Die Bahnverbindung Leipzig-Chemnitz wird nicht nur von Pendlern genutzt, sondern auch von vielen Besuchern der Kulturhauptstadt. Doch die Probleme reißen nicht ab.
Angesichts anhaltender Probleme im Bahnverkehr zwischen Leipzig und Chemnitz dringt die Bahninitiative Chemnitz auf Abhilfe durch zusätzliche Züge auf Ausweichstrecken. „Unsere schlimmsten Befürchtungen werden Realität“, so Sprecher Sebastian Drechsler. Der RE 6, der beide Städte verbindet entwickle sich zu einem „Totalausfall“. Zugausfälle, Verspätungen und Kapazitätsengpässe sorgten für Frust bei Fahrgästen. „Und dass ausgerechnet im Jahr der Europäischen Kulturhauptstadt.“
Die Initiative fordert, zusätzliche Lokomotiven und Wagen zu mieten, um Ausfälle abzumildern. Außerdem sollen als Übergangslösung zusätzliche Züge über Riesa verkehren, um mehr Kapazitäten zu schaffen. Gefordert wird auch eine Ausweitung der IC-Verbindung zwischen Chemnitz und Berlin auf einen Zwei-Stunden-Takt. Das würde die Verbindung über Leipzig entlasten, heißt es.
Eigentlich sollten auf der Strecke längst moderne Akkuzüge fahren. Doch der Hersteller konnte nicht rechtzeitig liefern und hat deswegen Doppelstockzüge als Ersatz angemietet. Die sorgen jedoch regelmäßig für Probleme. So kann derzeit der erste Wagen hinter der Lokomotive wegen Geruchsbelästigungen nicht genutzt werden. Laut Mitteldeutscher Regiobahn werden deswegen in den Hauptverkehrszeiten Direktbusse zwischen beiden Städten eingesetzt. (dpa)