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Steinzeitcamp in Albersdorf
Albersdorf/Hamburg (dpa) - Sie erproben in einem Steinzeit-Camp möglichst authentisch die früheren harten Lebensbedingungen - ab und zu geht's zum bequemeren Essenskauf dann aber doch in den örtlichen Supermarkt, mit Lendenschurz oder Lederröckchen.
Foto: Carsten Rehder/dpaBereits zum 10. Mal treffen sich Archäologen der Uni Hamburg und ihre Studenten im schleswig-holsteinischen Albersdorf zur Zeitreise in die Steinzeit. 26 sind es in diesem Jahr, die herausfinden wollen, wie die Menschen vor 10 000 Jahren möglicherweise gelebt haben.
Foto: Carsten Rehder/dpaIn der Luft wabert der Gestank von verbranntem Holz, Qualm lässt die Augen tränen: Ein gesunder Arbeitsplatz sieht anders aus. Mit moderner Technik untersuchen die Wissenschaftler die Kohlenmonoxid-Konzentration, der die Steinzeitmenschen ausgesetzt waren.
Foto: Carsten Rehder/dpaDie Experimente könnten helfen, die Konstruktionspläne der Hausdächer in Freilicht-Museen für die Besucher zu optimieren. Gleichzeitig wollen die Wissenschaftler herausbekommen, wie die Archäologen ihre schornsteinlosen Hausdächer konstruiert hatten.
Foto: Carsten Rehder/dpaZudem waren die Steinzeitmenschen schlau genug, um Boote zu bauen, wie Felszeichnungen zeigen. Die Künstler hatten vor 6000 Jahren eine Art Bau-Anleitung für ein Fellboot in den harten Stein geritzt: Eine Korb-Konstruktion, in der ein Mensch hockt mit einem Seil in der Hand.
Foto: Carsten Rehder/dpaEin Fellboot zu bauen, geht schnell und ist einfach. Sie können theoretisch auch sehr groß gebaut werden: Boote mit einer Länge von bis zu acht Metern, die Platz für bis zu 20 Menschen boten und auf den Kopf gestellt auch als provisorisches Schlafzelt genutzt werden konnten.
Foto: Carsten Rehder/dpaDie nötige Kraft gab es mit selbst gebrautem Bier und Eintopfgerichten. «Aus Funden weiß man, welche Pflanzen den Menschen damals zur Verfügung standen: Wir gucken, was sie daraus gemacht haben könnten », erklärt Sommer-Camp-Organisatorin Tosca Friedrich.
Foto: Carsten Rehder/dpaDas Sommer-Camp nur den Experimenten gestandener Archäologen, sondern auch der Bildung des Nachwuchses: «Die jungen Studenten müssen sich erst mal bekannt machen mit den Materialien, gucken, wie was funktioniert», sagt Friedrich.
Foto: Carsten Rehder/dpaSie nennt als Beispiel das Töpfern. Beim ersten Brennen zersprangen die Töpfe und Schüsseln, es blieben nur Scherben. Heute helfen die Erfahrungen aus den Fehlschlägen. «Gerade Handwerk ist Erfahrungssache», sagt Friedrich.
Foto: Carsten Rehder/dpa
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Experimental-Archäologen treffen sich seit zehn Jahren jeden Sommer zu einer «Steinzeit-Woche» in Schleswig-Holstein. Die Wissenschaftler wollen herauszufinden, wie die Menschen vor 10.000 Jahren lebten. Zum Einkaufen geht es aber ab und zu in den Supermarkt.