Blog "Leser-Obmann": Das Synonym und die Suche danach

Journalisten haben beim Schreiben von Artikeln häufig ein Problem: das Synonym und die Suche danach. Schließlich will man in einem Artikel das eine Wort nicht in jedem zweiten Satz lesen, nur weil es in dem Bericht beispielsweise um Politiker oder Musiker geht und man mit genaueren Bezeichnungen wie Abgeordneter oder Parteimitglied sowie Instrumentalist oder Sänger diesem Dilemma ganz einfach aus dem Weg gehen kann. Schwierig wird es allerdings, wenn das Synonym bei denen gar nicht gut ankommt, um die es eigentlich geht.

Ein Beispiel: Den Schiedsrichter bei einem Fußballspiel zur Abwechslung mal den Mann in Schwarz, Referee oder Spielleiter zu nennen, dürfte bei den Unparteiischen auf jeden Fall gut ankommen. Aber was, wenn in einem Bericht stehen würde, das die "Pfeife" einen Elfmeter nicht gegeben hat?

Heute hat sich erstmals ein Leser bei mir über ein seiner Meinung nach respektloses Synonym beschwert. Es ging in dem Artikel in einer Lokalausgabe um einen Brand in einem Firmengebäude. Bei diesem Einsatz der Feuerwehr waren Feuerwehrmänner im Einsatz und haben den Brand gelöscht. Der Autor des Artikels sprach darin von Blauröcken, die ausgerückt waren. "Was meinen Sie?", fragte der Anrufer. Spontan fielen mir Brandbekämpfer, Kameraden und Floriansjüner als Synonyme ein, der Leser war mit allen einverstanden. Aber Blauröcke? Nach kurzem Nachdenken zeigte ich Verständnis für seinen Unmut, denn ich erinnerte mich an die Begrüßung eines Anrufers vor einigen Tagen: Sind Sie auch einer von diesen Schreiberlingen?

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