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So ist es: Non, je ne regrette rien
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Dieser Blogeintrag wird etwas mehr persönlicher als sonst; ich verstehe das nicht als Warnung, sondern als Hinweis, weil ich immer wieder mal Mails bekomme mit Meinung, ich sollte diesen Blog doch einfach einstellen, weil es wohl kaum jemanden interessiere, was ich da so von mir gebe und vor allem dann "aber so was von unwichtig" ist, wenn ich von mir selbst schreibe. Also: Wer so denkt, hat jetzt die Möglichkeit auszusteigen, weshalb ich jetzt nicht einmal, sondern zweimal die Entertaste drücke und einen Absatz mehr einfüge, um die Entscheidung leichter in die Tat umsetzen zu können.
Es kommt vor, dass ich Anrufern sage: Tut mir leid, aber an dieser Stelle breche ich das Gespräch ab und lege auf; einen schönen Tag noch und auf Wiederhören." Heute ist es wieder passiert. Drei Gründe gab es dafür:
Erstens, ich zitiere: "Da haben Sie mal wieder mächtig über die Jammer-Ossis hergezogen, Sie sollten sich schämen", meinte der Mann in der Leitung und verwies darauf, dass er sich dabei auf die Kolumne "Da ist sie, die DDR" beziehe, aber erst jetzt anrufe, weil ich in der Woche nicht da war und den Text vorgeschrieben hatte. "Dieses Wort habe ich noch nie selbst geschrieben, sondern nur eine Leserin zitiert, und ich würde es auch nie sage, geschweige denn schreiben, weil ich es zu den diskreditierenden Bezeichnungen zähle und es deshalb auf meinen persönlichen Index gesetzt habe", lautete meine Antwort, was den Anrufer dazu verleitete, dies zu sagen: "So hätte ich als jemand, der von drüben kommt, jetzt auch reagiert. Das ändert aber nichts an meiner Einschätzung, dass Sie diese Grundüberzeugung von uns, die wir in der DDR großgeworden sind, haben und ständig zwischen den Zeilen zum Ausdruck bringen.
Zweitens, ich zitiere: "Dieser Bericht war eine bodenlose Frechheit, weil er uns DDRler mal wieder als Menschen hingestellt hat, die zu doof sind, um manche Dinge zu begreifen", sagte er und fügte noch hinzu: "Also gehe ich davon aus, dass an der Lügenpresse doch etwas dran ist." Kurz die Erklärung: Der Anrufer bezog sich auf den Gastbeitrag "Der schwarzweiße Kanal" von Michael Meyen (Professor für Kommunikationswissenschaft in München) und die Tatsachse, dass man nach der Einführung des Farbfernsehens vor 50 Jahren mit den Ostgeräten die Sendungen von drüben nicht in Farbe sehen konnte." Ich habe ihm gesagt: "Das war ein wissenschaftlicher Text mit einer Interpretation von historischen Fakten, Sie dürfen gern Ihre Meinung aufschreiben, damit ich sie dann als Leserbrief veröffentlichen kann." Kurze Zeit war es still in der Leitung, dann hörte: "Sie halten mich wohl für besonders besch... "
Drittens, ich zitiere: "Vielleicht sollten Sie es machen wie Lothar de Maizière, der auch als gelernter Bratscher irgendwann erkennen musste, dass er nicht das Zeug hat für den Job, auf den man ihn mit Händen getragen hat, und der sich dann entschieden hat, wieder von der Bildfläche zu verschwinden und jetzt vermutlich vergnügt in seinem Wohnzimmer fiedelt." Erklärt habe ich noch, dass Lothar de Maizière nicht in seinen Beruf als Orchestermusiker zurückgegangen ist, sondern sich als Rechtsanwalt (mit abgeschlossener Ausbildung) niedergelassen hat, bevor ich dann, weil er mich an dieser Stelle nicht ausreden lassen wollte, gesagt habe: "Tut mir leid, aber an dieser Stelle breche ich das Gespräch ab und lege auf; einen schönen Tag noch und auf Wiederhören." Falls es jemanden interessiert: Würde ich heute nicht mehr als Redakteur beziehungsweise Leserobmann arbeiten wollen, würde ich durch Kneipen, Cafés oder Bars tingeln und Lieder singen oder als Straßenmusiker durch die Landziehen und die eine oder andere Nacht im Freien verbringen; Angst davor hätte ich keine, denn vor 30 Jahren habe ich mich gegen die Option entschieden, als zweiter Oboist in einem zweitklassigen Orchester oder als Lehrer an einer Musikschule den Menschen das Gitarre spielen beizubringen, weil ich niemals die Klasse hatte, um als Solist eine Konzertkarriere starten zu können. Abschließend dieses Bekenntnis: Beruflich habe ich noch nie eine meiner Entscheidungen bereut.
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