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Das Leben mit dem AB - Wunder gibt es wirklich

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Es gibt kaum eine technische Errungenschaft, an der sich die Geister scheiden, wie an dieser Frage: Will ich einen Anrufbeantworter beziehungsweise eine Mailbox in meinem Leben? Die Sache mit dem mobilen Handtelefon spaltet die Gesellschaft schon längst nicht mehr, nahezu jeder hat ein Handy, ohne geht es fast nicht mehr. Bei dem AB aber nehmen sich viele Zeitgenossen das Recht heraus, ohne dies begründen zu müssen, weil das Verständnis für diese Entscheidung groß ist, darauf zu verzichten. Grotesk wird es meiner Meinung nach nur, wenn diese Begründung kommt: Wer mich unbedingt erreichen will, kann mir eine SMS schicken.

Seit drei Monaten gibt es einen Anrufbeantworter in meinem Leben. Außerhalb der Zeit von 10 bis 12 Uhr (Montag bis Freitag) fordere ich die Anrufer freundlich auf, mir ihren Namen zu nennen und die Telefonnummer zu hinterlassen, damit ich so bald wie möglich zurückrufen kann; das mache ich wirklich gerne. Es gibt aber auch Anrufe wie diesen von gestern Abend:

"Äh ... sagen Sie mal, Sie sind wohl nicht von hier? Ihre Stimme, ihr Tonfall, Sie sind doch ein Wessi, oder? Das kann doch wohl nicht wahr sein." Etwa zehn Sekunden lang höre ich nur ein Rauschen. Dann die Stimme (vorgestellt hat sich der Anrufer nicht, im Display lese ich "Extern"): "Das muss man sich mal vorstellen, da setzen die einen Wessi hin, um mit uns über unsere Probleme zu reden, die haben doch wohl ..."

Ich glaube nicht an Wunder, nicht wirklich jedenfalls, manchmal aber passieren sie doch, denn der nächste Anrufer (heute Morgen) auf dem AB sagte dies: "Ich habe gerade die Kolumne gelesen, beim Frühstück, ich muss jetzt sofort anrufen, nicht später. Bitte haben Sie weiter Geduld, auch wenn der Faden dünn ist, Sie werden das schaffen, wir brauchen Sie. Ich weiß, dass es viele Ewiggestrige gibt, die Ihnen das Leben schwer machen wollen, halten Sie bitte trotzdem durch."

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