Blog "Leser-Obmann": Auf den richtigen Ton kommt es an, oder?

Bei den Gesprächen mit Lesern über das, was die Bundesregierung an Veränderungen bei Hartz IV plant, ging es an einer Stelle nicht um den Ärger und den Unmut wegen der geringen Erhöhung um fünf Euro; auch nicht darum, dass bei den Beziehern des Arbeitslosengeldes II der Frust groß ist, weil in den Berichten zu diesem Thema häufig alle mehr als sechs Millionen Hartz-IV-Empfänger über einen Kamm geschoren und auf diese Weise diskreditiert werden.

Bei einer Diskussion heute am Telefon ging es nur um ein Wort. "Nein das schreibe ich nicht, wenn Sie das als Leserbrief veröffentlicht haben wollen", sagte ich dem Anrufer. "Aber ich bestehe darauf, denn das ist genau das, was ich fühle", hörte ich aus dem Hörer. "Aber wir sollten uns doch nicht im Ton vergreifen", gab ich zurück und hörte als Erwiderung: "Dann schlagen Sie doch was vor."

Der Leser war einverstanden, als ich in meinen Notizen sein Zitat festhielt: "Ich fühle mich verschaukelt und für dumm verkauft." Was sich die Stimme im Telefon aber nicht verkneifen konnte, war ihr letztes Wort: "Verarscht fühle ich mich aber trotzdem."

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