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Klare Frage, klare Antwort: Wahlkampf

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Ein Leser wollte heute mit mir darüber sprechen, ob es nicht bezeichnend für den deutschen Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sei, dass er sich über einen am Samstag in der größten deutschen Boulevard-Zeitung abgedruckten offenen Brief an die in Deutschland lebenden türkischen Mitbürger gewandt habe, um auf diesem Weg um Verständnis für die neu ausgerichtete deutsche Politik gegenüber der Türkei zu werben. "Ja", habe ich geantwortet. Ob die "Freie Presse" nicht gut beraten gewesen wäre, den vollständigen Text gleichfalls in deutscher und in türkischer Sprache zu veröffentlichen mit dem Verweis, dass es sich dabei um einen vorab in der größten deutschen Boulevard-Zeitung abgedruckten offenen Brief handelt, statt sich nur auf zwei Zitate daraus zu beschränken. "Nein", lautete meine Antwort. Wie nicht anders zu erwarten war, schob er jetzt die Frage nach, ob er als Leser der "Freien Presse" sich jetzt eine Samstag-Ausgabe der Boulevard-Zeitung besorgen müsse, um den vollständigen Brief des Außenministers an die in Deutschland lebenden Türken lesen zu können. "Nein", habe ich gesagt und erst einmal abgewartet, wie der Mann in der Leitung darauf reagieren würde. "Das verstehe ich nicht, können Sie mir das erklären?", fragte er mich und bekam von mir diese Antwort: "Ja, sehr gern." Ich fasse zusammen: Das Auswärtige Amt hat auf seiner Homepage unter der Überschrift "Brief von Außenminister Sigmar Gabriel an die türkeistämmigen Menschen in Deutschland" den vollständigen Text in beiden Sprachen ins Netz gestellt, und meine Kollegen in der Online-Redaktion haben zu dem Artikel "Gabriel: Deutschtürken gehören zu uns" am Samstag einen Link gestellt, mit dem man sich den Brief auf den Schirm holen kann. Diesen Hinweis fand der Leser "ganz wunderbar" und meinte, dass er sofort den Rechner hochfahren werde, um sich den Brief durchzulesen, ohne sich dabei von einem großen Bild des Außenministers ablenken lassen zu müssen, doch er wollte noch von mir wissen, ob ich mir einen Grund vorstellen könne, warum Gabriel seinen Brief nicht einfach gleichzeitig an alle Medien geschickt hat, statt einer Zeitung den Vorzug zu geben. Meine Antwort darauf war eine Frage: "Wahlkampf?"

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