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Ehrlich bin ich immer, manchmal mehr, manchmal ...

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"Ich bin faul", sagte die Leserin heute am Telefon und bekam von mir, noch bevor sie weitersprechen konnte, die Antwort: "Ich auch." Ihre nächste Information war auch kaum länger: "Ich schreibe nicht gern", sagte die freundliche, etwas rauchige Stimme, doch ich blieb ehrlich: "Ich schon", erwiderte ich.

"Ich möchte mit Ihnen über den Leitartikel von heute sprechen", fuhr die Anruferin fort und wollte nicht, nachdem ich ihr das angeboten hatte, mit der Kollegin verbunden werden, die auf der Seite "Kommentar & Hintergrund" ihre Meinung zur aktuellen Gesundheitspolitik zum Ausdruck gebracht hatte. "Sie reichen mir", formulierte die Anruferin ihre Ablehnung zu meinem Vorschlag.

Etwa zwei Minuten lang lauschte ich ihren Worten, die Leserin sprach ohne Punkt und Komma, manchmal ganze Sätze, manchmal gefühlsbetonte Reihungen von Adjektiven, mit dieser Kernaussage: Formulierungen wie "Weitere Einschnitte", "Versicherte noch mehr zur Kasse bitten" und "überfälliger Schritt hin zum mündigen Bürger" hätten sie ganz einfach enttäuscht und wütend gemacht.

Zum Schluss ihres kleinen Vortrages stellte die Leserin eine Frage, die für eine Wendung in unserem Gespräch sorgte: "Haben Sie die Diskussion darüber kürzlich im Fernsehen verfolgt? Dann verstehen Sie, was ich meine." Meine Antwort machte die Anruferin zunächst sprachlos: "Ich habe keinen Fernseher." Dann fragte sie zurück: "Wie geht das denn?"

Dieser Blog war für mich von Anfang an mit einer Prämisse verbunden: Ich bin ehrlich. Und deshalb: Etwa eine Viertelstunde lang habe ich mit dieser Anruferin darüber gesprochen, wie man sich das Leben so angenehm wie möglich gestalten kann, ohne Stress, mit viel Müßiggang, die schönen Dinge genießend, heiter und gelassen. Doch heute hat meine Ehrlichkeit erstmals eine gewisse Grenze erreicht. Denn den Schluss dieses höchst unterhaltsamen und amüsanten Gesprächs gebe ich nur verkürzt wieder:

"Ich hätte gerne Ihre Telefonnummer", sagte ich. Die Antwort der Leserin bleibt mein Geheimnis, ich bitte um Verständnis.

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