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Weil ich davon ausgehe, dass dies von Interesse sein dürfte, nachdem auch schon Kollegen mich danach gefragt haben, will ich dies nicht für mich behalten: Drei Leser haben bislang bei mir angerufen, um über die Ehe für alle und die damit verbundenen Vorgänge zu sprechen. Leserbriefe dazu sind nur zwei bei mir eingegangen, wobei der eine veröffentlicht werden kann, während das für den anderen nicht gilt, weil die Wortwahl beziehungsweise die Formulierungen verunglimpfend beziehungsweise diskreditierend sind. Die drei Gespräche am Telefon:

Episode 1: "Darf ich Sie mal was fragen?", hörte ich zu Beginn, nachdem der Mann sich zuvor vorgestellt hatte, und er schob, weil ich ihn selbstverständlich seinen Wunsch erfüllte, dann gleich seine Frage hinterher: "Wo sind wir in Deutschland mit Moral und Ethik hingeraten?" Das waren seine Worte, was schließlich zur Folge hatte, dass die Unterhaltung bereits nach wenigen Minuten am Ende angelangt war, weil ich ihm gesagt habe, dass meiner Ansicht nach die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare überhaupt gar nichts mit Moral und Ethik zu tun habe, was er wiederum nicht nachvollziehen konnte und deshalb dann auch nicht länger mit mir über dieses Thema reden wollte.

Episode 2: Auch dieses Gespräch begann mit einer Frage, die mir die Frau in der Leitung stellte: "Haben wir in unserem Land nicht ganz andere Probleme, um die wir uns kümmern sollten, und vor allem viel wichtigere Themen, mit den wir und auch der Deutsche Bundestag sich beschäftigen sollte?" Dazu muss ich sagen, dass die Anruferin sogleich hinzufügte, dass die Ehe für alle in Deutschland eigentlich schon seit Jahren eine Selbstverständlichkeit sein sollte und sie sich frage, warum das so gelange gedauert hat, dass es nun offenbar tatsächlich gesetzlich geregelt wird. Interessant fand ich dann besonders die Beispiele, die sie mir nannte, um was sich die Politik ihrer Ansicht nach viel intensiver kümmern müsste: Altersarmut, Massentierhaltung und gleiche Bildungschancen für alle. Ich habe sie, weil mich das an dieser Stelle interessierte, nach der Integration der Flüchtlinge gefragt und diese Antwort erhalten: "Das ist eine gesellschaftliche Aufgabe, keine politische, und unsere Gesellschaft wird das auch schaffen, da bin ich mir ganz sicher."

Episode 3: Der Leser sagte mir zu Anfang, dass er mit mir über die Ehe für alle reden möchte, aber das beschrängte sich auf zwei Sätze. Der eine: "Das wird aber auch Zeit, dass das komm." Der andere: "Die Kirchenvertreter, von deren Meinungen dazu ich heute im Radio gehört habe, sollten lieber ganz still sein, angesichts dessen was wir da gerade mal wieder alles aus Rom zu hören bekommen." Trotzdem war das Gespräch damit noch nicht zu Ende, vielmehr lies sich der Mann dann noch einige Minuten lang über Angela Merkel und ihr "Wendehalsstrategien" aus und meinte am Ende, dass ihr Verhalten so durchschaubar sei, dass eigentliche alle der Meinung sein sollten, dass diese Frau als Bundeskanzlerin völlig untauglich sei. Was mich zu dieser Frage veranlasste: "Und warum ist sie es seit zwölf Jahren und wird es auch laut den Umfragen über die nächste Wahl hinaus bleiben." Der Mann meinte: "Wenn ich das wüsste, würde ich ein Buch schreiben, und es würde mit Sicherheit ein Bestseller." 

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