Blog "Leser-Obmann": Ausnahmsweise: Einblicke in Liste

Dieser Blogeintrag kommt einer Aufgabe gleich, denn nach den Gesprächen gestern über die Hakenkreuze auf einem Foto zu einer Theaterrezension, bin ich heute von mit viel emotionalen Nachdruck vorgetragenen Meinungen zu der Bildnachricht "Streit um ein Monument" und dem Bericht "Auf den Barrikaden" über Proteste bei der Einweihung einer Skulptur vor der Dresdner Frauenkirche sowie dem Leitartikel dazu ("Fluchtgrund vor den Augen") in Beschlag genommen worden. Deshalb habe ich beschlossen, keinen Blogeintrag zu schreiben, wie ich es für gewöhnlich tue, wenn ich über die Anrufe zwischen zehn und zwölf berichte, sondern einen Einblick in ein eine Datei mit Einträgen zu gewähren, die ich ansonsten für mich behalte. Es sind Meinungen von Lesern, die mich schriftlich (Mail und Briefpost) erreichen, aber die es nicht ins "Leserforum" schaffen, weil sie dafür gelten Kriterien nicht erfüllen oder gegen Regeln verstoßen, während ich den einen oder anderen Satz doch irgendwo abspeichern möchte, weil ich aus den unterschiedlichsten Gründen der Ansicht bin, dass er es wert ist. Dies sind die jüngsten Einträge:

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Episode 1: Zum Artikel "Gereimte Landwirtschaft", in dem es darum ging, dass das Umweltministerium mit neuen Bauernregeln zum Nachdenken anregen will, meinte ein Leser, der diese Initiative als ein Zeichen absoluter Hilfs- und Ahnungslosigkeit von Amtsträgern bezeichnete, dass er es sich nicht verkneifen könne, seinen Kommentar dazu ebenfalls in Verse zu verpacken: Ich ging im Walde so für mich hin. Und nichts zu suchen, das war mein Sinn. Sah ein tränenumflortes Hausschwein stehen, gar hungrig nach den Eicheln sehen. Es sprach, mir geht es furchtbar schlecht, mein Bauer hält mich artgerecht.

Episode 2: Zu der Diskussion, die sich nach dem Erscheinen des Artikels "Entnazifizierung der Kennzeichen" auch bei mir in den Mails und Anrufen niedergeschlagen hat, hat ein Leser seinen Kommentar dazu mit der Überschrift "Gelächter im Jenseits" überschrieben und mir mitgeteilt: Möglicherweise sitzen sie beisammen, die Diktatoren der Vergangenheit und amüsieren sich. Vor allen die Nummer 18, eine Spitzenkraft unter den größten Verbrechern aller Zeiten, ist erfreut über die Aufmerksamkeit, die ihm durch ein paar Zahlenkombinationen, die dem Normalbürger bisher bedeutungslos erschienen, zuteil wird.

Episode 3: Die Debatte über die Höhe von Gehältern, Abfindungen und Ruhegeldern, die nicht wirklich eine ist, weil es nur ein einseitiges "Sich-mal-Luft-Verschaffen" ist, dauert an und hat sich nach der Nachricht "Über 12 Mio Abfindung für VW-Managerin Hohmann-Dennhardt" noch einmal hochgeschaukelt und einen Leser zu bewogen, mir seine Meinung dazu mit einem Satz auf den Punkt zu bringen, er lautet: Leute, die das zu verantworten haben, dürften meiner Meinung nach nur noch mit einer Karnevalsmaske herumlaufen, um nicht erkannt zu werden.

Episode 4: In der Bildnachricht "Die schönsten 1,72 Meter" über die neue "Miss Universe" war auch dieser Satz zu lesen: "Zum ersten Mal seit mehr als einem Vierteljahrhundert geht der Titel wieder nach Europa." Ein Leser meinte dazu: Ob man eine solche so sehr braucht, oder ob es nicht andere Wichtigkeiten gibt, sei einmal dahingestellt. Hier stellt sich mir jedenfalls die Frage: Hat man dann diese langen Beine und diese aufreizende Oberweite auch für sich alleine oder werden dann eventuell auch noch andere - solvente - Begehrlichkeiten bedient?

Episode 5: Zum Bericht über den Rücktritt von Bahnchef Rüdiger Grube und möglichen Spekulationen, dass Ex-Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) sein Nachfolger werden könnte, meinte ein Leser: Ein Mann, der nicht Lösungen für Krisen und Skandale sucht und findet, sondern diese einfach für beendet erklärt. Bestes Beispiel dafür war der NSA-Abhörskandal. Was könnte deshalb Pofallas erste Amtshandlung als möglicher neuer Bahn-Chef sein? Richtig: Ich erkläre alle Zugverspätungen und die Kostenexplosion bei Stuttgart 21 für beendet.

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