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Ich bin angekommen
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Für die nächsten fünf Tage richte ich mich in meinem Bungalow in der n’Kwazi Lodge ein. Die Lodge ist tageweise ausgebucht, deshalb hat Valerie, die Wirtin, bei Freunden in reichlich acht Kilometer Entfernung für die nächsten Wochen ein Ausweichquartier für mich gebucht.
Seit obigem Eintrag ist inzwischen eine Woche vergangen und ich richte mich erneut für fünf Tage in der Lodge ein. Leider war am vergangenen Wochenende auch mein Ausweichquartier nicht verfügbar, die Vermieter waren nach Keetmannshoop zu einer Hochzeit eingeladen. Zu allem Unglück waren auch alle Zelte in der Lodge belegt. "Ich nehme mir jetzt einen Tag frei und genieße ihn in der Kaisosi River Lodge in Rundu", trete ich Valerie entgegen. "Das geht auf keinen Fall, wir haben eine Menge deutsche Gäste", poltert Valerie zurück.
Also lass ich mich am Abend total durchgeschwitzt und relativ gedrückt in den Jugendsalon von Valeries Enkelsohn bringen. "Aber Ingrid, du kannst nicht duschen, meine Katze hat gerade drei Junge bekommen und die sind dort untergebracht." Das ist mir jetzt alles egal, irgendwie komme ich durch die Nacht. Beim Anblick der alten Bruchstücke an spärlichen Möbeln aus kolonialen Zeiten werde ich wieder etwas nachdenklich, wie wir unsere Kinder zu Hause verwöhnen. Dafür stehen bei Remerous reihenweise dicke Bücher, die er alle schon verschlungen hat. Er ist bestimmt der beste Kunde im Antiquariat in Windhoek. Eine alte Marmorplatte in der Ecke seines reedgrasgedeckten Raumes weist Spuren von Acrylfarben auf. Einige seiner Werke sind im Raum platziert, auch an der Stelle über dem Miniwaschbecken, wo ich eigentlich einen Spiegel erwartet hätte. Aber auch der ist Luxus.
Inzwischen habe ich in der Lodge geduscht und alles ist wieder gut.
Es ist Nachmittag, ich sitze mit Marcus, Gemeindemitglied von Mayana, im Garten des Steakhauses in Rundu und nutze das "Schnellste Internet Namibias" so die Werbung von MTC. 25 Kilometer östlich von Rundu ist davon nichts zu spüren. Wie haben wir uns verändert! Vor 8 Jahren war ich damit zufrieden, von der n'kwazi Lodge aus mit nach Rundu genommen zu werden und während Valerie, die Wirtin der Lodge, ihre Einkäufe tätigte, ins Internetcafé gehen zu können. Jetzt ist es normal, in den Touristenunterkünften WLAN zu haben.
Nicht so in diesem Jahr in der Kavangoregion. Seit Anfang des Jahres gibt es Probleme im ländlichen Raum. Das Geld für die Erweiterung des Servers und die Verstärkung der Reichweite sei gestrichen, erfahre ich von Marcus. Seit über einer Woche habe ich persönlich keine Internetverbindung. Warum habe ich für meinen Aufenthalt ein Datenvolumen von 1,5 GigaByte gekauft? Auch sonntags in der Zeit, wo die meisten Internetnutzer in die Kirche gehen, kann ich höchstens einfache Texte per Email aus dem Busch versenden. Ein Blick auf das Zeitgeschehen ist generell nicht möglich.
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