Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Emojis überall

Bereits im Jahre 1999 vom japanischen Designer Shigetaka Kurita entwickelt, werden die Emojis aber erst 2010 populär.

Emojis sind ein Teil unser digitalen Kommunikation geworden. "Sie zeigen uns, wie eine Textnachricht zu verstehen ist", sagt Beat Siebenhaar. Der Professor für Germanistische Linguistik an der Uni Leipzig forscht und publiziert seit einigen Jahren auch zu den Emojis. Dabei konnte er zeigen, dass Emojis unsere Sprache ergänzen und unter anderem eine wichtige Rolle beim Ausdruck von Gefühlen spielen, weil Mimik und Gestik in der schriftlichen Kommunikation nicht sichtbar sind.

Typografische Spielereien mit Gesichtern gibt es schon im 19. Jahrhundert in Zeitungen. In den 1990er- Jahren finden dann die sogenannten Emoticons, also Kombinationen von Satzzeichen zum Ausdruck von Stimmungs- oder Gefühlszuständen, ihren Weg in die Kommunikation per E-Mail oder SMS. Die Emojis wiederum wurden im Jahr 2010 in den Unicode, den internationalen Standard für Schriftzeichen, aufgenommen. Heute kommt kaum noch eine Nachricht ohne die Symbole aus - schließlich verleihen sie dem Geschriebenen den richtigen Ton.

Eine eigene Sprache stellen Emojis aber nicht dar. "Emojis haben zum Beispiel keine Grammatik und es gibt auch keine Regeln, an welcher Stelle ein Emoji gesetzt wird", sagt der Professor. Dazu kommt, dass gleiche Emojis in verschiedenen Kulturen ganz unterschiedlich eingesetzt werden. Das betrifft sowohl die Menge als auch die Stelle, an der sie in einer Nachricht verwendet werden. In einer Studie hat Beat Siebenhaar mit Kollegen aus Spanien und der Schweiz die Verwendung von Emojis in spanischen, schweizerischen und deutschen Chats untersucht. "Dabei hat sich zum Beispiel gezeigt, dass der Kuss-Emoji in Spanien sehr häufig, in Deutschland dagegen eher sparsam genutzt wird", sagt der Professor. Dazu komme, dass sich Nomen relativ einfach mit Emojis ausdrücken lassen, bei Adjektiven sei es dagegen schwieriger, ein passendes Emoji zu finden.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden: Die Entwicklung vom anfangs vor allem per E-Mail oder SMS verschickten Emoticons wie :-) zum markant-gelben Smiley war ja auch nur kurz. Wer sich übrigens nicht ganz sicher ist, was die einzelnen Emojis eigentlich bedeuten, kann das auf der Seite emojipedia.org nachlesen. (cw)

Zurück zum Spezial "25 Jahre freiepresse.de"

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.

Das könnte Sie auch interessieren