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Rückblick: August 2018
2. August: Sonne satt. Andrang in den Freibädern. Doch der Supersommer hat auch Schattenseiten. In einigen Freibädern wird das Wasser knapp, so im Erdmannsdorfer. Der Tankwagen des Wasserzweckverbandes ZWA sorgt für Nachschub. Dessen Mitarbeiter Thomas Hähnel füllt das Badebecken mit frischem Nass – zweimal 7000 Liter fließen. Auch Blaualgen breiten sich in Gewässern aus, so in der Talsperre Kriebstein, im Großhartmannsdorfer und im Erzengler Teich.
Bild: Toni Söll2. August: Vielleicht geht es irgendwann ganz schnell? Es wird bekannt, dass die Gespräche um die Zukunft des leer stehenden Schocken-Kaufhauses in Zwickau weiter vorangeschritten sind als bekannt. Viel mehr wird Oberbürgermeisterin Pia Findeiß im Lauf des Jahres nicht dazu sagen, ob die Familie Schocken an die Stadt verkauft oder nicht. Zuletzt im Dezember: „Es sieht gut aus“.
Bild: Ralph Köhler3. August: Am Filzteich in Schneeberg öffnet im Sommer der größte Indoor-Spielplatz Sachsens: Silberstromers „Fundora“. Die Stadtwerke Schneeberg GmbH als Betreiber haben rund fünf Millionen Euro in den außergewöhnlichen Spielpark investiert. Dafür wurde der alte Sportpark umgebaut und eine Fantasiewelt konzipiert, die an Pandora erinnern soll, den fiktiven Planeten aus dem 3D-Film Avatar. Entstanden ist auf einer überdachten Nutzfläche von fast 3600 Quadratmetern ein multimedialer Funpark. In dem neuen Freizeitpark gibt es acht Großspielgeräte, die das Unternehmen weltweit geordert hat, darunter auch in China. Neben einem 700 Quadratmeter großen Labyrinth werden Gästen ein Trampolin-Park, ein Kleinkinderareal und ein Virtual-Reality-Bereich geboten, in dem sie durch den Amazonas fliegen und in eine Unterwasserwelt abtauchen können. Der Indoor-Freizeitpark ist als Spielparadies für Jung und Alt gedacht. Die Maximalkapazität beläuft sich auf 600 Personen, die zeitgleich den Park nutzen können.
Bild: Georg Ulrich Dostmann5. August: Den mehr als 100 Jahre alten Olzmanntunnel in Zwickau gibt es nicht mehr. Ein Team des Baggerbetriebes Burkhardt aus Thonhausen hat das letzte Stück davon abgerissen. Damit vollendete es nach mehr als zehn Einsätzen das 2015 begonnene Vorhaben. Wie jedes Mal verfolgten Schaulustige das Spektakel, das nachts besonders beeindruckend aussah. Bis zu drei Bagger waren mit Abbruchhämmern ausgerüstet im Einsatz, um Brücke und Widerlager wegzupickern. Die Straße war vorher so geschützt worden, dass sie nicht beschädigt wurde. Ab heute entsorgt der Thonhausener Betrieb das erst einmal zwischengelagerte Abbruchmaterial. Wie bei den vorangegangenen Einsätzen war die Olzmannstraße während der Abbrucharbeiten, die immer extra auf Wochenenden gelegt worden sind, voll gesperrt. Motorisierte mussten weiträumige Umleitungen in Kauf nehmen. Das neue Brückenbauwerk, das den alten Olzmanntunnel ersetzt, steht bereits.
Bild: Ralph Köhler13. August: Klingenthal hat nach elfjähriger Unterbrechung wieder eine Oberschule. Für den ländlichen Raum in Freistaat Sachsen stellt die Rückkehr ein Novum dar. Bürgermeister Thomas Hennig (CDU) freut sich über das erkämpfte Signal für die Zukunft. Mit Gongschlägen läuten die Klassenleiter Marion Fischer und Thomas Müller die neue Ära ein.
Bild: Christian Schubert14. August: Erst im zweiten Anlauf klappt der Funkverkehr zwischen Zwönitzern und „Astro-Alex“. Nachdem sich nach dem gescheiterten ersten Versuch der Kontaktaufnahme Ratlosigkeit breitmacht, funken Schüler des Matthes-Enderlein-Gymnasiums doch noch mit Astronaut Alexander Gerst auf der Internationalen Raumstation (ISS). Rund zehn Minuten steht Gerst den Erzgebirgern Rede und Antwort zu verschiedenen Themen. Dann entfernt sich die ISS wieder aus dem Empfangsbereich der Amateur-Funker.
Bild: Georg Dostmann17. August: Das Elvis-Musical „Love Me Tender“ mit den größten Hits des „King of Rock ’n’ Roll“, aufgeführt vom Theater Plauen-Zwickau, feiert im Plauener Parktheater als Open-Air-Spektakel seine Premiere. Am Ende konstatiert Generalintendant Roland May zufrieden einen neuen Besucherrekord während seiner Amtszeit: 7173 Zuschauer kamen während der fünf Vorstellungen – trotz Wespenplage. 2019 steht im Parktheater mit Mozarts „Zauberflöte“ eine der beliebtesten Opern auf dem Programm. Das Elvis-Musical wird am Zwickauer Schwanenteich wiederholt.
Bild: Ellen Liebner19. August: Junge Tänzerinnen des Rock’n’Roll-Clubs Döbeln (im Bild), Rockmusik aus Hartha, Märchenerzähler aus Freiberg: Beim diesjährigen Mittweidaer Altstadtfest zeigt Mittelsachsen seine vielen Facetten. Das zehnjährige Bestehen des Landkreises wird mit einem bunten Bühnenprogramm gefeiert. Auf administrativer Ebene funktioniere der Zusammenschluss der früheren Altkreise Freiberg, Mittweida und Döbeln gut, erklärt Landrat Matthias Damm (CDU). Dass sich aber längst nicht alle Bewohner mit dem Kreis identifizieren, sei ihm bewusst. Viele Menschen würden Wert auf regionale Identitäten legen, die erhalten bleiben sollten. „Nicht jeder muss sich als Mittelsachse fühlen, aber jeder sollte sich hier wohlfühlen“, sagt Damm. Der Reigen der Veranstaltungen zum Landkreis-Jubiläum setzt sich mit einem Empfang des Ehrenamtes im Freiberger Tivoli sowie dem Mittelsachsenforum im Volkshaus Döbeln fort.
Bild: Falk Bernhardt22. August: Gut 150 Jahre hat er den Altmarkt von Geyer geprägt, jetzt ist er weg: der „Bayrische Hof“. Das Gebäude, das erst später so benannt wurde, verfiel seit den 1990er-Jahren mehr und mehr. Hoffnungen, die die Stadt in der Nach-Wende-Zeit mit dem Verkauf des Hauses an Investoren knüpfte, erfüllten sich nicht. Schließlich erwarb die Stadt 2017 das Objekt und lässt es in diesem Jahr abreißen. Anstelle des „Bayrischen Hofes“ ist eine neue Freifläche mit Sitzgelegenheiten und Grünflächen vorgesehen.
Bild: Bernd März25. August: Beim Spendenlauf der „Freien Presse“ für den Spielplatz Schwanenstadt gehen 170 Läufer für den guten Zweck an den Start. Jede Runde ist Geld wert, am Ende landen 4200 Euro im Spendensäckel. Der Spielplatz Schwanenstadt kostet
Bild: Ralph Köhler
434.000 Euro, davon sind 284.000 Euro Fördermittel, der Rest ist der Eigenanteil der Zwickauer.26. August: Zunächst sah es so aus, als würde der August mit dem Stadtfestwochenende fröhlich ausklingen. Doch dann kam alles anders: Weil in der Nacht zuvor ein Mensch bei einem Tötungsverbrechen am Rande des Festgeländes in der Innenstadt ums Leben kam, war am Nachmittag eine Versammlung unter anderem der Ultra-Fußballvereinigung Kaotic Chemnitz angekündigt worden. Inhalt: „Lasst uns zusammen zeigen, wer in dieser Stadt das Sagen hat.“ Das Stadtfest wurde daraufhin unter Angabe von Sicherheitsbedenken abgebrochen.
Bild: Andreas Seidel27. August: Am Montag nach dem Stadtfest: Zwischen Marx-Kopf und Stadthallenpark standen sich Anhänger des rechten und linken Spektrums gegenüber – darunter Extremisten. Die Atmosphäre zeigte sich aufgeheizt. Dutzende Polizeiautos bezogen im Stadtzentrum Stellung. Wie bereits am Vorabend schien die Polizei offenbar nicht in jeder Situation Herr der Lage gewesen. Ein Sprecher räumt ein: „Wir waren mit zu wenigen Beamten da.“ Die Polizei habe laut angekündigter Teilnehmerzahl – maximal 1000 am Marx-Kopf, einige Hundert im Stadthallenpark – geplant. Auf beiden Seiten waren es deutlich mehr gewesen.
Bild: Andreas Seidel30. August: Unter anderem legte Familienministerin Franziska Giffey am Ort des Tötungsverbrechens an der Brückenstraße Blumen nieder. Sie traf sich im Rathaus mit Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig sowie Vertretern von Verbänden, Vereinen und Gewerkschaften. „Es hilft nichts: Wir müssen das Miteinanderreden stärker organisieren“, sagte sie dort. Zugleich forderte sie, die Leistungen der Menschen in Chemnitz, Sachsen und Ostdeutschland stärker anzuerkennen.
Bild: Andreas Seidel