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Mission: Impossible – Liebe Kollegen: Bitte übernehmen Sie.
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Mal ganz unter uns, an manche Dinge habe ich mich bereits gewöhnt. Anfangs fand ich das nämlich als Leser-Obmann reichlich verwirrend: An dem einen Tag bekam ich einen Anruf und der Leser klagte mir sein Leid, weil die "Freie Presse" seiner Meinung nach "zu einem Zentralorgan der Regierungspartei" geworden sei, während zwei Tage später ein anderer Leser eindeutig herausgefunden hat, dass seine Heimatzeitung einen kräftigen Ruck nach links gemacht habe. Heute bleibe ich gelassen, suche die Diskussion und frage: "Können Sie mir das an ein paar Beispielen erklären?"
Trotzdem war ich heute wieder einmal verwirrt; nicht nur deshalb, weil es um ein sportliches Thema ging und ich so viel von Fußball verstehe wie ... Halt: Das gehört hier nicht hin. Es ist erst ein paar Tage her, als mich ein Leser aus Chemnitz auf ein krasses Missverhältnis aufmerksam machte, dass unbedingt beseitigt werden müsse: "Über die Veilchen schreibt Ihr ständig viel mehr, die Artikel sind größer, die Fotos auch, aktuelle Spielberichte sind häufiger, und das alles nur, weil sie in einer höheren Liga spielen. Wenn das so weiter geht ..." Der Fan des Chemnitzer FC drohte damit, bis zum Äußersten zu gehen. "Dann lesen Sie ja gar nichts mehr über Fußball in Chemnitz" ließ er als Argument nicht gelten.
Der Anrufer heute war zunächst gelassen und sachlich: "Mit der Bewertung der beiden Mannschaften in Ihrem Sportteil bin ich überhaupt nicht zufrieden, da bin ich nicht der einzige, wir sind viele, wir reden ständig darüber." Sein Urteil: Der FC Erzgebirge Aue werde seit Monaten bei der Berichterstattung stiefmütterlicher gegenüber den zwei Ligen tiefer spielenden Chemnitzern behandelt. "Das springt einem doch direkt ins Auge, das dient auf keinen Fall der Beruhigung zwischen den Fans, im Gegenteil: Das schürt die Abneigung." Kurz dachte ich nach, dann fiel mir zum Glück der aktuelle Sportteil ein: "Aue auf der ersten Seite mit Bericht und Foto, Chemnitz auf der dritten Seite mit Bericht und Foto - stimmen da die Verhältnisse nicht?" fragte ich den Anrufer und bekam zur Antwort: "Genau das meine ich: Schöneres Bild und größere Überschrift für die Chemnitzer, und auch noch oben auf der Seite."
An dieser Stelle war ich mit meinem Latein am Ende und um eine Erfahrung reicher. Beim nächsten Mal rufe ich die Kollegen vier Zimmer weiter an und signalisiere: "Mission: Impossible" - Liebe Kollegen im Sport, bitte übernehmen Sie.
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