
Der Weg bis zur Promotion für Mediziner kann mehrere Jahre lang sein. Während der Studien- und Ausbildungszeit verdienen angehende Ärzte deutlich weniger als später als Angestellte bzw. niedergelassene Fachkräfte. Dennoch ist eine frühzeitige Altersvorsorge sinnvoll, auch mit geringen monatlichen Raten. Wie die private Altersvorsorge für Ärzte von Beginn an optimal funktionieren kann und wo mögliche Fallstricke lauern, zeigen wir im umfangreichen Erfahrungsbericht.
Viele Mediziner haben einen langen Weg hinter sich, bis sie den begehrten Facharzt in der Tasche haben. Nach der erfolgreichen Ausbildung können sie sich entscheiden, ob sie als Arzt im Angestelltenverhältnis tätig sein oder sich mit einer eigenen niedergelassenen Praxis selbstständig machen möchten. Egal, für was sich die Götter in Weiß entscheiden, eine private Altersvorsorge sollte immer fester Bestandteil der Lebensplanung sein.
Die Ausbildung zum Arzt kann mehrere Jahre dauern. Kommen weitere Qualifikationen für den Facharzt hinzu, ist rasch ein Jahrzehnt Ausbildungsdauer verstrichen. Wertvolle Jahre, in denen angehende Ärzte bereits für ihre spätere Rente vorsorgen können. Zur Auswahl stehen:
Vor dem Abschluss einer Lebens- oder Rentenversicherung ist meist ein Blick auf die Zinskonditionen nicht empfehlenswert. Stattdessen ist der Abschluss einer Riester-Rente oder einer Immobilienfinanzierung hilfreich. Sind angehende Ärzte bereits in einem Krankenhaus angestellt, kann auch die betriebliche Altersvorsorge Sinn machen.
Wichtig ist es, frühzeitig zu planen und trotzdem möglichst flexibel zu bleiben. Schließlich sind es gerade Mediziner, die während ihrer Ausbildung oftmals die Standorte wechseln, sogar ins Ausland gehen.
Haben Ärzte ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und begeben sich in ein Angestelltenverhältnis, stehen meist deutlich höhere liquide Mittel pro Monat zur Verfügung, welche auch für mehr Rentenvorsorge genutzt werden können. Sinnvoll sind vor allem:
Die Renten- und Versicherung ist nur dann für Ärzte im Angestelltenverhältnis interessant, wenn die Zinsaussichten wirklich gut sind. Bewegen sich die Gewinnmöglichkeiten wie in den letzten Jahrzehnten auf einem niedrigen Niveau, sollten Ärzte besser in verschiedene Altersvorsorge-Bausteine investieren, die monatliche Rate sogar breiter streuen.
Niedergelassene Ärzte haben monatlich im Vergleich zu ihren Kollegen im Angestelltenverhältnis deutlich höhere Einnahmen. Das bedeutet für sie jedoch nicht zwangsläufig, dass mehr liquide Mittel für die Rentenvorsorge verfügbar sind. Schließlich müssen niedergelassene Ärzte auch höhere Kosten für Praxispersonal und Co. finanzieren.
In die betriebliche Altersvorsorge oder die Riester-Rente können niedergelassene Ärzte in den meisten Fällen nicht einzahlen, da sie sich nicht im Angestelltenverhältnis befinden. Für sie sind hingegen die Rürup-Rente oder Immobilieninvestitionen sinnvoll.
Wir haben uns die wichtigsten Vorsorgemöglichkeiten für Ärzte angesehen und wollen die Stärken und Schwächen aufzeigen. Die Rürup-Rente überzeugt vor allem mit der steuerlichen Absetzbarkeit, sodass Ärzte mit geschickter Anlage zwischen 40 und 50 Prozent vom Finanzamt zurückerstattet bekommen. Auch die Fördermöglichkeiten bei dieser Vorsorge sind hoch, die Renditechancen ebenfalls. Das bezahlen Ärzte jedoch mit einer geringeren Flexibilität.
Auch in Deutschland herrscht Fachkräftemangel, wenn es um die Ärzte geht. Deshalb versuchen viele Kliniken, Spezialisten durch spezielle Rentenangebote anzulocken bzw. zu halten. Bei den Klinikrenten zahlen Ärzte einen Anteil von ihrem Bruttoeinkommen, sodass der Nettoaufwand sinkt. Im gleichen Atemzug reduzieren Ärzte die Leistungen durch das Versorgungswerk zur Rente und Berufsunfähigkeit. Auf die spätere Auszahlung der Betriebsrente müssen außerdem Krankenversicherung und Steuern bezahlt werden. Durch die hohen Fördermöglichkeiten wird die Betriebsrente gern genutzt, doch die mangelnde Flexibilität und die fehlenden Renditechancen machen sie für viele Ärzte zugleich uninteressant.
Im Test zur Altersvorsorge für Ärzte haben wir uns auch die Privatrente näher angeschaut. Sie wird zwar nicht steuerlich gefördert, trotzdem bietet sie viele Möglichkeiten. Bei Rendite und Flexibilität haben Ärzte es selbst in der Hand, wie gut ihre spätere Rentenzahlung ausfällt. Sie können nicht nur die monatliche Rate selbst definieren, sondern auch die Vertragslaufzeit.
Da die private Altersvorsorge besonders gern von Ärzten genutzt wird, wollen wir im Test näher darauf eingehen. Zur Auswahl stehen vor allem drei verschiedene Modelle:
Bei der klassischen Rentenversicherung bestimmen Ärzte ihre monatliche Einzahlungshöhe selbst. Nach Ablauf der festgelegten Vertragslaufzeit gibt es einen garantierten Zins als Auszahlung. Eine Überschussbeteiligung wird ebenfalls spendiert. Ist das Zinsumfeld am Markt äußerst gering, lohnt sich die klassische Rentenversicherung jedoch kaum. Durchschnittlich werden nämlich jährlich ca. 2,5 bis 2,8 Prozent Gesamtverzinsung bereitgestellt. Im Vergleich zu anderen privaten Altersvorsorgemöglichkeiten ist das deutlich weniger, was ich natürlich auch bei der späteren Rentenzahlung bemerkbar macht.
Entscheiden sich Ärzte dazu, für die private Altersvorsorge fondsgebundene Versicherungen zu nutzen, kann das richtig lukrativ werden. Die monatlich eingezahlten Beträge werden in durch die Versicherungsgesellschaft gewählten Fonds angelegt. Der Blick auf die Praxis zeigt, dass die langfristigen Renditechancen deutlich höher sind als bei der klassischen Rentenversicherung.
Der Nachteil bei diesem privaten Altersvorsorgekonzept sind die Risiken. Es gibt keine garantierten Zinsen, sodass die Renditen durch Schwankungen am Markt schnell wieder zunichtegemacht werden könnten.
Immer mehr Ärzte entscheiden sich dazu, das Beste aus beiden Altersvorsorge-Welten miteinander zu kombinieren. Die Lösung dafür bietet das sogenannte Hybridmodell. Die monatlichen Beiträge werden automatisch wie folgt angelegt:
Durch die dynamische Umschichtung lassen sich zuverlässige Renditen und Chancen auf höhere Erträge mit Risikobereitschaft gut kombinieren. Durch die automatische Anpassung werden Ärzte jedoch vor erhöhten Verlusten geschützt.
Vor allem die Kostenaufwendungen für die private Altersvorsorge bei Ärzten können anbieterabhängig deutlich schwanken. Dafür haben wir uns einige Angebote näher angeschaut und wollen die möglichen Renten mit einem gleichbleibenden monatlichen Beitrag aufzeigen.
Wir gehen in unserem praktischen Test immer von vier fixen Faktoren aus:
Beim ersten Anbieter erhalten Ärzte beispielhaft für ihre Altersvorsorge eine Rente von 911 Euro und ein Gesamtkapital von 261.337 Euro erhalten. Die Effektivkosten in diesem Beispiel sind mit 2,08 Prozent deutlich höher als bei unseren anderen Anbietern, was sich in der geringeren Rentenzahlung bemerkbar macht.
Beim zweiten Anbieter liegen die Effektivkosten bei 0,94 Prozent. Durch die geringeren Kosten bleibt mehr beim Gesamtkapital, 301.422 für zwei Euro. Das macht eine Rente von 1.133 Euro. Der dritte Anbieter hat Effektivkosten von 1,79 Prozent. Damit reduziert sich auch die monatliche Rente auf 1.035 Euro. Das Gesamtkapital liegt nach Laufzeitende bei 273.355 Euro.
Wie an diesen drei Beispielen der Rechen verdeutlicht, geht es bei der Altersvorsorge für Ärzte vor allem um den Effektivkostenfaktor für die flexible Hybrid-Anlage. Er sollte so gering wie möglich ausfallen, um eine Reduktion der Rentenzahlung zu vermeiden.
Es gibt mittlerweile unzählige Anbieter, die verschiedene Tarife für die Altersvorsorge der Ärzte anbieten. Pauschal DEN besten für jeden Arzt und jede Lebenssituation gibt es nicht. Unterschiede bei den Modellen bestehen vor allem bei:
Welche Tarife die besten Gebühren bieten, ist mithilfe der Effektivkostenquote gut vergleichbar. Günstige Tarifanbieter haben eine Durchschnittskostenquote zwischen 1 und 1,5 Prozent. Es gibt jedoch auch zahlreiche teurere Tarifmöglichkeiten mit Effektivkosten von mehr als 2 Prozent/Jahr.
Da die Effektivkostenquote anzeigt, wieviel geringer die Rendite durch die Gebühren ausfällt, sollten Ärzte bei ihrer Auswahl vor allem darauf ganz genau achten.
Im Vergleich zu vielen anderen Berufsgruppen wechseln Ärzte häufig ihren Standort, vor allem während der Ausbildungsphase oder bei der Weiterbildung zu einem Facharzt. Verschiedene Lebenssituationen bedeuten auch verschiedene monatliche Einkommensströme usw.
Eine gute Altersvorsorge für Ärzte bietet maximale Flexibilität und lässt sich bei den Beiträgen anpassen. Neben der monatlichen Beitragsreduktion sollten auch Zuzahlungen kein Problem sein. Auf diese Weise können Ärzte vormals weniger bezahlte Beiträge beispielsweise durch eine Einmalzahlung bei höheren Einkommensströmen wieder ausgleichen.
Wie viel Rendite die private Altersvorsorge für Ärzte einbringt, hängt auch von den Anlagemöglichkeiten ab. Interessant sind vor allem echte ETFs/Indexfonds. Im Vergleich zu anderen Derivaten bieten sie erfahrungsgemäß die größten Renditen. Manchmal müssen Ärzte konkret beim Anbieter nachfragen, um sich eine Übersicht aller Geldanlagemöglichkeiten zu holen, da viele ihre Investments ungern vor Wettbewerbern veröffentlichen.
Neben den bisher genannten Spar- und Anlagemöglichkeiten können Ärzte auch mit einem Immobilienerwerb für die Alterssicherung vorbeugen. Eine frühestmögliche Investitionsentscheidung in Betongold zahlt sich vor allem bei niedrigerem Zinsumfeld aus.
Schließen angehende Ärzte sogar noch während ihrer Ausbildung mit ca. 25 Jahren ein Darlehen für 30 Jahre oder länger ab, haben sie ausreichend Zeit, um es mit günstigen monatlichen Raten zurückzuzahlen. Häufig ist der Kredit sogar vor dem Renteneintritt ausgelöst, sodass zusätzlich noch mehr Spielraum bleibt, um sich durch die gesparten Kreditraten und Mietzahlungen ein weiteres finanzielles Polster für den Ruhestand aufzubauen.
Doch der Kauf einer Immobilie hat auch einen entscheidenden Nachteil. Dadurch sind (angehende) Ärzte deutlich weniger flexibel und an ein regionales Arbeitsumfeld gebunden. Möchten sie den Schritt in die berufliche Veränderung in einem anderen Bundesland wagen, könnten sie die Immobilie zwischenzeitlich vermieten, um die Kosten für das Darlehen aufzubringen.
Lohnenswert ist das Investment in Immobilien vor allem in aufstrebenden Regionen, beispielsweise der Speckgürtel um Großstädte. Wer zum richtigen Zeitpunkt günstig kauft, darf sich laut aktuellen Zahlen aus dem Immobilienkompass über Wertzuwächse von mehr als 20 Prozent innerhalb kürzester Zeit freuen.
Auch, wenn Ärzte während ihres Studiums bzw. der Aus- und Weiterbildung weniger verdienen, ist ein frühzeitiger Altersvorsorgeplan empfehlenswert. Sparraten ab monatlich 50 Euro reichen häufig schon aus, um die ersten Jahre Grundkapital zu schaffen. Bei der späteren Anstellung als Arzt sind private Renten besonders lukrativ. Mit einer monatlichen Zahlung von 250 Euro über 35 Jahre könnten sich Ärzte eine spätere Rentenzahlung von mehr als 900 Euro sparen. Doch die Auswahl will gekonnt sein, da die einzelnen Tarife vor allem bei Effektivkosten und Geldanlagenauswahl differieren.
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