Redakteur
Loading ...
Was in den USA und in Europa vor allem in vielen Ländern Skandinaviens seit vielen Jahren längst gang und gäbe ist, spielte in Deutschland für viele Verbraucher ungeachtet der vielfältigen Zahlungsmöglichkeiten nur eine untergeordnete Rolle. Gemeint sind kontakt- und bargeldlose Zahlungen beim Einkauf im stationären Handel. Für den deutschen Ottonormalverbraucher lautete das Motto über Jahrzehnte: Nur Bares ist Wahres. Die globale Pandemie hat jedoch nicht nur das gesellschaftliche Leben durch politische Einschränkungen auf eine harte Probe gestellt. Auch das Zahlungsverhalten hat sich angesichts der Empfehlungen zu Kontaktbeschränkungen merklich verändert. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des renommierten Instituts für Demoskopie Allensbach hervor.
Im Rahmen einer repräsentativen haben die Mitarbeiter des Instituts bundesweit insgesamt 1.074 Personen im Alter von mindestens 16 Jahren nach ihren Präferenzen beim Bezahlen befragt. Eine erste wichtige Erkenntnis war dabei wenig überraschend, dass gerade jüngere Menschen nur allzu gerne auf Scheine und Kleingeld im Portemonnaie verzichten und stattdessen bevorzugt auf kontakt- und bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten vertrauen. Die Befragung legt aber auch für andere Altersklassen ein Umdenken nahe, das auch und gerade Folge der medizinischen Empfehlungen zur fortgesetzten Einschränkung sozialer Kontakte sein dürfte. Grund genug, einen genaueren Blick auf die Ergebnisse der Allensbach-Analyse zu werden.
In der Zielgruppe der Befragten im Alter von 16 bis 29 Jahren fällt das Resultat erwartungsgemäß besonders deutlich aus. Traditionell sind junge Menschen schließlich offen für neue Technologien. Zur Freude der Bankenwelt, denen die Abschaffung von Bargeld nicht schnell genug gehen kann. Etwa 15 Prozent der besagten Gruppe zückt an der Kasse beim Bezahlen inzwischen das mobile Endgerät. Zusammen mit der Zahlung per Kredit- oder Debitkarte liegt der Anteil bargeldloser Zahlungen bei Befragten im Alter von 16 bis 59 Jahre sogar bei 53 Prozent, wie die für die Initiative Deutsche Zahlungssysteme durchgeführte Umfrage nun ans Licht brachte.
Dass der Anteil der Befragten im Alter 60+, die Karten- und App-basierte Zahlungen präferieren, mag vordergründig ebenso wenig überraschend sein wie das Verhalten der jungen Umfrageteilnehmer. Lediglich 24 Prozent der Befragten gaben an, regelmäßig bargeldlose Zahlungsangebote in Anspruch zu nehmen. Um die Daten ins rechte Licht zu rücken, empfiehlt sich der Blick auf frühere Umfrageergebnisse. Noch im Jahr 2018 lautete die Antwort auf die Frage nach der meist genutzten Zahlungsart in der Gruppe der über 60-Jährigen: am liebsten per Debit- oder Kreditkarte. Eine Verdopplung binnen drei Jahren kann sich in diesem Zusammenhang durchaus sehen lassen. Gerade vor dem Hintergrund, dass deutsche Verbraucher bei diesem Thema wie eingangs erwähnt eher Traditionalisten waren. Und – auch das zeigen die Daten trotz der positiven Entwicklung – in weiten Teilen noch immer sind.
Die naheliegende Begründung für den Trend: Immer mehr Deutsche konnten sich im Zuge des zunächst wohl pandemisch bedingten Umdenkens einen eigenen Eindruck vom Komfort des bargeldlosen Bezahlens verschaffen. Experten rechnen für die kommenden Jahre in allen Altersklassen mit einer Zunahme des „neuen“ Trends. Auch dürfte sich eine Verschiebung der Vorlieben zwischen Kartenzahlungen und Transaktionen per Smartphone-App (beispielsweise über Anwendungen wie Google Pay oder Entwicklungen vieler Banken) ergeben. Für Initiative Deutsche Zahlungssysteme als Auftraggeber der Befragung präsentiert sich insofern ein klares Bild, da bargeldlose Zahlungen nach wie vor eher bei der jüngeren Generation hoch im Kurs stehen. Eine Trendwende bei Menschen ab 60 Jahren sieht die Initiative nichtsdestotrotz. Erkennbar wird dies insbesondere bei Inhabern einer sogenannten Girocard. Hier fällt die Verschiebung besonders eindrucksvoll ins Auge. Zahlten vor vier Jahren nur sieben Prozent der Deutschen per Girocard, vervielfachte sich der Wert in der aktuellen Auswertung auf 62 Prozent.
Mit 21 Prozent kann sich zudem rund jede/r Fünfte vorstellen, ebenfalls häufiger von der Girocard Gebrauch zu machen. Was lehrt uns die Umfrage? Auch hierzulande erkennen Verbraucher die Zeichen der Zeit. Sehr zur Freude der Banken und Händler, die von einem rückläufigen Einsatz von Bargeld profitieren.
Rechtlicher Hinweis: Voraussetzung für die Nutzung unserer Website ist die Vollendung des 18. Lebensjahres sowie die Beachtung der für den jeweiligen Nutzer geltenden Glücksspielgesetze. Darüber hinaus sind die AGB der Wettanbieter zu beachten. Teilnahme an Glücksspiel ab 18 Jahren – Glücksspiel kann süchtig machen – Hilfe finden Sie auf www.bzga.de
Finanzielle Differenzgeschäfte (sog. contracts for difference oder auch CFDs) sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren.Der überwiegende Anteil der Privatkundenkonten verliert Geld beim CFD-Handel.Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen Ihr Geld zu verlieren.
Diese Website verwendet Cloudflare und orientiert sich an den Richtlinien der Google Safe Browsing Initiative sowie Googles Richtlinien zum Schutz der Privatsphäre.