
Daran, dass der Kampf gegen die weltweite Pandemie ohne das deutsche Forschungsunternehmen Biontech deutlich mühsamer geworden wäre, besteht kein Zweifel. Ebenso bekannt ist, welchen Aufschwung der Kurs der Biontech Aktie durch die erfolgreiche Entwicklung des Corona-Impfstoffs erlebt. Nun gibt es neue Berichte bekannte Ökonomen dazu, dass der wirtschaftliche Erfolg des Mainzer Unternehmens im Jahr 2021 auch ein wichtiger Faktor für die deutsche Wirtschaft war. In einem durchaus erheblichen Maße. Berechnungen zeigen: Ohne Biontechs Wachstum wäre das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands im vergangenen Jahr deutlich geringer ausgefallen. Der Einfluss des Unternehmen fiel so hoch aus, dass Analysten sogar von einem regelrechten „Biontech-Effekt“ sprechen.
Die große globale Nachfrage nach dem Vakzin des Herstellers verhalf Biontech zu Milliardenumsätzen. Die Ankündigung eines neuen Impfstoffs gegen die Omikron-Mutation für das Frühjahr 2022 dürfte in diesem Zusammenhang nochmals zu einem deutlichen Plus in der Kasse des Konzerns führen. Dass Biontech aber so wesentliche Auswirkungen auf das deutsche BIP haben würde, hatte sich wohl selbst mancher Experte nicht vorstellen können. Gleich mehrere Institute melden sich zum Ende der Woche zu Wort. Auf den „Biontech-Effekt“ weist unter anderem das renommierte Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hin. Ohne das Unternehmen wäre, so das Institut, das Bruttoinlandsprodukt 2021 statt um 2,7 wohl lediglich um 2,2 Prozent gestiegen. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor beim IMK, spricht hier von einem historischen Ereignis.
Nach seiner Einschätzung habe es in der Geschichte Deutschlands noch keinen vergleichbaren Fall gegeben, in dem allein ein Unternehmen in derartigen Ausmaß Auswirkungen auf das BIP hatte. Zu einem ähnlichen Ergebnis für das vergangene Jahr kommt auch Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). Dabei wurden 2021 zum ersten Mal überhaupt zum Ende des Jahres fällige Einnahmen aus Lizenzen des Herstellers Biontech bei den BIP-Berechnungen berücksichtigt. Vermerkt wurden die hohen Umsätze dem Institut zufolge im Bereich der Exporte deutscher Dienstleistungen. Bestätigung erhalten die Analysten der beiden genannten Institute vom Statistischen Bundesamt, welches das Unternehmen Biontech ebenfalls als wichtigen Wachstumsfaktor für die deutsche Konjunktur einstuft. Allerdings hält sich die Behörde zurück, wenn es um die Bewertung der Bedeutung einzelner Unternehmen für die Wirtschaft geht.
Der Mainzer Konzern selbst beziffert seinen Umsatz aus dem Verkauf des Impfstoffs im Jahr 2021 bisher auf bis zu 17 Milliarden Euro. Man könnte sagen, dass die Pandemie für das Unternehmen ein „Glücksfall“ war. Denn das Corona-Vakzin ist das erste Produkt des im Jahr 2008 gegründeten Unternehmens. Zum Vergleich: Noch im ersten Jahr der Pandemie belief sich der Biontech-Umsatz nicht einmal auf 0,5 Milliarden Euro. Derartige Steigerungsraten sucht man historisch vergebens. Positiv verbuchen die Analysten hierbei ebenfalls, dass Biontech den Großteil seiner Vorprodukte im Inland bezieht. Die relevanten Abzüge vom Umsatz in Verbindung mit Auslandseinkäufen entfallen deshalb in weiten Teilen. Zugleich produziert der Hersteller hierzulande und erhält Gebühren darüber hinaus Gebühren seines Partners Pfizer aus den USA. Die Wertschöpfung erfolgt also fast durchweg in Deutschland, was den direkten positiven Einfluss auf das Wachstum der deutschen Wirtschaft erklärt.
Biontech ist angesichts der vorliegenden Daten der beste Beweis für die Effizienz des Forschungsstandorts Deutschlands. Die Weiterentwicklung und Anpassung des bisherigen Impfstoffs an die Omikron-Virusvariante, aber auch neue Produkte wie ein möglicher Impfstoff gegen Gürtelrose könnten dafür sorgen, dass Biontech auch im laufenden Jahr zum wichtigen Faktor für das BIP wird. Die neuesten Meldungen für das „alte“ Jahr hinterlassen bei der Biontech Aktie vorerst aber keine positiven Spuren. Bei Redaktionsschluss hatte der Kurs der Aktie innerhalb eines Monats rund 29,4 Prozent verloren. In der zweiten Handelswoche des Monats Januar büßte das Wertpapier knapp über 9,5 Prozent ein. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus der Biontech Aktie auf fast ein Fünftel. Grund für den Rückgang sind laut Analysten einmal mehr die Berichte über eine geringere Wirkung gegen die sich immer schneller ausbreitende neue Mutation.
Eine erfolgreiche Anpassung des Impfstoffs an Omikron könnte die Aktie zügig zurück auf den Erfolgsweg befördern. Zudem lohnt sich der Blick auf den Kursverlauf in den vergangenen 12 Monaten. Seit Anfang 2021 erreichte die Biontech Aktie fast eine Verdopplung des Kurses. Am 14.01.2022 lag der Preis pro Anteilsschein knapp über 170 Euro.
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