Blog "Leser-Obmann": Wirklich ein "weites Feld"

Kürzlich kam mir mal der Gedanke, ob es eines Tages einmal soweit sein wird, dass ich mir sagen kann: Jetzt hast Du alles an möglichen Problemen und Fragen schon gehört, von nun an kann Dich nichts mehr wirklich überraschen, ich bin auf alles vorbereitet, ich kenne alle Antworten. Heute allerdings habe ich diese Vorstellung begraben, denn zwei Anliegen von Anrufern innerhalb von wenigen Minuten haben mir gezeigt, dass die Arbeit eines Leser-Obmanns (frei nach Fontane) gleichfalls wohl "ein weites Feld" ist.

Die eine Leserin fragte mich: "Lesen Sie den Fortsetzungsroman in der Zeitung?" Nur kurz zögerte ich, ob mir die Antwort vielleicht peinlich sein könnte, da fügte die Anruferin schon hinzu: "Da haben Sie garantiert nichts verpasst, das ist nämlich so was von banaler Schund, ich hätte nie gedacht, dass Sie so etwas abdrucken. Aber offensichtlich hatten die Leser sich ja bei einer Befragung dafür entschieden."

Die zweite Leserin hatte ein Anliegen: "Bitte lassen Sie doch bei Ihrem Freizeitmagazin die Heftklammern weg, denn wenn ich es zum Altpapier gebe, mache ich sie immer raus. Das ist jedoch immer sehr mühsam."

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