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Ab in die Tonne, vorher waschen?

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Eine Leserin hat mich heute angerufen und mir erzählt, dass sie leere Marmeladengläser zum Säubern in die Spülmaschine stellt, ebenso die Gläser, in denen sich beispielsweise Gurken, Oliven oder eingelegtes Gemüse befunden haben. An dieser Stelle habe ich sie, weil sie offenbar (hörbar) Luft holen musste, ihren Redeschwall unterbrochen und ihr gesagt, dass ich auch jemanden kenne, der leidenschaftlich gern frisches Obst zu Marmelade verarbeitet und zur Aufbewahrung beziehungsweise Konservierung der süßen Brotaufstriche immer wieder die ursprünglich einmal gekauften Gefäße verwendet, und dass ich es als besondere Auszeichnung anerkenne, wenn ich von Zeit zu Zeit mal ein Glas geschenkt bekomme. Die Frau in der Leitung sagte daraufhin, dass sie keine Ahnung habe, wovon ich da gerade gesprochen hätte, aber dass es ihr Anliegen sei zu betonen, dass sie die dann sauberen Gläser sammelt und einmal im Monat zum Glascontainer bringt; auch Konserven aus Blech und leere Plastikbecher, in denen sich mal Joghurt oder süße Nachspeisen befunden haben, stellt sie gelegentlich in die Spülmaschine oder, weil es schneller geht, wäscht sie unter dem fließenden Wasserhahn ab, bevor sie in dem Sack landen, der für die gelbe Tonne (Grüner Punkt) vorgesehen ist.

Nun war ich perplex, weil es sich mit meiner grünen Seele nicht vereinbaren lassen wollte, dass man Verpackungsmüll mit einem Aufwand an Energie und mithilfe von sauberem Trinkwasser reinigen muss, bevor man es in den Entsorgungskreislauf befördert. Diese Antwort der Anruferin sollte meine Verwunderung beseitigen: "Die Reste fangen doch an zu schimmeln, und irgendwann stinkt das doch in einem Ausmaß, der nicht mehr zu ertragen ist." Das Argument konnte ich nachvollziehen, weshalb ich fragte: "Dann wohnen Sie wohl in unmittelbarer Nähe zu einem Altglas-Container?" Das sei nicht der Fall, klärte mich die Frau in der Leitung auf, aber wie würde sich immer furchtbar darüber ärgern, wenn sie ihr Altglas entsorge, dass es dort so furchtbar stinken würde. Nun gab ich zu bedenken, dass sich dann aber alle daran halten und ihre Gefäße vorher reinigen müssten, denn sonst würden nur wenige nicht saubere Gläser schon für die Geruchsbelästigung sorgen. "Damit ist doch wohl kaum zu rechnen", formulierte ich meine Bedenken. Das wisse sie, meinte die Leserin, doch zu ihren Grundsätzen gehöre es nun mal, konsequent zu sein und die eigenen Überzeugungen auch so umzusetzen, dass man sich selbst keine Vorwürfe machen müsse. Das sei auf jeden Fall eine gute Einstellung, sagte ich, bedankte mich für das Gespräch und habe ich höflich von der Frau verabschiedet. Dann fiel mir ein: Den Grund, warum die Leserin mich gerade heute angerufen hat, hatte ich gar nicht erfahren, weshalb ich mich auf die Suche begab und das Archiv durchforstete, ob dieses Thema in jüngster Zeit einmal redaktionell aufgegriffen worden war. Es hat ein paar Minuten gedauert, dann fand ich diese Meldung (erschienen am vergangenen Samstag auf der Seite "Rat & Leben"):

Altglas muss nicht sauber sein

Leere Glasverpackungen und Flaschen sollte man zwar vollständig leeren, bevor sie im Container für Altglas landen. Aber Verbraucher sollten die Marmeladen-, Senf- und Gurkengläser nicht erst mit Wasser ausspülen. Altglas muss nicht sauber im Container landen, betont die Initiative der Glasrecycler. Der Verzicht auf einen Spülgang schont die Umwelt. (dpa) 

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