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Rückblick: Mai 2018
1. Mai: 900 Jahre Zwickau. Das war ein Jahr voller Feste, voller Kultur, voller Zusammenhalt. Ein Jubiläum, das der Stadt gut tat. Nach Angaben der Stadtverwaltung kamen 950.000 Besucher zu den 220 Veranstaltungen im Rahmen des Stadtjubiläums, 240 Vereine, Institutionen und Unternehmen haben sich aktiv in die Organisation eingebracht. Die Zahl der Übernachtungen von Januar bis August stieg um 12,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Es gab 8000 Teilnehmer an Stadtführungen, 2000 mehr als 2017. Allein zum Festival of Lights kamen 300.000 Besucher, der danach aufgelegte Kalender war nach einem Tag ausverkauft. Das Festival of Lights war einer der vielen Höhepunkte, aber schon ein besonderer. Am 1. Mai ging es offiziell los mit den Erleuchtungen. Überall in der Innenstadt wurden Gebäude illuminiert. Eines prachtvoller als das andere, jedes mit Sinn: Die bunten Bilder erzählten die Geschichte der Stadt. Sie spiegelten ihre Identität wider. In den folgenden Tagen entstanden unzählige wunderschöne Fotos – umso schwerer, eines auszuwählen, das stellvertretend für alle steht. Unser Bild zeigt die Fassaden gegenüber dem Rathaus auf dem Hauptmarkt. Im Vordergrund: Viele der Menschen, die kamen, staunten, lachten, spazierten. Ein Foto-Kalender, den die Stadt herausbrachte, ist mittlerweile auch in zweiter Auflage vergriffen.
Bild: Ralph Köhler4. Mai: Bis zu zwei Meter hoch sprudelten die zehn Fontänen Wasser in die Luft. Kaum, waren die Bauarbeiten für das neue Wasserspiel am Jakobikirchplatz abgeschlossen, wurde der Hahn zur Probe aufgedreht. Und ebenso wie das Wasser, sprudelten über das Jahr die Neuigkeiten zur benachbarten Kneipenmeile. Nachdem im Ende Mai drei innerstädtische Gastronomien schlossen, öffneten an der Klosterstraße später Bistros und Bars. Zuletzt ging mit dem Burger-Restaurant „Hans im Glück“ ein neuer Laden an den Start.
Bild: Andreas Seidel7. Mai: Seit 125 Jahren erfreut das Eduard-von-Winterstein-Theater Menschen mit Spiel und Musik. Zum Jubiläumsfest lässt das Annaberger Haus hinter die Kulissen schauen, feiert in einer langen Geburtstagsnacht und öffnet unter anderem seine Werkstätten. Scharenweise strömen die Besucher in das Gebäude an der Bambergstraße und lassen sich durch die Tischlerei, den Malsaal und die Schneiderei führen.
Bild: Katja Lippmann-Wagner14. Mai: Mit 20 Verbotsschildern im Plauener Zentrum macht die Stadt auf das erstmals erlassene Alkoholverbot in Teilen der Innenstadt aufmerksam. Vorausgegangen war eine jahrelange Diskussion um die Trinker-Treffs mit Pöblern und Pinklern. Tino Forkel und Marco Wunderlich vom Stadtbauhof schrauben die Schilder fest. Am Jahresende bilanzieren die Ordnungshüter, dass sich das Alkoholverbot bewährt hat: Die Zahl der Straf- und Gewalttaten ist zurückgegangen.
Bild: Ellen Liebner16. Mai: Sachsens Landeschef Michael Kretschmer besucht Mittelsachsen und stellt sich in der Lokalredaktion Flöha den Fragen der Redakteure, hier Katrin Kablau und Thomas Reibetanz. Zum Sachsengespräch mit dem Ministerpräsidenten kommen am Abend rund 450 Gäste ins Freiberger Tivoli. Das große Interesse freut Kretschmer: „Das Land lebt von Menschen, die mitreden und mitmachen wollen.“ Per Fahrrad erkundet der Landeschef Sayda und Dorfchemnitz. Bürgergespräche führen ihn nach Frauenstein und Hainichen, eine Gesprächsrunde der Konrad-Adenauer-Stiftung auf Schloss Rochlitz.
Bild: Hendrik Jattke16. Mai: Etwa 70 Künstler zeigen ihre Kunstwerke zur Jubiläumsausstellung in Meerane. Der Meeraner Kunstverein besteht in diesem Jahr seit 25 Jahren, die erste Kunstgalerie wurde vor genau 45 Jahren in der heutigen Stadthalle eröffnet. Deshalb hat der Vereinsvorstand (Foto) gemeinsam mit Galerieleiterin Claudia Peters (rechts) sämtliche Künstler eingeladen, sich an der Ausstellung zu beteiligen, die in der Vergangenheit bereits in Meerane ihre Kunstwerke präsentiert haben. Unter den eingereichten Werken befinden sich Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Installationen, Collagen, Plastiken und Skulpturen. Der Vernissage folgt Ende des Monats eine Festveranstaltung. So schafft der Kunstverein es, Meerane zu einem kulturellen Mittelpunkt in der Region zu machen.
Bild: Andreas Kretschel19. Mai: Ein Angler bemerkt einen Ölteppich auf der Flöha in Grünhainichen und schlägt Alarm. Heizölgeruch liegt in der Luft. Die hinzugezogenen Kameraden der Feuerwehr errichten vor Ort eine Ölsperre, weiter flussabwärts bauen weitere Rettungskräfte eine zweite Sperre auf. Wie die Polizei später mitteilt, waren aus einem Tank im Keller eines Wohnhauses etwa 500 Liter Heizöl über die Kanalisation in den Fluss gelangt.
Bild: Kenny Langer21. Mai: Am Auerbacher Gymnasium herrscht über Monate ein Ausnahmezustand. Ein Unbekannter gibt zunächst fingierte Bestellungen für Produkte wie Pizzen, Computerelektronik und eine Waschmaschine auf, die er Lehrern zustellen lässt. Später stellt er Morddrohungen ins Netz. Besonders brisant wird es am 21. Mai: eine Amokdrohung. Folge: Die mündlichen Abiprüfungen fallen aus. Ende August hat der Spuk ein Ende. Die Polizei fasst den mutmaßlichen Erpresser.
Bild: David Rötzschke23. Mai: Ein neun Meter langer Arm hielt die Hutkrempe, die einen Durchmesser von vier Metern hatte. Mithilfe eines Ventilators blieb das aufblasbare Gebilde in Form. „Das ist eine Geste der Anerkennung: Chapeau, Chemnitz“, sagte Ralf Schulze, Geschäftsführer der Chemnitzer Veranstaltungszentren C3, nachdem er im Mai dem Monument einen Hut verpasst hatte. Das so gestaltete Monument sollte Wertschätzung für die Stadt ausdrücken und ihre Bewohner auf das erstmals aufgelegte Hut-Festival einstimmen. Die Veranstaltung im Rahmen des 875. Stadtgeburtstages wurde zu einem Fest der Straßenkunst. Mehr als 50.000 Menschen strömten von Freitag bis Sonntag in die Innenstadt. Bereits einige Tage vorher stand die prominente Büste wegen des 200. Karl-Marx-Geburtstages im Mittelpunkt. Obwohl es immer mal wieder Ideen gab, das 1971 aufgestellte Marx-Monument zu beseitigen, setzten sich die Befürworter des Abrisses bisher nicht durch. Unter anderem kommentierte es Künstlerin Dagmar Ranft-Schinke so: „Es ist richtig, dass er noch da ist.“ Das Denkmal sei kein künstlerisches Meisterwerk, aber Marx eine Person der Weltgeschichte.
Bild: Andreas Seidel24. Mai: Nach dem 3:1-Heimsieg im Relegations-Rückspiel gegen den Drittligisten Karlsruhe steht fest: Aue spielt auch 2018/19 in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Veilchen triumphieren im Abstiegskampf und schaffen den ersehnten Klassenerhalt nach turbulenten Wochen. In einem packenden Spiel setzt sich die Mannschaft von Trainer Hannes Drews durch, Sören Bertram schießt drei Tore für Aue. Das Hinspiel war 0:0 ausgegangen. Der Jubel im ausverkauften Auer Stadion ist grenzenlos, die Fans sind außer sich. Aues Oberbürgermeister Heinrich Kohl zeigt sich „glücklich“, Landrat Frank Vogel lobt den Sieg als einen „Erfolg von großer wirtschaftlicher Bedeutung“. „Der Abstieg hätte großen Imageverlust für den Verein, die Stadt und das Erzgebirge bedeutet“, sagt Klaus Blechschmidt, Vorsitzender des Wirtschafts- und Gewerbevereins der Region Schwarzenberg. Aue war am letzten Spieltag in Liga zwei durch eine umstrittene Niederlage gegen Darmstadt 98 auf den Relegationsplatz abgerutscht. Die Auer legten danach zweimal beim DFB Protest ein, die Beschwerden blieben ohne Erfolg. Trotz einer guten Saisonausbeute von 40 Punkten drohte der Abstieg.
Bild: Gabor Krieg24. Mai: In der Mai-Ratssitzung wurde es unter dem Tagesordnungspunkt 9.2 kontrovers. Es ging um die Bewilligung von 420.000 Euro zur Finanzierung der Kameras, die künftig die Zentralhaltestelle, den Stadthallenpark, den Haltestellenbereich am Roten Turm und den Vorplatz am Tietz beobachten sollen. Die Mehrzahl der Räte stimmte schließlich dafür. Seit Oktober überwachen insgesamt 31 Geräte die Bereiche (Foto).
Bild: Andreas Seidel24. Mai: Schwere Unwetter wüten über dem Vogtland. Über Stunden halten sich Gewitter mit Starkregenfällen über dem Elstertal zwischen Bad Brambach über Adorf, Oelsnitz und Weischlitz bis nach Plauen und Elsterberg. Mehr als 100 Liter Niederschlag fallen pro Quadratmeter – die Folge: massive Überflutungen. Besonders schlimm ist die Lage im Oelsnitzer Ortsteil Oberhermsgrün. Die Feuerwehr ist von den Fluten eingeschlossen. Die Schrankenanlage der Bahn funktioniert durch Blitzeinschläge nicht mehr richtig. Menschen müssen aus ihren Häusern in Oberhermsgrün evakuiert werden. In Lebensgefahr geraten zwei Polizisten: Ihr Polizeiauto wird von den Fluten erfasst, die Beamten können in letzter Sekunde gerettet werden (Foto). Auch in Unterhermsgrün ist die Lage mehr als ernst: Vier Kinder müssen per Drehleiter übers Dach eines Hauses in Sicherheit gebracht werden, ihr Zuhause wird Opfer der Fluten. Der durch die Unwetter im Vogtland verursachte Gesamtschaden laut Kreisverwaltung: mehr als 40 Millionen Euro.
Bild: Bernd März24. Mai: Die Wurzel allen Übels: Eine Gewitterfront mit ergiebigen Niederschlägen und örtlichem Starkregen liegt lang gezogen für mehrere Stunden über dem Vogtland, ohne sich fortzubewegen. Die Gewitter waren vorhergesagt, jedoch nicht als Unwetter...
Bild: Dominik Jung/Wetterportal www.wetter.net... Eine Unterspülung lässt die Fahrbahn der B 92 vor Elstertal abbrechen. Für mindestens vier Wochen wird die Bundesstraße Richtung Staatsbäder und Grenzübergang Schönberg deshalb komplett dicht sein. Der Bahnverkehr zwischen Oelsnitz und Adorf ist wegen ähnlicher Unterspülungen wochenlang unterbrochen und bis heute beeinträchtigt.
Bild: Christian Schubert25. Mai: Noch am Abend des Unwetters läuft die Talsperre Pirk über, was in der folgenden Nacht zu weiteren Überschwemmungen in Weischlitz und Kürbitz führt. In den Wochen danach entbrennt ein Streit, warum die Einwohner dort nicht früher gewarnt wurden. Die Behörden sehen jedoch keine Fehler und verweisen auf extrem viel Wasser in kurzer Zeit....
Bild: Ellen Liebner... Die Dorfstraße von Unterhermsgrün ist am Tag nach dem Unwetter nicht mehr vorhanden. Der Ort gehört zu denen, die es am schlimmsten getroffen hat. Nach dem Spendenaufruf der „Freien Presse“ kommen bei der Aktion „Leser helfen“ binnen weniger Wochen über 110.000 Euro zusammen.
Bild: Tino Beyer