Terroralarm in Chemnitz - Polizei fasst gesuchten Syrer

Aufräumen an der Straße Usti nad Labem.

Am Montag werden kaputte Türen im Haus 97 ausgetauscht.

Dutzende sind am Samstag beim Polizeieinsatz beschädigt worden.

Wegen des Terror-Alarms am Wochenende demonstrieren am Abend etwa 350 Teilnehmer auf der Straße Usti nad Labem, der Dr.-Salvador-Allende-Straße und der Stollberger Straße gegen die Asylpolitik der Bundesregierung demonstriert. Pro-Chemnitz-Stadtrat Martin Kohlmann fordert strengere Grenzkontrollen und Konsequenzen für kriminelle und terrorverdächtige Asylbewerber. An einer Gegendemonstration beteiligten sich etwa zehn junge Leute. Laut Polizei, die mit etwa 50 Beamten im Einsatz war, gibt es keine Zwischenfälle.

Einen so umfangreichen Polizeieinsatz hat Chemnitz seit langem nicht erlebt.

Der flüchtige Terrorverdächtige Jaber Albakr wurde in der Nacht zum Montag in Leipzig festgenommen.

Spiegel Online berichtet, der Gesuchte soll kurz vor 1 Uhr in der Wohnung eines Syrers festgenommen worden sein.

Am Sonntagnachmittag gab es einen weiteren Polizeieinsatz im Chemnitzer Yorckgebiet.

Laut LKA Sachsen wurde ein Mann vorläufig festgenommen.

Die Haustüre des Wohnblocks an der Clausewitzer Straße wurde bei dem Zugriff zerstört.

Anwohner verfolgen das weitere Geschehen.

Spuren des Zugriff.

LKA-Sprecher Tom Bernhardt informierte Medienvertreter am Samstagabend über den neuesten Stand der Dinge.

Die Polizei bedankte sich am Samstagabend für das besonnene Verhalten der Chemnitzer - rügte aber auch einige Unbelehrbare, die mit ihren Posts im Internet für Verwirrung gesorgt hatten.

Sie lobte zudem die Ruhe und Besonnenheit, mit der die Anwohner auf den Einsatz reagierten.

Evakuiertes Wohnhaus im Heckertgebiet

Auch am Abend sicherte die Polizei das Haus, in dem der Sprengstoff gefunden worden war.

Polizisten sicherten das Wohngebiet.

Samstagabend: Blick auf eine zugeschüttete Grube auf einer Rasenfläche. Zuvor waren hier Löcher ausgehoben worden, um eine kontrollierte Sprengung des gefundenen Sprengstoffs durchzuführen.

Bewachtes Wohnhaus

Ein Teil des Heckertgebietes an der Straße Usti nad Labem, nahe dem früheren Chemnitzer Flughafen, wurde am Samstag weiträumig abgeriegelt.

Ab dem Vormittag wurde niemand mehr zu dem betreffenden Haus durchgelassen.

Die Durchsuchungen in dem Plattenbaugebiet liefen bis zum Samstagnachmittag.

Das Areal wurde abgesperrt. Einige Dutzend Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.

Am Mittag erfolgte ein Zugriff wegen des Verdachts der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlages, wie es hieß.

Der Verdacht bestätigte sich. In einer Wohnung wurden einige Hundert Gramm Sprengstoff entdeckt.

Mit Maschinenpistolen bewaffnete Beamte sicherten das Wohngebiet ab.

Der Verdächtige, dem die Aktion galt, konnte jedoch nicht gefasst werden.

"Keine Panik, wir haben die Lage unter Kontrolle", hieß es am Nachmittag.

Die Polizei forderte die Bewohner des abgesperrten Gebiets dennoch auf, zu Hause zu bleiben.

Ein Fahndungsaufruf wurde am Samstagnachmittag in Umlauf gebracht.

Bereits seit der vergangenen Nacht waren Polizisten in dem Gebiet im Einsatz.

Am Nachmittag gab es einen weiteren Polizeieinsatz an der Mozartstraße. Ersten Informationen zufolge soll dort ein Mann festgenommen worden sein.

Es handelt sich jedoch nicht um den zur Fahndung ausgeschriebenen Syrer.

Polizei am Chemnitzer Hauptbahnhof: Wegen eines verdächtigen Gepäckstücks wurde das Gebäude am Nachmittag teilweise gesperrt.

Ein Bombenräumkommando war vor Ort.

"Es gab Freitagabend einen Hinweis vom Verfassungsschutz, dass es zu einer ernsthaften Gefährdung kommen könnte", sagte der Sprecher des Landeskriminalamtes Sachsen, Tom Bernhardt.

Großalarm auch am Chemnitzer Hauptbahnhof

Die Polizei sperrte den Hauptbahnhof teilweise für Reisende.

Ein Bombenentschärfer war mit einem Roboter im Einsatz, um einen verdächtigen Koffer zu untersuchen. Dieser erwies sich jedoch als harmlos.