- Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
- E-Paper und News in einer App
- Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Rückblick: April 2018
4. April: Die Orte Schlößchen und Drebach versinken wie jedes Jahr im Frühling in einem Meer aus „Nackten Jungfern“. Die Krokuswiesen mit ihren wild wachsenden Blumen ziehen immer wieder zwischen Anfang März und Ende April Naturfreunde aus ganz Deutschland ins Erzgebirge. Rund um die Orte sind über 40 Flächennaturdenkmale auf rund sieben Hektar ausgewiesen. Besonders sonnige Tage tauchen die Wiesen in ein Meer aus zartem lila bis zu dunklem violett.
Bild: Matthias Degen11. April: Brandeinsatz auf dem Mitarbeiterparkplatz der FSG in Oelsnitz. Ein Auto brennt lichterloh, weitere neun werden aufgrund der Hitze mehr oder minder beschädigt. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung. Sie gibt den entstandenen Schaden mit rund 25.000 Euro an. Die Stadt ist erneut in Aufruhr, hatte es doch in vorangegangenen Monaten immer wieder gebrannt. Ein Verdächtiger konnte damals ermittelt und verurteilt werden.
Bild: Feuerwehr Oelsnitz11. April: Eine Initialzündung für den Aktivtourismus im Osterzgebirge erhoffen sich die Initiatoren rund um den Tourismusverband Erzgebirge von der geplanten Mountainbikestrecke „8000er-Blockline“. Bürgermeister, Hoteliers und Forst unterstützen das Projekt. Ausgehend von Blockhausen bei Dorfchemnitz – dem Domizil des als Sauensäger bekannten Holzkünstlers Andreas Martin – soll die Route Orte wie Altenberg, Holzhau, Frauenstein, Mulda, Sayda, Seiffen und Neuhausen verbinden und 14 Berge über 800 Meter – oder 8000 Dezimeter, wovon sich die 8000 im Namen ableiten lässt – erklimmen. Um das Projekt voranzubringen, versammeln sich etwa 50 Gäste bei Blockhausen-Chef Andreas Martin. Im Bild zeigt er eine der Bänke, die entlang der künftigen Strecke aufgestellt werden könnten, damit sich die Mountainbiker auf ihnen ausruhen. Die Idee für die Strecke hatte Iris Gläser. Die Chefin des Hotels „Talblick“ in Holzhau hat vor Jahren schon dem Kammweg Erzgebirge-Vogtland mit auf die Sprünge geholfen. Allein für die Konzeption der Blockline sammelte sie die nötigen Eigenmittel von 20.000 Euro – das meiste über die EU-Leader-Förderung – ein. Ehrgeiziges Ziel: 2019 soll die Strecke fertig sein.
Bild: Frank Hommel13. April: Aus der „Hochschulstadt Mittweida“ wird die „Gartenstadt Mittweida“. An der Autobahn 4 nahe der Raststätte „Auerswalder Blick“ haben Unbekannte den Schriftzug auf dem touristischen Hinweisschild übermalt. Knapp zehn Wochen bleibt das manipulierte Schild stehen. Der Austausch kostet die Stadt, die Eigentümer des Aufstellers ist, 950 Euro. Ein Tatverdächtiger kann nicht ermittelt werden. Das Verfahren wird deshalb eingestellt, teilt die Staatsanwaltschaft im Juni mit.
Bild: Falk Bernhardt14. April: Flanieren durch die Garküchen der Welt: Erstmals macht Europas größtes Streetfood Festival auf seiner Deutschlandtour in Freiberg Station. Multikulturelle Köche bieten exotische Gerichte an. Wer sich traut, kostet Mehlwürmer oder frittierte Heuschrecken. Hingucker ist Gregory da Silva aus New York, der 300 Eier auf seinem Kopf spazieren trägt – immerhin 40 Kilogramm schwer.
Bild: Eckardt Mildner18. April: Zum vierten Mal in Folge steht Gelenau ein Wochenende lang im Mittelpunkt des Kettensäge-Events. Auf dem Rathausplatz entstehen aus riesigen Holzblöcken filigrane Figuren. Und das alles mit einer vermeintlich groben Motorsäge (im Bild Tino Schubert aus Gelenau). Die gefertigten Arbeiten finden später einen Platz in der Öffentlichkeit, darunter eine Sitzgruppe im Wildgehege. Beim erstmals ausgetragenen Speedcarving-Wettbewerb entstehen die Kunstwerke in sehr kurzer Zeit.
Bild: Dirk Trautmann18. April: Die Kaßbergauffahrt wurde voll gesperrt – und damit steht nun bis voraussichtlich Herbst 2019 eine der wichtigsten Zufahrten in den einwohnerstärksten und am dichtesten besiedelten Stadtteil Kaßberg vorerst nicht zur Verfügung. Die fast 150 Jahre alte Brücke stand wegen ihres problematischen Zustandes unter besonderer Beobachtung der Behörden. Um die Belastungen für die Brücke in Grenzen zu halten, galten dort seit längerer Zeit besondere Tempolimits. Auch wenn es noch keine konkreten Planungen dafür gibt: Die Statik der Brücke würde künftig auch wieder einen Bahnbetrieb zulassen.
Bild: Andreas Seidel20. April: Die Pop-up-Stores in Reichenbach sind immer für eine Überraschung gut. Ein vor dem Brautmoden-Pop-up an der Zenkergasse angesetztes Foto-Shooting mit Hobby-Models wird spontan in einen Brautmoden-Umzug durch die Innenstadt ausgeweitet. 18 Damen fast jeden Alters sowie ein Herr im Frack sorgen bei ihrem Zug durch die Reichenbacher Innenstadt für Beifall und ein Hupkonzert am Postplatz. Höhepunkt des Rundgangs ist die Besetzung des Marktbrunnens, wobei weiter die Fotoapparate klicken. „Wir überlegen, ob wir das Ganze nicht in eine Werbekampagne für Reichenbach münden lassen. So nach dem Motto: Reichenbach traut sich was“, sagt Conny Schmidt, die mit ihren Töchtern Marie und Johanna, Monique Forbrig von der Firma Rehand und der Agentur Realitätsverlust die Idee zum Brautmoden-Pop-up hatte. Der Erlös geht an die Reichenbacher Tafel und den Leuchtturm-Verein. Die von Unternehmer Ralf Schaller initiierten Pop-up-Stores erleben im November ihre vierte Auflage in Reichenbach.
Bild: Franko Martin21. April: Applaus! Applaus! Chemnitz feierte seine neue Ehrenbürgerin: Für Ingrid Mössinger erhoben sie sich von ihren Sitzen – die mehr als 500 Gäste, die im Frühjahr nur ihretwegen in die Chemnitzer Oper gekommen waren. Mehr als 20 Jahre war die Frau die Chefin der Kunstsammlungen Chemnitz. Nun wurde ihr die Ehrenbürgerwürde der Stadt zugesprochen – für ihr Lebenswerk, für ihre engagierte Museumsarbeit, welche die Generaldirektorin Ende April beendete. Nach einem Grußwort des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) hielt der ehemalige Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) die Laudatio. „Sie ist scheinbar charmant-naiv – davon darf man sich aber nicht täuschen lassen“, meinte er. Zudem lobte er vor allem Mössingers Netzwerkerfähigkeiten, wache Neugier und Disziplin, die ihn stets beeindruckt hätten. Und während anschließend bei einem Museumsfest die Schlange derer, die sich von der scheidenden Generaldirektorin der Kunstsammlungen verabschieden wollten, kaum kürzer wurde, war vor dem Haus bereits ihr Nachfolger anzutreffen. Frédéric Bußmann nutzte den Tag, um mit Chemnitzern ins Gespräch zu kommen. Er trat seinen Posten im Mai an.
Bild: Uwe Mann21. April: Gute Nachrichten für die Menschen in und um Niederfrohna: Die Prof.-Dr.-Sterzel-Grundschule bleibt bestehen. Das vermeldete das Schulamt. Demnach stand die Existenz der Grundschule nicht mehr zur Disposition. Im neuen Schulgesetz für den Freistaat ist festgelegt, dass im ländlichen Raum Klassen mit nur zwölf Schülern gebildet werden dürfen, solange die Schule insgesamt von mindestens 60 Mädchen und Jungen besucht wird. Prognosen zufolge würde die Grenze in den kommenden Jahrgängen stets erreicht werden. Das Schulamt schrieb die bisher kommissarische Leiterstelle aus. Die amtierende Direktorin Gesine Fischer bekam den Job (Foto).
Bild: Andreas Seidel26. April: Sie waren auf dem Weg zu einem Fahrsicherheitstraining in Leipzig, als es passiert: Zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr Mulda kommen mit ihrem vollgetankten Löschfahrzeug auf der B 101 vor Obergruna von der Straße ab und verletzen sich schwer. Feuerwehren aus Freiberg, Großschirma und Großvoigtsberg eilen ihren Kameraden zu Hilfe. Die große Arbeitshöhe des Tanklöschfahrzeuges entpuppt sich bei der Bergung als schwierig. Die Retter müssen über-Kopf arbeiten. Die verletzten Feuerwehrmänner werden im Krankenhaus und anschließend in Reha-Kliniken behandelt.
Bild: Roland Halkasch27. April: Der Vater heißt stehen, der Sohn heißt gehen: Plauen bekommt als erste Kommune in ganz Sachsen Lichtsignal-Anlagen mit lokalem Touch. Die berühmten Comicfiguren Vater und Sohn des Plauener Zeichners Erich Ohser – auch bekannt als e.o.plauen – regeln seitdem als rot-grüne Ampelmännchen in der Spitzenstadt den Verkehr. An der Kreuzung Syra-/Hammerstraße werden die extra angefertigten Scheiben aus Aluminium und Plastik, hergestellt von der Firma Siemens, zuerst eingesetzt. Für die originellen Ampelmännchen gibt es eine seltene Sonder-Erlaubnis vom sächsischen Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Sachsens Verkehrs-Staatsminister Martin Dulig (SPD) hat sie Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (FDP, rechts im Foto) persönlich überreicht. Oberdorfer gefällt die Ampel: „Schließlich strebt jede Stadt danach, etwas zu haben, das keine andere hat“, sagt er. Auch Elke Schulze (links im Foto) freut sich: Die Chefin des Plauener Erich-Ohser-Hauses nennt die beiden kleinen Verkehrshelfer „pfiffig und lebendig“. Die Vater-und-Sohn-Signalanlagen finden sich auch an den Kreuzungen Marktstraße/Oberer Graben und Neundorfer Straße/Dobenaustraße. Vorbild für die schelmischen Verkehrsregler war die Mainzelmännchen-Ampel in Mainz.
Bild: Ellen Liebner28. April: Eröffnung mit Verzögerung: Ursprünglich wollte Else Engler (Foto links) bereits Ende Januar in das neue Heim am Albertpark übersiedeln, doch die Insolvenz des Generalunternehmers machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung. Die Seniorin, die aus ihrer Wohnung in einem Dorf bei Neubrandenburg nach Chemnitz gezogen war, um in der Nähe ihrer Familie zu leben, übernachtete Monate auf dem Sofa im Wohnzimmer der Tochter. Ende April wurde die Pflegeeinrichtung Katharinenhof in Hilbersdorf dann jedoch in Betrieb genommen. 40 Pflegekräfte sowie Mitarbeiter der Verwaltung, der Betreuung, von Küche und Service offiziell die Arbeit auf.
Bild: Toni Söll