Der Brand in einem Holzspänebunker in Rothenthal bei Olbernhau hatte am Dienstag für Feuerwehrleute und Polizisten teils schwerwiegende Folgen.
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Bei einem Feuerwehreinsatz auf dem Gelände der Holz- und Drechslerwaren Dieter Legler GmbH & Co KG in Rothenthal sind am Dienstagvormittag mehrere Einsatzkräfte verletzt worden, einige davon schwer. Ersten Einschätzungen zufolge haben vier Feuerwehrleute Kohlenmonoxid-Vergiftungen erlitten, als sie versuchten, einen Brand in einem Späne-Silo zu löschen.
Bild: Kristian Hahn
"Sie sind offensichtlich während des Einsatzes mit toxischen Gasen in Kontakt gekommen", erklärte der Leitende Notarzt Jan Kolomaznik vor Ort. Vier Betroffene wurden in der Folge zwischen 12.15 und 12.30 Uhr mit dem Hubschrauber in Kliniken nach Leipzig und Halle geflogen. Dort gibt es spezielle Druckkammern, in denen die Verletzten weiterbehandelt werden. Nach Angaben der Polizei kamen zwei weitere Feuerwehrleute und fünf Polizeibeamte zur Behandlung wegen Atemwegsreizungen ins Krankenhaus.
Bild: Kristian HahnAuslöser des Einsatzes war ein in Brand geratenes Silo, in dem das Unternehmen Späne lagert. Laut Geschäftsführer Jan Legler sei die Feuerwehr bereits am Morgen gegen 7 Uhr alarmiert worden, nachdem Glutnester in dem zu rund drei Vierteln gefüllten Silo entdeckt wurden. Im Anschluss haben die Einsatzkräfte versucht, Späne aus einer Öffnung im oberen Bereich des Silos abzutragen, zu löschen und über ein Förderband zu beräumen, wie Feuerwehreinsatzleiter Rüdiger Ulbricht erklärte. Daraufhin seien drei Kameraden zusammengebrochen, beschreiben Ulbricht und andere am Einsatz Beteiligte.
Bild: Kristian HahnWarum es in dem Silo gebrannt hat, war am Dienstag noch nicht eindeutig geklärt. Im Raum standen zunächst Mutmaßungen über einen technischen Defekt in der Siloanlage. Die Polizei hat inzwischen Ermittlungen aufgenommen.
Bild: Kristian HahnDen Angaben der Polizeidirektion Chemnitz zufolge gab es offenbar schon am Vortag einen Brand in dem Silo, der aber durch die Sprinkleranlage gelöscht wurde. Bei Wiederinbetriebnahme am Dienstagmorgen sei erneut ein Feuer ausgebrochen.
Bild: Kristian HahnUnklar war bis zuletzt auch, wie sich die Feuerwehrleute die Verletzungen zugezogen haben. Einsatzleiter Ulbricht erklärte, der erste Löschtrupp sei mit Atemschutz und Atemluft-Flaschen vorgedrungen. Im Anschluss sei der zweite Zug mit Atemschutzfiltern zu Werke gegangen - daraufhin ereignete sich das Unglück.
Bild: Kristian HahnEinsatzkräfte, die am Nachmittag mit der Auswertung des Qualm-Ausstoßes beschäftigt waren, vermuteten, das Gas habe sich schrittweise gesammelt und durch die Abtragarbeiten der Feuerwehrleute plötzlich glockenförmig entladen. Gesicherte Angaben gab es bis zum Abend allerdings noch nicht. Aufgrund der Gefahrenlage mussten auch alle anderen am Einsatz beteiligten Feuerwehrleute und Polizeibeamte - insgesamt 47 Personen - untersucht werden.
Bild: Kristian HahnIn der Folge gab es an der Talstraße in Rothenthal großes Aufsehen.
Bild: Kristian HahnMehrere Einsatzwagen des Notarztes, Rettungsdienstes und Katastrophenschutzes sowie der Polizei waren neben Feuerwehrautos auf dem Firmengelände zugegen.
Bild: Kristian HahnAuf dem Hof wurden die Einsatzkräfte nach und nach untersucht, um Folgegefahren auszuschließen.
Bild: Kristian HahnRund 100 Einsatzkräfte waren zugegen, bilanzierte die Rettungsleitstelle.
Bild: Kristian HahnAn der Talstraße hatten sich zahlreiche Menschen versammelt und beobachtet, wie die Rettungshubschrauber landeten und wieder abhoben.
Bild: Kristian HahnDie Feuerwehr wird indes noch länger mit dem Brand zu tun haben.
Bild: Kristian HahnNoch während des Großeinsatzes qualmte es dicht aus dem Silo. "Es wird wohl noch bis morgen dauern, bis der Einsatz beendet ist", erklärte Olbernhaus Stadtwehrleiter Steffen Kliem.
Bild: Kristian HahnVor Ort waren zunächst die Wehren aus Olbernhau, Rothenthal, Niederneuschönberg und Oberneuschönberg. Doch Kliem rechnet damit, dass in Anbetracht der Dauer und der notwendigen Atemschutzunterstützung weitere Wehren helfen müssen.
Bild: Kristian HahnIm Folgenden weitere Bilder des Geschehens...
Bild: Kristian HahnDer Brand in einem Holzspänebunker in Rothenthal bei Olbernhau hatte am Dienstag für Feuerwehrleute und Polizisten teils schwerwiegende Folgen.