Sonne
strahlt mit ganzer  Pracht.
Ach wenn das immer so wäre,
der Mensch tugendhaft,
alle Kriege der Erde,
verschwunden über Nacht.

Paul E.

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