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Geburtstag: Immer was los

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Angesichts der heutigen Randnotizen aus den Protokollen der Gespräche mit Lesern zum Wochenausklang möchte ich eines mal aussprechen beziehungsweise ausschreiben, was zu meinen Grundüberzeugungen gehört und großen Anteil daran hat, dass ich in dieser Woche meinen siebten Geburtstag als Leserobmann der "Freien Presse" gefeiert habe mit der Gewissheit: Langeweile war noch an keinem einzigen Tag ein Problem für mich.

Episode 1: Auf meine Kolumne "Immer halb voll" auf der aktuellen Seite "Leserforum" haben insgesamt sieben Leser reagiert und mir geschrieben oder mich angerufen. Fünf waren grundsätzlich anderer Meinung als ich in der Bewertung, mit welcher grundsätzlichen Einstellung man in dieser Zeit durchs Leben gehen kann, doch widerstrebt es mir, die Gründe für diesen Pessimismus hier wiederzugeben, weshalb ich auch darauf verzichte und nur zwei Leserinnen zitieren möchte, die mir einen ihrer Lieblingssprüche mitgeteilt haben. Bei dem ersten handelt es sich der Absenderin zufolge um ein chinesisches Sprichwort: " Eine freundliche Anerkennung kann drei Wintermonate erwärmen." Bei dem zweiten erfuhr ich, dass Karl Valentin dies gesagt hat: "Ich freue mich, wenn's regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet's trotzdem."

Episode 2: In Zusammenhang mit meinem Blogeintrag "Ehrlich: Das macht mir Angst", in dem es unter anderem um einen Leserhinweise zum Artikel" Gesichtserkennung: De Maizière weist Bedenken zurück" und der Tatsachse, dass der Probelauf zur automatischen Gesichtserkennung in Berlin stark umstritten ist, weil auch Datenschützer eine unzulässige Überwachung befürchten, hat ein Leser mir heute diese Möglichkeiten mitgeteilt, wie man diesem Dilemma aus dem Weg gehen kann: "Wer nicht erkannt werden will, macht sich einfach durch Verkleidung und Vermummung unkenntlich. Dafür eignen sich unter anderem eine rote Clownsnasse, eine farbige nicht entspiegelte Sonnenbrille, Augenklappe, z. B. eine Frankenstein-Maske, eine Burka, ein Kopftuch, eine Perücke, Schal über Mund und Nase legen, ein mit der Hand verdecktes Gesicht, Sonnen- oder Regenschirm vor das Gesicht halten, das Aufkleben von übergroßen Ohren, zwei große Cherry-Tomaten in die Backen stopfen, aufgeklebte Bärte und Gesichtskorrekturen vom Schönheitschirurgen mittels Face-Lifting, Botox in Lippen und Wangenknochen spritzen, Volumenaufbau mit Hyaluron und Fett absaugen." 

Episode 3: Gefühlt waren es ungefähr zwei Kilogramm an Asche, die in dieser Woche wegen der zwei falschen geografischen Angaben in der Zeitung auf mein Haupt niedergingen, weshalb ich die Anzahl der Anrufer auch für mich behalte und aus der Not eine Tugend mache, weshalb es jetzt eins meiner beliebten Rätsel gibt; wie immer ohne Gewinnmöglichkeit. Was stimmt hier nicht; die Entschuldigung "Kreide holen" wird nicht akzeptiert, für die Notwendigkeit einer Recherche im Netz sollte man sein Haupt neigen vor Scham:

Diese Überschrift stand auf der Seite "Politik": „Rumänien: Bootsflüchtlinge im Kaspischen Meer“. 

Dieser Satz war auf einer Lokalseite zu lesen: "Er habe ihn am 31. Oktober nach Ungarn gefahren und bis zur Festnahme des Angeklagten gemeinsam mit ihm insgesamt viermal die deutsch-ungarische Grenze überquert."

 

Episode 4: Es gibt mal wieder (an dieser Stelle) ein Gedicht der Woche, allerdings hat es nicht ein Leser verfasst und mir geschickt, sondern es stammt aus der Feder von Theodor Fontane. Ein Anrufer hatte sich nämlich bei mir gemeldet, nachdem er am Mittwoch auf der Seite "Kommentar & Hintergrund" der Leitartikel  „Planlosigkeit ist keine Strategie“ zum Afghanistan-Konzept von US-Präsident Donald Trump gelesen hatte und meinte, dass schon 1859 jemand festgestellt hat, dass die Lösung für dieses Land so einfach nicht sein kann. Er bat mich, dem Kollegen das Gedicht vorzulesen, worauf ich aber verzichtet habe und ihm den vollständigen Text (leicht über die Suchmaschine zu finden) per Mail geschickt habe. Aber: Der Anrufer hat Recht, Fontane dürfte heute mit seinen Reimen nicht weniger aktuell sein als zu seiner Zeit.

 

Das Trauerspiel von Afghanistan

 

Der Schnee leis stäubend vom Himmel fällt,

Ein Reiter vor Dschellalabad hält,

"Wer da?" - "Ein britischer Reitersmann,

Bringe Botschaft aus Afghanistan."

 

Afghanistan! Er sprach es so matt,

Es umdrängt den Reiter die halbe Stadt,

Sir Robert Sale, der Kommandant,

Hebt ihn vom Rosse mit eigener Hand.

 

(...)

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