Das Theater - ein riesiges Blumenmeer
Am Samstag ist Opernball. Am Sonntag ist Muttertag. Beide Termine an einem Wochenende, das bringt Chemnitzer Floristen ganz schön ins Schwitzen.
Chemnitz.Valentinstag und Muttertag: Es sind die beiden Daten im Jahr, an denen Blumen so gefragt sind wie sonst nie. Dann strömen viele, viele Menschen in die Floristikfachgeschäfte. Dort benötigen die Unternehmer an solchen Tagen noch mehr Personal als sonst. Zudem schnellen die Preise auf den Händlermärkten in die Höhe.
Muttertag und Opernball kommen nun in Chemnitz an einem Wochenende zusammen. Andreas Richter, dem Inhaber des gleichnamigen Floristikunternehmens, sind beide Anlässe wichtig: Als traditioneller Ballausstatter unterstützt er die Chemnitzer Theater seit vielen Jahren. Zum Muttertag will er aber auch den Menschen dabei helfen, den Müttern einen unvergesslichen Blumengruß zu überbringen. "Wir haben uns also dafür entschieden, sowohl den Opernball wie gewohnt auszustatten, als auch das Geschäft mit besonders vielen Arbeitskräften zu besetzen. Eine Herausforderung wird es allemal."
Mehr als 11.600 Blüten und Blätter sind in den vergangenen Tagen zu imposanten Gestecken verarbeitet worden. Teils bilden diese blühenden Arrangements fließende Kaskaden an den Säulen auf den Rängen, teils umranken sie die Treppenaufgänge in den Foyers, teils stehen sie als riesige Kunstwerke auf den Tischen der Ballgäste. Richters Blumenkunst hat Kultstatus. Mal sehen, was er diesmal gezaubert hat, tuscheln die Ballbesucherinnen und Ballbesucher meist schon, bevor sie das Theater überhaupt betreten haben. Einmal drinnen, stoßen sie dann "Aaah" und "Oooh" aus.
Hinter dem floralen Konzept steht David Gehrisch, Meister aus dem Chemnitzer Unternehmen. Er hat schon vor Monaten erste Ideen mit seinem Team zusammengetragen, welche Gestaltungsmöglichkeiten machbar sind. "Wir setzen als Basis auf große Gestelle, arbeiten mit einer besonderen Auswahl an Blütenfarben", sagt er. Weil die Ballorganisatoren in diesem Jahr immer wieder ein knalliges Pink in der Marketingsprache rund um den Ball verwendet haben, setzen die Floristen ein warmes Orange entgegen. "Die Kombination aus beiden Farben erzeugt ein feurig-loderndes Bild", verspricht David Gehrisch. Seine florale Kunst ist weit über die Landesgrenzen hinaus anerkannt. Eine Woche vor dem Ball war er noch in Paris im Einsatz. Für einen Unternehmer, der dort eine Feier ausrichtete, hatte Gehrisch mit anderen Floristen einen Festsaal ausgeschmückt. "Für einen Arbeitseinsatz mal schnell nach Paris - das ist natürlich großartig", hatte der Chemnitzer danach geschwärmt.