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"Über uns spricht niemand"

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Die Gespräche heute am Telefon haben mich echt betroffen gemacht; gestern als Reaktion auf die Ankündigung der Bundesregierung, den Regelsatz für Hartz-IV-Empfänger um fünf Euro anzuheben, haben mich überwiegend Leser angerufen, die verärgert waren wegen der geringen Summe, die sie künftig mehr im Monat erhalten sollen. Heute war es anders: Die meisten Anrufer schilderten mir ihre Situation; ohne Hartz IV am Rande des Existenzminimums mit dieser vereinenden Botschaft: Über uns spricht niemand, von unseren Problemen steht nichts in der Zeitung. Fünf Beispiele:

Eine Krankenschwester sagt, sie arbeite in einer privaten Klinik im Drei-Schicht-System und verdien genauso viel, wie sie als Langzeitarbeitslose mit Hartz IV bekommen würde.

Ein Leser berichtet von einem Bekannten, der bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt ist und etwas mehr als 700 Euro netto im Monat bekommt: "Sie sollten ihn mal fragen, warum er überhaupt zur Arbeit geht? Da redet die Bundesregierung von höheren Anreizen für Beschäftigungen."

Das eine Rentnerehepaar, die Frau berichtet: Mein Mann bekommt rund 800 Euro Rente, ich gar keine, aber auch keine Leistungen über Hartz IV, weil die Rente meines Mannes dafür zu hoch ist.

Das andere Rentnerehepaar: Wir bekommen beide Renten, zusammen sind es 980 Euro. Davon müssen wir alles bezahlen, auch im Gegensatz zu Hartz-IV-Empfängern die Rundfunkgebühr. Das bedeutet, dass wir weniger Geld zur Verfügung haben, als wenn wir Hartz IV bekämen.

Ein Leser aus dem Vogtland berichtet mir von einem Textilunternehmen, bei dem ein Beschäftigter mit 600 Euro im Monat heimgeht. Er fügt hinzu: Und da wundert sich noch jemand, dass hier die mittelständische Industrie den Bach runter geht, weil es keinen Nachwuchs mehr gibt.





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