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Alles gut: Frauen und Männer

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Gern habe ich mich in dieser Woche von einer Frau eines Besseren belehren lassen und bekenne mich schuldig, weil ich nicht gewusst habe, dass es auch einen Internationalen Männertag gibt, der mit dem Männertag, den ich angesichts des Frauentages in dieser Woche angesprochen habe, absolut gar nichts zu tun hat. Gefeiert wird dieser nämlich jedes Jahr am 19. November, und dies sind laut "Wikipedia" seine Ziele: " Das Augenmerk auf Männer- und Jungen-Gesundheit zu legen, das Verhältnis der Geschlechter zu verbessern, die Gleichberechtigung der Geschlechter zu fördern und männliche Vorbilder hervorzuheben. Er ist ein Anlass, um Benachteiligungen von Männern und Jungen aufzuzeigen und ihren Einsatz für die Gemeinde, Familie, Ehe und Kinderbetreuung zu würdigen." Darf ich ehrlich sein? Nun bin ich noch verwirrter, dies sind meine Randnotizen zum Wochenausklang:

Episode 1: Der Mann in der Leitung betonte, dass er bereits 79 Jahre alt sei, bevor er mir den Grund für seinen Anruf nannte: "Ich möchte bitte, dass Sie der jungen Dame meine Hochachtung überbringen und ihr sagen, dass ich ihre Ausführungen ganz wunderbar finde und mich sehr darüber gefreut habe, weil ich ihre Haltung uneingeschränkt teile und ihr bei allen Argumenten vorbehaltlos zustimme." Hörbar beeindruckt hatte ihn der Brief, den eine Volontärin am Frauentag auf der Seite "Kultur & Service" unter der Überschrift "Liebe Clara Zetkin" geschrieben hatte. "Ich habe die Kollegin gerade eben noch getroffen, ich verbinde Sie, dann können Sie das Lob selbst noch einmal sagen", sagte ich und hatte meine Finger schon über der Taste zum Verbinden, als ich ein ebenso lautes wie energisch klingendes "nein, bitte nicht" vernahm und verwirrt war. Doch der Leser wollte aus dem Grund seiner Ablehnung kein Geheimnis machen und erklärte mir: "Ich bin ein alter Mann, das muss nicht sein, bitte überbringen sie ihr einfach meiner herzlichsten Grüße." Ich habe alles versucht ("trauen Sie sich ruhig"), ihn davon überzeugen, dass sich die Volontärin mit Sicherheit darüber freuen würde, mit ihm selbst zu sprechen, doch er wollte einfach nicht, und zum Schluss hat er noch einmal bekannt: "Ich bin fast achtzig, das könnte zu Missverständnissen führen." Also habe ich ihm abschließend versichert, dass ein Mann nie zu alt ist, um einer jungen Frau ein Kompliment zu machen; was sind schon 50 Jahre, die "man" älter ist.

Episode 2: Der Vollständigkeit halber, weil ich dem Vorwurf entgegentreten möchte, bestimmte Weltanschauungen nicht zu Wort kommen zulassen: "Eine Familie ist der Ort, an dem der Charakter geformt, Werte vermittelt und ethische Prinzipien zu Grunde gelegt werden. Durch sie wird die Gesellschaft erhalten. Außerdem ist sie eine Gemeinschaft, in der man zusammen arbeitet, miteinander teilt, Verantwortung übernimmt und wo jeder seinen Beitrag zum Wohl des Ganzen leistet. Eine intakte Familie ist ein Ruheort, eine Stätte des Friedens und vor allem ein sicherer Hafen der Liebe." Mit diesen Zeilen hat sich eine Leserin bei mir gemeldet, weil sie unter anderem damit zum Ausdruck bringen wollte, was sie davon hält, dass meine Kollegen, die für die Seiten "Rat & Leben" verantwortlich sind, vor einer Woche die Serie "Anders leben" gestartet haben und im ersten Teil unter der Überschrift "Zusammen – und doch getrennt" über Mingles und damit über eine unverbindliche Form der Liebe geschrieben haben, die immer mehr Anhänger findet. Zitieren möchte ergänzend noch dies: "Das, was Jahrtausende gehalten hat, machen wir in wenigen Jahren kaputt, um irgendwann wieder neu zu entdecken, dass eine Ehe zwischen Mann und Frau die tragfähigste und lohnenswerteste Beziehung ist." 

Episode 3:  Das "Gedicht der Woche" von Alfred G. aus aktuellem Anlass:

Der Frauentag ist allemal,

ein illegaler Karneval.

Das plappert, kichert, juchst und sauft,

die Stadthalle ist ausverkauft.

 

Man feiert groß in einem Saal,

am Arbeitsplatz ein zweites Mal.

Brigadekassen gehen pleite,

die Männer stehen Seit an Seite

im Delikat nach Häppchen an,

an diesem Tag ruht der Plan.

 

Ein Kampftag eins, hoch aufzufassen,

wer denkt da noch daran, hoch die Tassen.

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