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Meine liebste Platte
Hannes Voidel
30 Jahre
kommt aus Freiberg
IT-ProjektleiterSeit über 10 Jahren sammelt Voidel Vinyl, inzwischen hat er mehr als
500 Platten.Die Band Touché Amoré, Post-Hardcore-Band aus Los Angeles.
Das Album „Parting the Sea Between Brightness and Me“ (2011) ist das zweite Studioalbum und wurde innerhalb von fünf Tagen aufgenommen und produziert.
„Auch sieben Jahre nach seiner Veröffentlichung begeistert mich dieses Album mit seiner kreativen Formel abseits von jeglichen künstlichen Studio-Effekten. Der pure, rohe Shout-Gesang von Jeremy Bolm, die sauberen Gitarren, die donnernden Bass-Linien und Drums schaffen ein faszinierendes Spannungsfeld und kämpfen sich durch die emotionalen Songs, schaukeln sich in den eingängigen Hooklines hoch. 'Condolences' ist dazu mit seinem ruhigen Piano-Spiel ein absolutes Highlight.“
Foto: Franziska MehlhornPeter Langforth
30 Jahre
wohnt in Freiberg
Musiker und StudentLangforth gefällt an Vinyl, dass man die Platten am Stück hört und nicht einfach von einem Lied zum nächsten klickt. Dadurch nimmt er die Musik
intensiver wahr und vor allem so, wie es der Künstler beabsichtigt hat.Der Künstler Terry Reid, Rocksänger und Gitarrist aus England.
Das Album „Seed Of Memory“ (1976) ist Reids viertes Album.
„Für mich eine der besten A-Seiten der Musikgeschichte. Sie wird wohl immer mein kleiner Geheimtipp bleiben wird. Terry Reid hatte völlig zu unrecht nie den großen Durchbruch. Es ist auf jeden Fall eine Platte, die nicht jeder im Schrank stehen hat. Für mich war sie damals ein Schnäppchen, heute kostet sie wohl über 100 Euro. Es wäre aber auch meine Lieblingsplatte, wenn man sie für zwei Euro in jedem Ramschladen bekommen würde.“
Foto: Toni SöllMatthias Vogel
45 Jahre
wohnt in Chemnitz
BühnentechnikerMit elf, zwölf Jahren begann Vogel, sich Platten in der Musikbibliothek auszuleihen – und ist bis heute bei Vinyl geblieben.
Die Band Motorpsycho, 1989 gegründete Rockband aus Trondheim in Norwegen.
Das Album „Timothy‘s Monster“ (1994) ist das vierte Studioalbum der Band.
„Eins zuerst: Ein Lieblingsalbum oder ein Lieblingsgenre, habe ich nicht. Dieses Album ist für mich aber prägend, vor allem wegen des Bassspiels von Bent Sæther, dessen Sound und Stil, Groove und Melodieverständnis mich sehr beeindrucken. Eine unglaublich gute, einzigartige Band aus Trondheim. Verpackt ist meine Nummer 1409 in einem fetten Karton, inklusive Poster. Das macht dieses Album zu einer meiner liebsten LPs im Regal.“
Stephan Seitz
42 Jahre
arbeitet in Bad Elster
MarketingdirektorDie Vinyl-Platte ist für Seitz nicht nur Ausdruck großer Liebe zur Musik, sondern vor allem auch ein Bekenntnis zum Gesamtgedanken eines Musik-Albums, inklusive A- und B-Seite.
Die Band Smashing Pumpkins, 1988 gegründete Alternative-Rockband. Diesen Monat erschien nach 18 Jahre wieder ein gemeinsamer Song: „Solara“.
Das Album „Siamese Dream“ (1993) ist das zweite Studioalbum und wurde über sechs Millionen Mal verkauft.
„Passend zu 70 Jahre Vinyl feiert dieses Album gerade sein 25. Jubiläum, inklusive einer heiß diskutierten Band-Reunion. Doch besonders macht diese Platte für mich vor allem die persönliche Erinnerung an die Zeit, in der sie entstand. Gerade die unfassbar große Songballade „Disarm“ oder die Songperle „Today“ sind für mich bis heute verstärkte Fixpunkte meiner Audio-Biographie und ganz sicher Teil des Soundtracks auf der Liste zum Weltkulturerbe des Indie-Rocks.“
Foto: Christian SchubertJens Roscher
52 Jahre
wohnt in Annaberg-Buchholz
KulturmanagerRockmusik war in den 80ern, Roschers Jugendzeit, das Tor zur Welt. Und diese Musik gab es damals eben nur auf Vinyl (oder Kassette).
Die Band KG Rest, Punk-Band aus Weimar (1984 bis 1987).
Das Album „Panem et Circensis“ (1986) erschien in einer limitierten Auflage von 500 Stück. Der Titel übersetzt: „Brot und Zirkusspiele“.
„Das Besondere an dieser Platte: Es ist eine illegale Pressung der ostdeutschen Punkband aus dem Jahr 1986. Sie hatten Tapes in den Westen geschmuggelt und dort eine Platte in kleiner Auflage pressen lassen. Leider hat KG Rest das mit Knast und Auflösung durch die Stasi teuer bezahlt. Ich habe diese Platte in den 1990ern einem ahnungslosen Händler in Frankfurt am Main, den ich nach Ostrock fragte, für relativ wenig Geld abgeluchst.“
Foto: Bernd MärzAlbrecht Lenk
65 Jahre
wohnt in Plauen
Bauzeichner und DJSeit 1970 sammelt Lenk Schallplatten. Vor allem LPs der ehemaligen DDR, um diesen kulturellen Schatz für die Nachwelt zu erhalten. In seinem Archiv habe er davon rund 98 Prozent.
Die Künstlerin Ute Freudenberg, Pop- und Schlagersängerin aus Weimar – zeitweise unter dem Namen „Heather Jones“, und Gruppe Elefant.
Das Album „Jugendliebe“ (1981) gilt als Klassiker der DDR-Popmusik.
„Durch einen gemeinsamen Auftritt 1983 zum damaligen Pioniertreffen in Dresden habe ich Ute kennengelernt. Untergebracht waren wir im Interhotel 'Lilienstein/Königstein' auf der Prager Straße. Ihr Titel 'Jugendliebe' war damals ein oft gewünschter Song – und ist es bei Utes heutigen Auftritten, zum Beispiel zum Löwenspektakel im Vogtland, immer noch. Auch bei meinen Oldieveranstaltungen hat er einen festen Platz. In diesem Sinne alles Gute für Ute und ihre Musiker.“
Foto: Ellen LiebnerMichael Hösel
58 Jahre
wohnt in Mittweida
Hochschulprofessor, forscht und lehrt vor allem auf dem Gebiet der AudiotechnikSeit seinem zwölften Lebensjahr sammelt Hösel Tonträger, was in den Anfangsjahren dieser Leidenschaft natürlich Magnettonbänder und Schallplatten waren.
Die Band Led Zeppelin, 1968 gegründete englische Rockband mit weltweit 300 Millionen verkauften Platten.
Das Album „IV“ (1971) ist das vierte Album und offiziell ohne Namen.
„Led Zeppelin ist meine große Liebe, seit ich mich intensiv mit Musik beschäftige. Ich hatte als Jugendlicher in Ostberlin die vollständige Sammlung aller Alben der Band. Da ich keine Beziehungen in den 'Westen' hatte, bedeutete das für mich, dass ich für die zehn Alben mehr als
Foto: Falk Bernhardt
1200 Ostmark in den Ferien erarbeiten musste. Ein Album kostete auf dem Schwarzmarkt um die 100 Ostmark, Doppelalben mindestens das Doppelte. Ich gestehe, dass ich diese Schätze eher selten auflege, sondern bei Bedarf zur CD greife.“Marcus Kehr
35 Jahre
wohnt in Flöha
selbstständiger MotorradhändlerEine Vinyl-Platte aufzulegen, ist für Kehr etwas völlig anderes, als einfach eine CD runterlaufen zu lassen. Der Klang und das Musikerlebnis sind
einfach besser, wärmer.Die Band The Rolling Stones, 1962 gegründete englische Rockband, die gerade wieder auf Tour ist.
Das Album „The Rolling Stones Story“ (1980) ist eine Kompilation mit zwölf LPs und wurde von dem britischen Label Decca herausgebracht.
„Die Platte stammt aus einer Vinyl-Sammlung von zwölf Alben und entstand in den Anfangszeiten der Rolling Stones. Damals war Gründungsmitglied Brian Jones noch der Leadgitarrist der Band und die Musik noch stärker vom Blues geprägt, was mir besonders gefällt. Vor ein paar Tagen bin ich nach London geflogen, um die Rolling Stones im Twickenham Stadium live zu sehen, leider schon lange ohne Brian Jones.“
Foto: Uwe MannVeit Schindler
56 Jahre
wohnt in Markneukirchen
Diplom-IngenieurVinyl begleitet Schindler seit seiner frühen Kindheit. Erste Erinnerungen aus dem Kindergarten lassen ihn an Alfons Zitterbacke oder die Gebrüder Grimm denken.
Der Künstler Heinz Holliger, Oboist und Komponist aus der Schweiz.
Das Album „Konzerte von Albinoni, Bach, Händel und Fiala“ (1973) wurde von Philips verlegt.
„Ich habe diese Platte rauf und runter gehört und wie einen Schatz gehütet. Holliger war für mich das Idol schlechthin – so wie er wollte auch ich spielen, nachdem ich 1973 anfing, an der Dresdner Musikschule Oboe zu lernen. Es war überhaupt meine erste West-LP, die ich 1973 von einer Tante aus Hannover bekam und die sicherlich auch meinen musikalischen Weg und somit auch meine spätere berufliche Laufbahn mitbestimmt und beeinflusst hat. In nächster Zeit werde ich mir einen neuen Plattenspieler zulegen, um die scheinbar verloren gegangenen Erinnerungen wieder aufleben zu lassen.
Foto: Christian SchubertMichael Fröhlich
41 Jahre
wohnt in Zwickau
CNC-ProgrammiererDie spannendsten Sachen erscheinen immer noch auf Vinyl, findet Fröhlich. Außerdem liebt er den harmonischen Klang einer Schallplatte.
Der Künstler Machinedrum. Hinter diesem Namen verbirgt sich der US-Amerikaner Travis Stewart, vermutlich nach einem berühmten Drum-Synthesizer benannt.
Das Album „Vapor City“ (2013) ist bereits das 19. Album von Stewart als Machinedrum.
„Travis Stewart hat mit diesem Album einen zeitlosen Meilenstein der elektronischen Musik produziert. UK Garage, Juke, Jungle und Drum’n‘Bass verschmelzen darauf zu einer einzigartigen Melange. Alles klingt wie aus einem Guss, trotz der vielfältigen Genre-Einflüsse. Die zwei Platten sind in einem doppelseitigen, aufklappbaren Cover unterbracht, in dem sich außerdem ein tolles Booklet befindet.“
Foto: Ralph KöhlerLukas Heinig
51 Jahre
wohnt in Witzschdorf
Diplom-Musiker und Leiter der
Musikschule „Ars Nova“Eine Schallplatte ist für Heinig wie eine Hammond-Orgel: Man spürt die Patina vergangener Zeiten, hört es knacken und rauschen – aber es ist authentisch.
Der Künstler Johann Sebastian Bach, deutscher Komponist des Barocks (1685 bis 1750) und mehrere Jahre Thomaskantor zu Leipzig.
Das Album „Weihnachtsoratorium“ ist ein sechsteiliges Oratorium für
Soli, gemischten Chor und Orchester und wurde erstmals 1734 in Leipzig aufgeführt.„Bachs Weihnachtsoratorium war die erste Platte, die wir auf einem neuen Plattenspieler abspielten. Dafür hatten wir in den Siebzigern als Familie das ganze Jahr über bis Weihnachten gespart – dann war es endlich soweit. Für mich war das gleichzeitig auch der Einstieg in das Bachsche Universum, bis heute für mich unerreicht.“
Foto: Toni SöllRonny Schindler
41 Jahre
wohnt in ChemnitzDJ
Mit Vinyl verdient Schindler als DJ Ron sozusagen seinen Lebensunterhalt. Heute mit einem digitalen System, das von Vinyl gesteuert wird, früher mit echtem Vinyl.
Die Band A Tribe Called Quest, US-amerikanische Hip-Hop-Band, die nach ihrer ersten Auflösung Ende der 1990er zuletzt bis September 2017 wieder aktiv waren.
Das Album „Midnight Marauders“ (1993) ist das dritte Studioalbum.
„Mit dieser Platte verbinde ich vor allem meine Jugend. Das Album habe ich damals hoch und runter gehört. Wenn ich die Songs wieder höre, fühle ich mich zurück an die Bushaltestelle vom Schulbus versetzt. Im Walkman läuft meine von Vinyl überspielte 'A Tribe Called Quest'-Kassette und draußen erwacht der Frühling. Irgendwie verbinde ich die Stimmung des Albums total mit dieser Jahreszeit.“
Foto: Uwe MannAndreas Ettler
45 Jahre
wohnt in Jena
Kurierfahrer & Musiklabelbetreiber bei Major LabelWahrscheinlich ist es nur Einbildung, sagt Ettler, aber der analoge Klang
einer Schallplatte ist viel wärmer und dynamischer als bei einer CD.Die Band Blumen am Arsch der Hölle, Punk-Band aus Hamburg (1991 bis 1994).
Das Album „Blumen am Arsch der Hölle“ (1992) heißt auch das erste und einzige Album der Band.
„Als ich diese Platte das erste Mal Anfang der 90er aufgelegt habe, hat es mich umgehauen. Der Ansatz, atmosphärisch und harmonisch uneindeutige, aber unglaublich dichte Gitarrenparts von interessanter Rhythmik mit deutschen Texten zu verbinden, die sich geschickt zwischen düsterer Poesie und aggressiver Ansage bewegten, war zu dieser Zeit im Punk alles andere als gewöhnlich. Damit legte der Hamburger Ausnahmekünstler Jens Rachut mit seiner Band die Blaupause vor, die nachfolgenden Bands wie Turbostaat, Love A, Jupiter Jones, Adam Angst oder Captain Planet den Weg bereiteten. Beeindruckend dazu ist das dystopische Cover-Artwork aus der Feder des renommierten Künstlers Daniel Richter. Der provokante Spruch 'Tod der Scheiße! Tod der CD!' auf der Rückseite des Albums war ein Fanal gegen das Vinyl-Sterben in einer Zeit, als alle Weichen auf digital umgestellt wurden.“
Foto: Terese ThiemeIsabell Kühnreich
31 Jahre
wohnt in Zwickau
MuseumspädagoginVinyl ist für Kühnreich zugleich Ent- und Beschleunigung. Ein Medium,
das ihr hilft, in sich und nach außen zu gehen. Mit Schallplatten verbindet Kühnreich Erinnerungen und Gefühle, die für sie in besonderer Musik gespeichert sind.Der Künstler Oliver Schories, DJ, Produzent und Remixer aus Bremen.
Das Album Wildfang (2011) wurde vom Hamburger Label Turnbeutel veröffentlicht.
„Wenn ich als DJ Lieder für andere raussuche, gehe ich danach, was mich selbst gerade zum Tanzen animieren würde. Diese Platte habe ich im Club seit langer Zeit nicht mehr gespielt. Aber ich hab sie mir ausgesucht, weil sie mich an einen ganz besonders glücklichen Moment erinnert, an einen ganz besonderen Sommer und letztlich an die ersten Male, die ich vor anderen Leuten gespielt habe.“
Mandy Straube
46 Jahre wohnt in Chemnitz leitet die Vinyl-Abteilung im Saturn (Chemnitz-Center) Musik berührt und unterhält Straube. Und am geeignetsten, findet sie, ist dafür nun mal das Format Vinyl.
Die Band Lea Porcelain besteht aus Markus Nikolaus und Julien Bracht.
Das Album „Hymns to the Night“ (2017) ist das Debütalbum.
„Dieses Album ist eine Mischung aus Wave Pop, New Romantic und aktueller Clubmusik. Ein 'Muss' für alle Fans von Joy Division und The Cure. Es fängt einmalige Stimmungen ein: dunkle Klangfarben, jedoch ohne Düsternis, aber auch harmonisch und zugleich ungewöhnlich anrührend. Kurz: This music really touches my soul …“
Foto: Toni SöllRené Thierfelder
39 Jahre wohnt in Chemnitz Verkäufer bei Underworld Records
Sein erster Tonträger war eine CD, doch die Punk-Kumpels besaßen fast nur Schallplatten. Während des Zivildienstes kaufte Thierfelder daher seinen ersten Plattenspieler – und seitdem nur Platten. Rund 4000 hat er mittlerweile in der Sammlung.
Die Künstler Bei Group Doueh & Cheveu handelt es sich um eine orientalische Gitarren-Folk-Gruppe aus der Westsahara – und um ein Post-Punk Trio aus Paris.
Das Album „Dakhla Sahara Session“ erschien 2017 und ist eine bisher einmalige Zusammenarbeit der beiden Bands.
„Ich erlebe oft Vinyl-Fans, die auch musikalisch vor allem in der Schallplatten-Zeit hängen. Das verstehe ich nicht, die Suche nach neuer, aufregender Musik hat für mich schon immer zur Leidenschaft dazugehört, und viele neue Künstler nutzten ja Vinyl. An dieser Scheibe liebe ich, dass hier zwei ganz unterschiedliche Visionen aufeinandertreffen!“
Foto: Underworld
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Vor 70 Jahren präsentierte der US-Musikkonzern Columbia die erste Vinyl-Langspielplatte der Welt. Nach der Erfindung der CD schon totgesagt, ist die gute alte LP inzwischen wieder gefragt. Hier stellen Vinylfans aus der Region ihre Lieblingsalben vor.