Drahtseilbahn wird abgeholt

Kurz vor halb neun am Dienstag schwebte der erste Wagen der Drahtseilbahn von den Schienen in die Luft und wurde von dort vorsichtig auf einen Spezialtransporter gehoben.

Der zweite folgte am Nachmittag. 

Die mehr als 100 Jahre alte Standseilbahn soll bis zum Frühjahr generalüberholt werden. 

Es geht um fast 2,2 Millionen, die investiert werden. Der Freistaat Sachsen unterstützt das Vorhaben mit rund 870.000 Euro. Die Summe entspricht rund 75 Prozent der förderfähigen Ausgaben für das Großprojekt der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS).

Läuft alles nach Plan, stehen die generalüberholten Wagen am 20. März 2020 wieder beide auf den Schienen.

Am 21. März ist dann eine Jungfernfahrt der runderneuerten Waggons geplant.

Für die Generalüberholung werden die Wagen komplett entkernt. In einer Werkstatt in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) bekommen die Waggons eine neue Heizung, neue Fenster und Sitze sowie einen frischen Anstrich. 

Die Fahrgestelle werden in die Schweiz transportiert. Dort werden sie von Fachleuten restauriert. 

Bis die Bahn wieder zwischen Erdmannsdorf und Augustusburg fährt, gibt es Schienenersatzverkehr. Ein alter Ikarus Bus soll regelmäßig auf der Srecke eingesetzt werden.

Die Drahtseilbahn Augustusburg wurde 1911 in Betrieb genommen. Die beiden Wagen bieten jeweils 75 Fahrgästen Platz und fahren mit knapp 11 Kilometern pro Stunde. Pro Jahr befördert die Standseilbahn rund 100 000 Menschen.