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Im Klinikum Chemnitz müssen viele Patienten nun auf Butter verzichten.
Im Klinikum Chemnitz müssen viele Patienten nun auf Butter verzichten. Bild: Andreas Seidel
Chemnitz

Butter ade: Im Klinikum Chemnitz gibt‘s für Patienten jetzt Margarine

In Krankenhäusern gehört das Stück Butter zum Abendessen dazu wie die Scheibe Brot oder der Wurstaufschnitt. In Chemnitz vorerst nicht mehr.

Chemnitz.

Das Klinikum Chemnitz nimmt seinen Patienten die Butter vom Brot – und zwar wortwörtlich. Gegenüber der „Freien Presse“ bestätigte Klinik-Sprecherin Sandra Czabania Medienberichte über kulinarische Änderungen im Krankenhausbetrieb. Konkret: Zum Abendbrot gibt es statt Butter nun Margarine.

Dieser „zeitweisen Umstellung“ habe die Geschäftsführung zugestimmt, so Czabania: „Hintergrund ist die Verknappung von Milchprodukten, insbesondere Butter, und die damit einhergehenden Preissteigerungen.“ Die Pressesprecherin verweist auf andere deutsche Krankenhäuser, die ebenso gehandelt hätten, „um den Marktgegebenheiten Rechnung zu tragen und die Patientenversorgung sicherzustellen“.

Nicht alle Patienten müssen verzichten

Sie betont gegenüber unserer Redaktion: Es gehe nicht um Einsparungen, sondern darum, Mehrkosten zu verhindern. Und: „Ausgenommen von der Umstellung sind Patienten, die auf eine hochkalorische Kost angewiesen sind, sowie Wahlleistungspatienten.“

Das Klinikum beobachte die Entwicklungen auf dem Lebensmittelmarkt kontinuierlich und passe seine Entscheidungen und Abläufe entsprechend an, lässt Czabania wissen. „Wie alle Krankenhäuser befinden auch wir uns in einer wirtschaftlich herausfordernden Lage, da die aus verschiedenen Gründen gestiegenen Sach-, Energie- und Personalkosten vom Bund wissentlich nicht ausreichend refinanziert werden.“

Erlöse steigern, Kosten reduzieren

Parallel zu den Bemühungen des Klinikums, im Zuge des parlamentarischen Verfahrens zur Krankenhausreform zusammen mit anderen Krankenhäusern eine Lösung auf gesundheitspolitischer Ebene zu finden, müsse man intern daran arbeiten, die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Im Klartext: „Erlöse, wenn möglich, zu steigern und Kosten zu reduzieren“. Die Gesundheitsversorgung dürfe und werde davon jedoch nicht beeinträchtigt werden.

Wie lange der Butterverzicht für Patienten dauern wird und ob diese sich auch auf andere Änderungen einstellen müssen, war am Donnerstag unklar. Entsprechende Fragen an das Klinikum blieben unbeantwortet.

3 Euro und mehr: Butterpreise explodieren

Die Preise für Butter haben dieses Jahr deutlich angezogen. Kosteten 250 Gramm Markenbutter im Dezember 2022 laut „Lebensmittel-Zeitung“ noch 2,29 Euro sind inzwischen vielerorts deutlich über 3 Euro fällig.

Grund für die Preisexplosion: Immer weniger Milch und ein sinkender Fettgehalt darin. Auch seien laut Roderik Wickert vom Milchindustrie-Verband die Butter-Importe zurückgegangen, aus Irland etwa um 20 Prozent.(phy)

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