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Da war es wieder, das Murmeltier

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Manchmal bedauere ich sehr, dass ich keine Umfragen unter den Lesern in Auftrag geben kann, um herauszubekommen, ob die Leute, die mich anrufen, weil sie etwas nicht so verstehen, wie meine Kollegen in der Redaktion es gemeint haben, die Ausnahme sind oder tatsächlich viele damit ein Problem hatten, was sie in der Zeitung gelesen haben. Für mich selbst habe ich für diese Situationen, in denen ich dieses Verlangen verspüre, mittlerweile das "Murmeltier-Phänomen". Diese Bezeichnung verwende ist einem Dreivierteljahr, als auf der Sportseite eine Nachricht zu lesen war, die mit diesem Satz begann: Und täglich grüßt das Murmeltier. Es ging in der Meldung darum, dass der FSV Zwickau innerhalb kurzer Zeit seinen sechsten Neuzugang verpflichtet und darüber die Öffentlichkeit informiert hatte. Ich fand diesen Anfang originell, einige Leser aber fühlten sich auf den Schlips getreten, weil sie diesen Verweis auf das Nagetier eher als unpassend und sogar beleidigend empfanden und auch von dieser Meinung nicht zurücktreten wollten, nachdem ich ihnen den Inhalt des gleichnamigen Spielfilms aus dem Jahr 1993 erklärt hatte. Es ist nämlich gar nicht mal so selten, dass solche semantischen Querverweise bei den Lesern für Verwirrung sorgen und sie mich anrufen, weil sie um Aufklärung ersuchen. Nachdem heute ein dritter Anrufer sich wegen dieser Überschrift vor zehn Tagen auf der Seite "Kommentar & Hintergrund" bei mir gemeldet hatte, möchte ich nun darüber berichten, womit ich zu dem anfangs beschriebenen Dilemma zurückkehre. Denn:

Ich würde nur zu gern erfahren, wer noch beziehungsweise wie viele Leser überhaupt in sich hineingelacht haben, weil sie diese Überschrift für besonders gut gelungen fanden, oder ob dieses Zitat, das nach meinem Empfinden zu den berühmtesten der Filmgeschichte ist und von Bedeutung her wohl mit "Here's looking at you, Kid" (Humphrey Bogart in "Casablanca", in der deutschen Synchronisation sagt er "Ich schau Dir in die Augen, Kleines") zu vergleichen ist, eher für Verwirrung gesorgt hat, weil die wenigsten den Bezug zu dem Spielfilm, in dem dieser Satz eine, wenn nicht gar die zentrale Bedeutung zukommt, herstellen konnten. Also:

"Es kann nur einen geben" lautete die Überschrift über den Artikel, in dem es darum ging, dass sich die SPD noch immer nicht auf einen Kanzlerkandidaten festgelegt habe, obwohl eigentlich klar sei, dass an Sigmar Gabriel kein Weg dran vorbeiführe. Besonders gelungen aber fand ich dieses Zitat, weil sich in meinem Gehirn sofort ein bildhafter Vergleich in den Vordergrund drängte und ich mir ein weiteres Schmunzeln nicht verkneifen konnte, denn dieser eher etwas mollige Parteichef hat nach meinem Empfinden so rein gar nichts von einem Kämpfer mit einer apokalyptischen Mission zu tun. Nun die Frage, auf die gern eine Antwort hätte, sie aber nicht bekomme, das System sieht dafür keinen Mechanismus vor: Gibt es jemanden oder sogar mehrere Leute, die gar nicht wissen, von was hier in dem letzten Absatz dieses Blogeintrags überhaupt die Rede ist? Die also nicht wissen, dass allein die Vorstellung, Sigmar Gabriel und Connor MacLeod würden auf eine ähnlich Art und Weise die sich ihnen in den Weg stellen Probleme lösen, dazu geeignet ist, für Heiterkeit zu sorgen? Deshalb nun dieser Zeitungsausschnitt und der Hinweis: Dieser Mann zieht gleich sein Schwert und ...

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