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Hier der Osten, da die Kirchen
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Zwei Themen gibt es, die seit fast acht Jahren zu den Dauerbrennern während meiner Sprechstunde mit Lesern zwischen zehn und zwölf gehören: Zum einen ist das die DDR und die Frage, wie wir damit umgehen, dass es sie nicht mehr gibt, während zum anderen bei den Debatten um die Bedeutung von Religion und Kirche in unserer Gesellschaft immer zwischen den Zeilen der Vorwurf mitschwingt, dass uns entweder der Weg der Gottlosigkeit direkt in die Hölle führt uns es noch nicht zu spät für eine Umkehr ist, oder dass das Festhalten an dem Einfluss der Theologen auf unser soziales Miteinander zur Folge hat, dass wir Probleme haben, die wir ohne dieses Wirken gar nicht kennen würden. Deshalb heute diese Auswahl an Randnotizen zum Wochenausklang:
Episode 1: Dass einige meiner Kollegen in ihren Artikeln gestern als Synonym für den Internationalen Frauentag das Wort "Weltfrauentag" geschrieben haben, ist einem Leser, der mich schon öfter wegen der "Invasion der Westdeutschen in den Sprachgebrauch der Ostdeutschen" angerufen hatte, gewaltig in die Nase gefahren, weil er darin mal wieder einen Beweis dafür sah, dass "wir im Osten aufpassen müssen, nicht völlig unsere Identität zu verlieren". Damit ich auch richtig einordnen kann, wie er das meint, hat der Mann mir doch drei weitere Beispiele genannt (zuerst immer das böse West-Wort): Metzger statt Fleischer, Samstag statt Sonnabend und an Ostern statt zu Ostern.
Episode 2: Der Bericht "Der Tod des Vaterlandsverräters" gestern auf der Seite Sport, in dem es um den 1983 verstorbenen Fußballprofi, der aus DDR geflüchtet war, Lutz Eigendorf ging, der bei einem Autounfall in Braunschweig ums Leben kam, hatte einen Leser bewogen, mir dies mitzuteilen: "Indizien weisen darauf hin, dass die Stasi daran beteiligt war. Endlich mal nicht Putin. Den wird es freuen. Er ist aber noch nicht aus dem Schneider, denn es gibt noch viele ungeklärte Unfälle und Morde auf der Welt. Früher war es immer der Gärtner."
Episode 3: Bei Hinweisen von Anrufern, die ich in meinen Protokollen der Gespräche handschriftlich immer mit einem Schnörkel versehe, der eine entfernt Ähnlichkeit mit dem Symbol "Hammer & Zirkel" hat, geht es immer (auch) um die DDR. Wobei ich zwei Kategorien unterscheide. Die Vertreter der ersten meinen: In der DDR war nicht alles, aber vieles besser als heute. Die Vertreter der zweiten meinen: Heute ist zwar nicht alles, aber vieles besser. Bei diesem Kommentar aber könnte ich Hilfe gebrauchen, denn ich kann überhaupt nicht einschätzen, was der Mann, der sich zum Artikel "Wer hat an der Uhr gedreht?" gestern auf der Titelseite äußern wollte, damit zum Ausdruck bringen wollten: "Wer sich an die DDR der 1980er Jahre erinnert, weiß, dass damals ein gemeinsames Stromnetz mit dem Ostblock betrieben wurde. Die Netzfrequenz lag permanent weit unter 50 Hertz. Hatte man sich aus dem Westen ein schönes Weckradio besorgt, gab es wenig Freude mit ihm. Die Zeit musste nahezu täglich um bis zu 15 Minuten korrigiert werden."
Episode 4: "Ich fass es nicht, ich ja so was von sauer, ich muss das jetzt unbedingt mal loswerden", meinte eine Frau in der Leitung zu Eröffnung des Gesprächs mir und brachte damit unmissverständlich zum Ausdruck, dass sie gar nicht mit mir diskutieren oder meine Kollegen in der Redaktion zu einer Recherche wegen des Grunds für ihren offenbar maßlosen Ärger bewegen will. Diese für sie "ganz schreckliche" Erkenntnis hat sie gewonnen, weil sie sich mit dem Thema der Bedeutung des Religionsunterrichts an staatlichen Schulen in Sachsen befasst und dazu im Internet ein bisschen geforscht hatte. "Dabei bin ich darauf gestoßen und war minutenlang völlig fassungslos", sagte sie und fügte noch hinzu: "Bis gerade eben habe ich gedacht, dass ich in einem Land lebe, in dem die Trennung von Staat und Kirche zu dem Fundament der demokratischen Zusammenlebens gehört." Und dann das: "Ich zitiere aus der Präambel unseres Grundgesetzes," schickte sie dem Vorlesen dieses Absatzes voraus: "Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben." Ihre Frage an mich: "Was hat Gott hier zu suchen?"
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