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Mit einer zweiten Botschaft
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In diesen Zeiten, in denen ich täglich nahezu nur über - ich formuliere es mal bewusst mit der nötigen Distanz - weniger erfreuliche Aspekte des Daseins spreche, darf ich an diese Stelle verkünden: Heute gab es fünf Anrufe und Gespräche mit Leuten, die mir zum einen gefallen und zum anderen darin bestärkt haben, dass ich an manchen Tagen und in diesem Fall so wie heute mit der Gewissheit nach Hause fahre, dass ich in dem, was ich mir zwischen zehn und zwölf anhören darf, doch von Zeit zu Zeit etwas entdecke, dass mich in meiner von Zuversicht geprägten Grundhaltung bestärkt und mir Anlass gibt, meinen Optimismus auch weiterhin nicht infrage zu stellen. Was diese Erkenntnis allerdings einmalig macht: Zwei der fünf Anrufer waren fürchterlich verärgert und haben mich mit einer Lautstärke bedrängt, bei der ich tatsächlich die Kopfhörer abgenommen habe, weil ich es sonst kaum ertragen hätte, doch konnte ich sie auch mit einem Abstand von zehn Zentimetern noch gut verstehen. Nur erkläre ich, was passiert ist:
Auf der Titelseite war heute unten der Bericht mit der Überschrift "Einwanderer - Warum das Springkraut gut für das Abendland ist" ist zu lesen. Zwei Vertreter der Landwirtschaft haben geschimpft, weil darin unter anderem dieser Satz zu lesen war: "Denn wirklich: Es bedroht doch nicht Springkraut die Umwelt, sondern die Landwirtschaft mit übermäßigem Einsatz an Dünger sowie Insekten- und Pflanzenschutzmitteln." Hinzufügen muss ich nicht, was den Landwirten daran in die Nase gefahren war, weshalb ich auf die Wiedergabe von ihren aus unsachlichen Begriffen bestehenden Worttiraden verzichte und nur gestehe, was mir in den Sinn gekommen ist, es ist eine Redewendung: Getroffene Hunde bellen besonders laut.
Die drei anderen Leser waren voll des Lobes für diesen Artikel. "Balsam für meine grüne Seele", sagte eine Frau in der Leitung und fügte hinzu: "Nicht der Mensch ist das Maß der Dinge, es ist und bleibt die Natur. Nie zuvor habe ich dies auf eine ebenso charmante wie deutliche Art und Weise dargestellt bekommen." Sie fügte noch hinzu, wie unverständlich es sei, dass man einer Pflanze mit so wunderschönen Blüten den Krieg erklärt hat und sie mit allen Mitteln aus der heimischen Flora vertreiben möchte. Die beiden anderen Leser lobten den Artikel wegen seiner "zweiten" Botschaft; sie hatten sie erkannt und wollten sich nur dafür bedanken, es waren Gespräche, die aber nicht einmal eine Minute dauerten; mehr war auch nicht zu sagen. Nun könnte ich erklären, was ich mit der Aussage hinter der eigentlichen Bedeutung dieses Themas meine, aber darauf verzichte ich, weil ich denke, dass es nicht nötig ist. Ich wiederhole aber gern noch einmal die Überschrift: "Einwanderer - Warum das Springkraut gut für das Abendland ist"
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