Die Band Kraftklub hat am Mittwoch mit einem Chor vorgelegt. Felix Räuber hat sich für seine Hommage an die Stadt ebenfalls Sänger aus Chemnitz gesucht. Aber das Lied ist nur ein Teil eines großen Projekts.
Wer am Donnerstag zur Mittagszeit über den Markt gelaufen ist, der hätte bereits die Melodie des neuen Chemnitz-Liedes hören können. An diesem Tag spielte Felix Räuber die Glocken des Carillon im Rathaus. Der ehemalige Sänger der Dresdner Band „Polarkreis 18“ reist gerade zu mehreren Orten in Sachsen, um den Klang seiner Heimat aufzunehmen.
Chemnitz ist dabei eine von bisher elf Stationen, neben dem Carillon hat Räuber im Industriemuseum den Klang einer Textilfärbemaschine aufgenommen und die Mechanik einer Schreibmaschine. In den nächsten Tagen will der Musiker auch diverse Kunstwerke des „Purple Path“ zum Klingen bringen. Das gesamte Projekt soll am 26. Juni um 19 Uhr als Film in der Hartmannfabrik gezeigt werden und am 19. Juli in der Reihe „Unterwegs in Sachsen“ im MDR-Fernsehen.


Neben dem Soundtrack der einzelnen Regionen entsteht an jeder Station auch ein Song. Felix Räuber will sie auf sein neues Album packen, das im Juli erscheinen soll. Aus dem Vogtland wird ein Elektro-Stück zu hören sein, gespielt mit einem Vermona-Synthesizer aus dem Musikwinkel. Aus der Lausitz bringt Räuber einen bisher nicht veröffentlichten Song des Liedermachers Gerhard Gundermann mit.
Lied soll Euphorie entfachen
Für Chemnitz hat Felix Räuber gemeinsam mit dem Berliner Komponisten Justin Lehmann-Friese ein Lied geschrieben, das wie ein Gegenentwurf zum düsteren Stück „Grauer Beton“ von Trettmann wirkt.
Der neue Chemnitz-Song heißt „Grau wird bunt“ und handelt von der Industrievergangenheit, den Umbrüchen und dem Aufbruchwillen.
Er habe viel mit Chemnitzern gesprochen, bevor er den Text geschrieben hat, sagt Lehmann-Friese, der gerade mit dem Refrain eine Euphorie entfachen will.


Für den Refrain wurden Chemnitzer Laiensänger gesucht, die erstmals am Freitagabend im Archäologiemuseum Smac proben konnten. Kurze Zeit später gab es schon die Weltpremiere. Die Strophen von „Grau wird Bunt“ sang Räuber mit Nirit Sommerfeld, die im Smac das „Cafe Julius“ betreibt. Zum Refrain stimmten die etwa 30 Chemnitzer mit ein.
Die Band „Kraftklub“ trat am Mittwoch mit einem Chor am Schauspielhaus auf. Auch Felix Räuber wird nochmal in Chemnitz mit seinem Chor live spielen. Für Räubers nächste Tour ist im Herbs ein Konzert im Wasserschloß Klaffenbach geplant. Der Termin wird in den nächsten Tagen bekanntgegeben. (cma)